Seit dem ich die Videos von Effortless Swimming angeschaut habe, die es kostenlos auf YouTube gibt, erlebe ich jedes Schwimmtraining einen neuen Erfolg. Wirklich faszinierend, was so ein Armzug alles bewirken kann! Ich meine, nicht, dass ich nicht schon vorher gewusst hätte, dass der Armzug beim Kraulen das A und O ist. Aber wenn man halt einen Armzug macht und der kaum was bringt, dann ist es schon mega, wenn es nach dem Anschauen von ein paar Videos so zack macht und auf einmal ein riesen Vortrieb entsteht. Ich fahre deshalb heute irgendwie euphorisch ins Schwimmtraining.

Es ist erfreulich wenig los im Hallenbad und so kann ich die Übungen aus den Videos praktisch ungestört absolvieren und immer hin- und herschwimmen. Die Übungen mache ich nach einem ausgiebigem Einschwimmen. Wie es Brenton Ford vorschlägt, mache ich die Übungen mit Schnorchel und Flossen. Es braucht bei mir für jede Übung einige Bahnen, bis ich die so umsetzen kann, wie sie aussehen sollen. Und ich mache das wirklich eine ganze Weile. Bis so eine Übung sitzt, das kann dauern. Also zumindest bei mir. Die Umstellung einer winzigen Partie meines Armzugs ist wirklich sehr zeitraubend. 

Das kann also noch eine ganze Weile dauern, das ist klar. Denn der Armzug besteht ja nicht nur aus einem Teil, sondern aus mehreren Abschnitten. Und bis ich jeden dieser Abschnitte umgestellt habe, das wird seine Zeit in Anspruch nehmen. Immerhin bin ich jetzt viele Jahre anders geschwommen. Die Umstellung in kleinen Etappen ist also zeitraubend, aber deshalb nicht aussichtslos. Ich muss nur dranbleiben. Ganz klar. Von einem oder 6 Schwimmtrainings wird sich da nichts ändern. Außerdem braucht meine Muskulatur auch Zeit um sich auszuruhen. Ich glaube, meine Oberarme haben mir noch nie so viel Muskelkater bereitet. 

Noch nie.

Aber da ich meine Oberarme jetzt offensichtlich ganz anders, als vorher, nutze, ist der Muskelkater eben eine automatische Nebenwirkung. So einfach ist das. Beim Zusammenlegen der Übungen zum kompletten Armzug auf den letzten Bahnen, ehe ich mich aus-schwimme, habe ich ein richtig flottes  Gefühl. Und tatsächlich sind die 100 Meter, die ich mit meiner Uhr stoppe schon gute 8 Sekunden schneller, als ich bisher geschwommen bin. Das ist doch schon mal was. Nur mit ein bisschen anderer Arm- und Handhaltung! Nicht mit mehr Anstrengung. Obwohl die Umstellung natürlich schon anstrengend ist. Zumindest fühlen sich Trizeps und Bizeps angestrengt. 

Beim Aus-schwimmen schüttel ich noch alles mal ordentlich durch, ehe ich unter der Dusche verschwinde und mich abermals darüber freue, dass ich mir noch die Haare waschen kann. Und zwar nicht, weil Wasser läuft, oder ich Shampoo dabei habe, sondern weil ich die Arme noch so anheben kann. Es fühlt sich nämlich wirklich gar nicht so an, als könnte ich das noch. Geht aber. Prima.