Ich verbringe diese Woche Zeit auf Mallorca, weil mein Arbeitgeber mich auf einer Konferenz verplant hat. Und was gibt es schöneres, als eine Konferenz auf Mallorca im November? Der Deutschen liebste Insel ist sicherlich zu jeder Jahreszeit irgendwie schön, allerdings ist der Himmel heute tiefschwarz bewölkt und zusätzlich regnet es ausgiebig. Am Stück. Es regnet also erfreulicherweise nur einmal. Nach einer reibungslosen Ankunft und dem einchecken im riesigen Hotelkomplex arbeite ich also erst mal eine Weile auf dem Hotelzimmer. Immerhin warten die Kollegen in anderen Abteilungen ja nicht nur auf mich, und müssen auch weiterarbeiten können, wenn eine Konferenz auf Mallorca ist.

Das Hotelzimmer im Zafiro Palace ist riesig und der Balkon ebenfalls. Großartige Bedingungen, wenn die Sonne scheint. Der weiträumige Hotelkomplex mit verschiedenen Pools und Möglichkeiten zum trocknen in der Sonne auf bequemen Liegen, liegt unter einer dichten dunklen Wolkendecke und wird auf wasserfestigkeit getestet. Erfreulicherweise gibt’s einen Bademantel auf dem Zimmer und weil ich mitgedacht habe, gestern Abend beim Koffer packen daheim, habe ich eine große Plastiktüte dabei. Die nehme ich zum Training mit. Ausgestattet mit Badekappe und in den Bademantel gehüllt marschiere ich also nach getaner Arbeit in der Hotelanlage von Pool zu Pool.

Kein Poolmangel

Es gibt zahlreiche Pools, mit Rutschen, nur für Erwachsene, mit Piratenschiff und erfreulicherweise auch einen, in dem Bahnen mit Leinen abgetrennt sind. Und genau dieser sporttaugliche Bahnenpool ist beheizt, wohingegen alle anderen Pools beim Zehentest mehr in Richtung unbeheizt und kalt tendieren. Laut Hotelinformation sind zwar alle Pools beheizt, so anfühlen tut sich das aber nicht. Und zusätzlich ist ein rechteckeriger Pool mit abgetrennten Bahnen für einen Schwimmer auch immer noch besser, als ein Kinderbecken mit Rutschen in der Mitte. Obwohl das Piratenschiff auch ganz cool aussieht.

Allerdings zum Bahnen schwimmen wirklich nicht so ganz tauglich. Im Regen packe ich den Bademantel in die Tüte und lege alles so auf der Liege ab, dass es nicht in meine grandiose Konstruktion hineinregnet. Dann geht’s ins Wasser. Das ist wirklich angenehm warm und ein deutlicher Unterschied zur Lufttemperatur, die mit mallorquinischen Verhältnissen wirklich nicht angibt. Ich schätze mal, es sind so knappe 11°C heute? Von kuschlig auf jeden Fall weit entfernt. Ganz weit.

Plan im Kopf

Meinen Schwimmplan habe ich heute im Kopf, den bei den Wetterbedingungen würde der sowieso nur wegfliegen oder so nass werden, dass er nicht mehr lesbar wäre. Und manchmal reicht für eine kurze Trainingseinheit auch der Kopf. Obwohl ich sagen muß, dass ich es immer und ohne Ausnahme besser finde, wenn man einen Trainingsplan am Beckenrand liegen hat. Selbst wenn man den dann kürzt, weil die Zeit zu knapp ist, so hat man doch eine viel bessere Orientierung. Ich werde mir in mein Verreiseschwimmzeug einfach mal einen einlaminierten reinlegen. Und dann habe ich eben immer den zur Hand. Ich könnte auch beidseitig bedrucken, dann wären es schon zwei.

Mit diesen Überlegungen im Kopf, habe ich das Einschwimmen heute schon mal grandios rumbekommen. Mittlerweile gibt’s auch eine kurze Regenpause, allerdings kündigen sich die nächsten dunklen Wolken hinter dem Hotelgebäude auch schon an. Sicherlich kommt der nächste Regen gleich und tatsächlich, noch ehe ich mit den Technikübungen, die ich heute ohne Hilfsmittel schwimme, weil ich keine dabei habe, durch bin, geht’s wieder los.

Regen bei der Konferenz auf Mallorca

Nach der Technikphase mache ich noch ein paar Sprints, schwimme Strecke und gebe mir Mühe, möglichst viele Wellen zu machen. Immerhin soll das Becken ja merken, dass ein Triathlet bei jedem Wetter trainiert. Nicht, dass da falsche Hoffnungen entstehen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es hier im Hotel ist, wenn mehr los ist. Das Becken hat rund 25m, schätze ich, aber ob es jetzt 23 oder 26 Meter sind, ist egal, wenn hier die Bude voll ist. Wenn hier die Triathleten einfallen, weil Trainingslager-Saison ist, und das Hotel noch zusätzlich voller anderer Urlauber ist, wird es in diesem Pool und überhaupt in der Wasserlandschaft, sicherlich ziemlich kuschlig.

Als ich mit meinem Training heute fertig bin, steige ich bei strömendem Regen aus dem Wasser. Meine Tüten – Bademantel – Technik funktioniert grandios und so spaziere ich flott, aber nicht kalt zurück auf mein Zimmer und stelle mich unter die warme Dusche. Ehe ich wahrscheinlich den Rest der Konferenz in einem entsprechenden Tagungsraum gefangen bin, habe ich mich so wenigstens noch ein bischen bewegt. Manchmal muß man einfach das Beste rausholen aus so einer Konferenz auf Mallorca.