Ehrlich gesagt habe ich immer noch ein bisschen müde Oberarme vom Armzugtraining. Außerdem bin ich vom Arbeitstag generell geschlaucht. Nach meinem Lauf heute früh bin ich ins Büro gefahren. Da sind heute wieder so viele verrückte Sachen passiert, dass ich mir mal wieder viele Gedanken gemacht habe. Es ist manchmal wirklich so, dass ich denke, ich schaue einen Film, in dem ich selbst mitspiele. Ereignisse finden in diesem Film statt, die eigentlich gar nicht passieren können. Also wenn die in einem wirklichen Film passieren würden, wäre die ganze Sache ziemlich weit hergeholt und der Film irgendwie nicht realistisch. Aber meine Realität sieht eben anders aus. 

Das ist einfach irre, aber anscheinend normal. Und zwar nicht nur in meiner Welt. Es scheint, dass der Irrsinn einfach zunimmt. Und gerade, wenn es um Menschenführung und das Miteinander geht, ist eben einfach alles möglich. Auf jeden Fall in meinem Umfeld. Wahrscheinlich ziehe ich das aber auch einfach an? Weil so ein komplettes soziales Versagen isst doch ansonsten eher ungewöhnlich. Deshalb glaube ich, dass das vor allem etwas mit mir zu tun hat. Ich sehe die Dinge falsch. Also wenn ein Vorgesetzter sich gegenüber seinem Mitarbeiter (und ich bin keine dieser beiden Personen) in meinen Augen daneben benimmt, dann ist das eben meine Sichtweise. 

Und die liegt eben ausschließlich an mir. Keiner sonst sieht die Welt durch meine Augen. Allerdings bin ich, wie wahrscheinlich jeder mit bestimmten Werten aufgewachsen. Und die scheinen eben bei den Menschen stark unterschiedlich zu sein. Vor allem im Bezug auf Rücksichtnahme oder Umgangsformen. Regelmäßig fühle ich mich in den Kindergarten zurück versetzt. Oder in eine Welt geschoben, bei der es eben nicht auf ein ordentliches Miteinander ankommt. Dabei ist natürlich immer alles zweischneidig. Die Vorgesetzten sind ja schließlich auch von jemandem in ihre Position gesetzt worden. Da muss man auch die Leiter schon nach oben schauen und sich die ein oder andere Frage stellen. Oder zumindest stellen dürfen. 

Mein Arbeitstag heute schlaucht auf jeden Fall heute ordentlich. Und zwar in vielfacher Hinsicht. Erstens durch viele unnötige Fragen, die mir die Unfähigkeit von Kollegen vor Augen halten. Oder die Faulheit. Und dann auch durch viele Situationen in denen ich mich einfach fremdschämen muss. Muss deshalb, weil ich so bin, es gibt keine wirkliche Verpflichtung. Natürlich nicht. Aber es gibt eben einfach Situationen, die so schlecht laufen, dass sich die Hauptfigur schämen müsste, aber weil sie das nicht tut, geht das Programm direkt auf mich über. Und das schlaucht mich. Vielleicht brauche ich mal einen Kurs, dass ich da an mir arbeiten kann? 

Erst mal arbeite ich aber heute wieder an meine Armzug. Das richtige Eintauchen und dann die Handhaltung beim Arm unter Wasser nach hinten bewegen, ist auch in diesem Schwimmtraining wieder mein Fokus. Denn einzig und alleine auf den Armzug kommt es schließlich an. Wahrscheinlich kann man auch noch gut was über die richtige Beinarbeit rausholen und aus dem Armzug über Wasser sicherlich auch, aber ich glaube das sind Feinheiten. Also gibt so den letzten Schliff. 

Den wesentlichen Vortrieb bringt die richtige Ausführung des Armzugs unter Wasser.

Und weil es da bei mir ja irgendwie in den letzten Wochen endlich mal Klick gemacht hat und ich einen Verständnisdurchbruch erreicht habe, arbeite ich auch heute im Training wieder daran. Einfach, weil die richtige Haltung des Arms und die richtige Position des Ellbogens so extrem viel ausmachen. Und dann natürlich die Handhaltung. Die Hand muss sich vom Wasser abstoßen. Genauso, wie ich mich aus dem Schwimmbecken hochstemme, wenn ich denn mal keine Leiter nutze, um das Becken zu verlassen. Das ist die Handhaltung, ehe der Arm die Hand wieder aus dem Wasser zieht. Genau das. Wie schwer das doch ist, die Hand so unter dem Körper entlangzuführen. 

Die richtige Schwimmtechnik zu sehen und dann auch im Kopf zu behalten ist immer irgendwie machbar. Aber die Umsetzung im Becken ist der Knaller. Wirklich. Ich fange heute so oft wieder von vorne an und mache einzelne Übungen. Immer wieder. Die einzelnen Abschnitte des Armzugs kann man ja ganz gut auseinandernehmen und dann eben einzeln üben. Ich versuche dann immer zwei Abschnitte wieder zusammen setzen und dann immer wieder einen Übungsabschnitt dran zu hängen. Und dann klappt der komplette Armzug mal wieder ein paar Züge ganz toll. Ehe die Konzentration und vor allem auch die Kraft dann wieder nachlässt. 

Nach meiner heutigen Schwimmeinheit mache ich ein ausgiebiges Dehnprogramm. Das tut generell oft gut und heute ist es auch noch mal besonders hilfreich, weil ja die Oberarme mal wieder wirklich viel gearbeitet haben.