Die Verfügbarkeit des heimischen Ferienhütehaus Gartenpools ist weiterhin gegeben und deshalb mache ich das für heute angesagte Schwimmtraining auch wieder dort. Im Badeanzug über die Straße zu marschieren ist einfach attraktiver, als mich im Freibad noch umziehen zu müssen. Und während ich schwimme, kann sich das Ferienhütehaus auch ein bisschen bewohnt fühlen. Der Coach hat ein techniklastiges Training in den Plan geschrieben. Wahrscheinlich, weil ich bezüglich meines Armzugs gerade so extreme Fortschritte mache. Das will er mit Streckenschwimmen nicht gefährden.
Immerhin weiß er ja um meine Vergesslichkeit. Also kümmert er sich im Trainingsplan um möglichst viele Technik Wiederholungen. Den Armzug auseinander zu nehmen und einzelne Abschnitte separat zu trainieren ist das, was dann am Ende wirklich hilft. Ist beim Lauf ABC auch so. Zumindest bei mir. Das heißt nicht, dass ich perfekt laufe. Davon bin ich offensichtlich extrem weit entfernt. Aber immer mal wieder erinnere ich mich an die Übungen aus dem Lauf ABC und achte dann im normalen Lauftraining auf die richtige Ausführung einzelner Teile.
Beim Laufen schaffe ich es praktisch nie das komplette Lauf ABC vollständig umzusetzen, wenn ich normal Laufe. Beim Schwimmen ist das erfreulicherweise ein bisschen anders. Hier schaffe ich es schon wirklich oft, den Unterwasser – Armzug gut zusammenzusetzen und ihn dann auch mehrere Bahnen durchzuhalten. Je nach Schwimmgeschwindigkeit und Athletenzustand, schaffe ich es auch durchgängig. Der limitierende Faktor dabei ist mein rechter Oberarm. Und das, obwohl ich Rechtshänderin bin. Das heißt, meine Erwartungshaltung ist eigentlich, dass ich Rechts besonders gut trainiert sein müsste. Immerhin mache ich mit meiner rechten Hand und mit meinem rechten Arm viel.
Das glaube ich zumindest. Anscheinend ist das aber nicht der Fall? Da meine linke Seite bei meinem Unfall stark verletzt wurde, habe ich die offensichtlich stark trainiert, während die rechte Seite vermeintlich eh schon alles konnte. Was aber nicht der Fall war oder ist, wie ich jetzt feststelle. Gezieltes Rehatraining habe ich ja durchgeführt, und natürlich hat der Aktive da auch immer auf die Gleichbehandlung beider Seiten geachtet. Aber jetzt fällt mir eben auf, dass mein linker Oberarm und auch die Schultermuskulatur offenbar stärker und besser im Training sind. Wer hätte das gedacht? Eben. Ich nicht.
Am Gummiband festgemacht, mit Schnorchel und Brett ausgestattet, pflüge ich das Wasser heute im Gartenpool mal wieder ordentlich um. Das kühlere Wasser unten hat keine Chance sich von den wärmeren Schichten oben weiter zu separieren. Ich durchwirbele alles kräftig. Da die Gleitphase fehlt, ist das Training anstrengender, als im Becken. Aber der Coach hat, weil er das weiß, auch nur 40 Minuten in den Plan geschrieben. Bei so einer Dauerbelastung reicht das aus. Also mir eh schon lange, aber dem Coach eben auch, und das ist ja ebenfalls wichtig, weil er mein Training steuert.
Der umgestellte Armzug klappt heute gut. Ich bin zufrieden mit dem, was ich sehe und habe auch das Gefühl, dass das Gummiband von mir gut Widerstand bekommt. Viel besser kann es nicht laufen. Als ich aus dem Gartenpool steige, hat der Zeugwart schon einige Ferienhütehauspflegearbeiten durchgeführt und wir können mit frischer Ernte zum Abendessen gehen. So ein eigener Pool ist wirklich extrem praktisch.