Zwei Wochen sind seit dem Ironman mittlerweile vergangen, letzte Woche waren wir am Donnerstag schon in Hamburg, heute geht es wieder zur Swimnight an den Langener Waldsee. Auf der A5 ist stockender Verkehr und so bin ich spät dran und wir schwingen uns ohne großartige Zwischenpausen in die Neoprenanzüge und marschieren zum Wasser. Unsere direkten Mitschwimmer sind bereits da. Und natürlich zahlreiche andere, die wir entweder kennen und hier regelmäßig treffen, oder nicht kennen… und hier trotzdem regelmäßig treffen.

Diese Swimnights kreieren eine Gemeinschaft, hier sind die Triathleten und Langstreckenschwimmer unter sich nutzen die Zeit zum Training und zum quatschen und dann geht jeder wieder seiner Wege. Wie bei einem Lauftreff, nur mit Wasser. Wobei bei mir ja jeder Lauftreff auch mit Wasser sein kann, so oft wie es bei mir beim Laufen regnet. Verrückt.

Ironman

Ich ziehe mir noch die Ärmel hoch, als die breite Masse schon losschwimmt. Damit ist auf jeden Fall schon mal gesichert, dass ich mich aus dem Kuddelmuddel am Anfang raushalte. Und das ohne großartig zu warten. Ich ziehe mich ganz normal an und bin erst fertig, als praktisch alle im Wasser sind. William Thacker schlendert mit mir zusammen ins Wasser und schon sind wir tatsächlich alle auf dem Weg zur ersten Boje und die Badeschuhe verbleiben am Strand.

Den Zeugwart sehe ich schon lange nicht mehr, der macht einfach fünf Züge und ist weg. William Thacker denkt sich anscheinend, dass er sich den See heute mal aus allen möglichen Richtungen ansieht, denn er schwimmt in eine recht undurchsichtige Richtung, also an ihm will ich mich heute mal besser nicht orientieren. Der Windschattengeber schwimmt schräg vor mir, dann ziehe ich vorbei. Er schwimmt sowieso die große Runde, wohingegen ich die kleine anpeile. Ob ich in diesem Jahr überhaupt mal auf die große Runde gehe? Eigentlich hatte ich es der Teamchefin angekündigt… dass ich das in diesem Jahr wieder schaffe. Letztes Jahr, vor dem Unfall, war das kein Problem. Ich habe jetzt noch vier Donnerstage Zeit.

Es ist natürlich kein Unglück, wenn ich die kleinen Runden schwimme, aber die Große wäre wieder so ein Meilenstein. Ein Zeichen, dass ich in die richtige Richtung unterwegs bin, dass ich mich zurück kämpfe und dass die Ärzte mich unterschätzen.

Ich überhole heute einige Schwimmer. Kein Wunder, wenn man als Letztes vom Strand startet, dann ist die Wahrscheinlichkeit dafür natürlich recht hoch. Trotzdem finde ich es immer cool, wenn es Athleten gibt, die noch langsamer schwimmen als ich. Ich bin ziemlich fix zurück am Strand und nach der Runde auch ziemlich fertig. Ich habe noch Muskelkater vom Laufen und merke meine Beine. Verrückt, mein Körper benimmt sich wie ein Anfänger.