Ich bin im stolzen Besitz mehrerer Badeanzüge. Allerdings trage ich heute zum Schwimmtraining einen Triathlonanzug. Kann man das machen? Oder ist das nix? Ist das lächerlich? Oder gehört das zum Training eben dazu und deshalb passt das? Gut. Wer soll gegen einen Triathlonanzug im Schwimmbecken was sagen? Mittlerweile sind Ganzkörperschwimmanzüge ja auch mehr als normal, und beim Triathlonanzug zeige ich ja sogar noch mehr Haut. Als ich aus der Dusche komme, und zum Becken laufe, schaut keiner komisch. Ein Triathlonanzug ist also normal und nicht lächerlich. 

Auch eine gute Erkenntnis. Ich treffe heute auf ein wirklich ziemlich leeres Schwimmbad. Wer geht bei dem schönen Wetter auch ins Hallenbad? Sicherlich sind die Meisten, die hier sonst rumschwimmen heute im See oder im Freibad. So habe ich auf der Bahn heute ganz herrlich viel Platz und lege los. Ich bin heute extrem gut gelaunt. Liegt das vielleicht am Triathlonanzug? Wahrscheinlich nicht. Ich habe einfach einen guten Tag und den ziehe ich dann eben bis in den Abend hinein. Ganz wunderbar finde ich das. Das Einschwimmen vergeht, wie im Flug. Als wäre ich ein fliegender Fisch, vielleicht. 

Der nächste Punkt im Trainingsplan ist natürlich das Techniktraining und dafür nutze ich heute vor allem den Frontschnorchel. Gefühlt ist der die ganze Techniktrainingszeit am Start. Mit dem Frontschnorchel kann ich mich halt auch hervorragend auf die Armarbeit konzentrieren und darum geht das Techniktraining ja. Armarbeit ist bei mir auf jeden Fall ausbaufähig. Und Beinarbeit natürlich auch. Und Wasserlage ebenfalls. Ich bin da ganz realistisch. Das komplette Kraulschwimmen kann man bei mir ganz bestimmt fantastisch verbessern. Es ist alles eine Frage der Zeit, die man investieren möchte, und dem Ergebnis, was man sich erhofft. 

Ich kann schneller schwimmen, das habe ich zu meiner Eintracht Vereinszugehörigkeit beim Training mit dem Adler ja bereits mehrfach bewiesen. Allerdings war ich zu der Zeit auch 4 Mal in der Woche im Wasser. Dreimal davon mehr als 70 Minuten. Das hilft natürlich bei der Geschwindigkeit. Aber es ist auch eine sehr große Zeitinvestition. Nach dem Techniktraining beschließe ich, dass ich einfach mal 100 Meter schwimme und abstoppe. Immerhin steht als nächster Wettkampf ja der Quarterman in Bruchköbel an. Und das ist ein Triathlon. Also wird auch geschwommen. Da wäre es gut, wenn ich einfach zügig schwimmen könnte. 

Mit der 100 Meter Zeit bin ich zufrieden. Knapp unter 2 Minuten ist nicht super flott. Aber es ist auch nicht sonderlich lahm. Ich bin gespannt, wie es sich dann im Freiwasser so gestaltet. Morgen beginnt ja die Swimnight und selbstverständlich haben wir die Teilnahme eingeplant. Freiwassertraining ist ja dann für Duisburg unumgänglich. Immerhin wird da auf jeden Fall draußen geschwommen. Während ich mich im Streckenschwimmteil ein bisschen auf der 100 Meter Zeit ausruhe, die ich gerade mehrfach abgestoppt habe, fällt mir auf, dass auf der Nebenbahn auch fleißig gekrault wird. 

Allerdings schaffe ich es, die Nebenbahn auf jeder einzelnen Bahn hinter mir zu halten. Sogar, wenn ich deutlich später losschwimme, schaffe ich es noch sie einzuholen. Das ist so extrem motivierend, dass ich mich aus vollem Herzen darüber freue. Das bedeutet zwar nicht, dass ich schnell schwimme, aber schneller, als die Schwimmer auf der Bahn nebenan. Sowas passiert mir nicht so oft. Wie cool! Ich steige heute super zufrieden aus dem Wasser und verschwinde in der Dusche. Ein Triathlonanzug ist also keineswegs lächerlich. Auch nicht im Hallenbad. Schön, dass wir das auch geklärt haben.