Mittlerweile bin ich schon wieder voll drin im regelmäßigen Schwimmtraining. Es ist, als hätte es die 1,5 Jahre Pandemiepause für mich nicht gegeben. Das heißt natürlich nicht, dass ich an alte Schwimmzeiten anknüpfen kann. Es ist schließlich etwas vollkommen anderes, ob man im Becken-Nahkampf mit anderen Schwimmern versucht einem Trainingsplan zu folgen, oder ob man mit einem Trainer zusammen im Becken unterwegs ist. Der Lerneffekt und die Entwicklungsmöglichkeiten mit einem Trainer sind unfassbar viel größer. Der Schwimm Guru hat seine Tätigkeit als Schwimmtrainer allerdings eingestellt. So war zumindest die Aussage einer kurz gefasste WhatsApp, als ich nachgefragt habe. 

Ich bin also schwimm technisch alleine unterwegs. Natürlich niemals ganz alleine, weil das beim Schwimmen ja nun wirklich zu viel verlangt wäre, im Rhein-Main-Gebiet. Hier ist man nie alleine beim Schwimmtraining. Entweder ist Schwimmen im Rhein-Main-Gebiet extrem beliebt, oder die Abdeckung mit Schwimmbädern ist einfach zu gering. Höchstwahrscheinlich Letzteres. Schwimmen ist zwar ein schöner Sport, aber man kann es schließlich auch übertreiben. Ich bin auch heute nicht alleine im Schwimmbad. Aber das wäre auch irgendwie komisch. So ganz alleine im Schwimmbad. 

Dann hätte ich bestimmt das Gefühl, dass ich verpasst habe, dass es geräumt wurde, oder so. Heute sind wir voller Rücksichtnahme auf meiner Bahn, was großartig ist. Und wir sind auch ziemlich gut darin uns nicht in die Quere zu schwimmen. Manchmal passt es einfach mit der Leistungsfähigkeit, welch seltener Glücksmoment beim Schwimmtraining. Ich platziere meinen Schwimmplan und meine Hilfsmittel am Beckenrand und springe ins Wasser. Das Becken ist gut geheizt. Also angenehm. Nicht zu warm und auch nicht zu kalt. Wenn das Sportbecken zu warm aufgeheizt ist, braucht man sich ja fast gar nicht nach dem Plan zu richten und ist trotzdem platt. 

Mein Trainingsplan ist heute recht unspektakulär und ganz klar verständlich. Ich brauche nicht viele Hilfsmittel, weil der Tri it Fit Trainingsplan mit wenigen auskommt. Leider merke ich schon beim Einschwimmen, dass ich Hunger bekomme, was natürlich für diesen Zeitpunkt im Training mehr als unpassend ist. Dabei ist Einschwimmen jetzt echt kein Ding. Also ich verstehe überhaupt nicht, was der Hunger jetzt will. Meine Ernährung vor dem Schwimmtraining ist wirklich schwierig. Ich kann nicht gut vor dem Schwimmtraining etwas essen, aber ohne etwas zu essen bekomme ich eben Hunger. 

Ist das die wahre Zwickmühle der Schwimmer?

Wahrscheinlich nicht. Sicher wird es nur mir so gehen und ich muss da halt ein bisschen dran arbeiten, dass ich meine Ernährung diesbezüglich perfektioniere. Schon beim Einschwimmen Hunger zu bekommen ist total dämlich. Ich schwimme trotzdem weiter. Ich habe zwar einen Riegel* dabei und auch was zu trinken. Aber jetzt schwimme ich ja schon mal und bin mit den anderen auf der Bahn im Fluss. Da will ich jetzt nicht wieder raus krabbeln und was essen. Außerdem wird es ja immer später und die Zeit geht ja von der Schwimmzeit ab. Und so locker flockig ist das mit dem Schwimmtraining jetzt auch nicht. 

Ich überlebe den Technikteil und auch den Streckenteil. So groß kann der Einschwimmhunger also gar nicht gewesen sein. Hat sich zwar ganz anders angefühlt beim Einschwimmen, aber ok. Das war anscheinend viel Lärm um nichts. Ich steige nach meinem Training immer noch kraftvoll aus dem Becken und bin ganz zufrieden. Allerdings kommt der Einschwimmhunger dann unter der Dusche und auf der Heimfahrt wieder. Er meldet sich lautstark. Ich muss also unbedingt noch etwas essen, ehe ich ins Bett gehe. Das muss aber schnell gehen. Müde bin ich nämlich auch.