In meinem Trainingsplan für den IRONMAN 70.3 Duisburg wird Schwimmtraining drin stehen, so hat es der Trainer gesagt. Trotz dass ich gesagt habe, dass Kacheln zählen nicht so mein Lieblingssport ist und ich finde, wenn wir im Mai mit dem Schwimmen im See anfangen, dann reicht das, ist die Green Machine anderer Meinung. Und lässt sich von dieser auch nicht abbringen. Ein Triathlon besteht aus drei Disziplinen und die werden eben auch trainiert. Ich habe also ein bisschen Recherche betrieben und mich mit der Schwimmbad Situation in Frankfurt auseinander zu setzen. 

Die ist nicht so ganz leicht, obwohl es einige Schwimmbäder gibt. Allerdings sind die Öffnungszeiten dann nicht unbedingt passend zu meinen Arbeitszeiten, oder die Anfahrt ist einfach unfassbar lange. So, wie als ich mit dem Adler morgens geschwommen bin. Im Dunklen früh morgens 40 Minuten zum Schwimmbad fahren, will ich nicht mehr. Also muss ich den Schwimmbad Kreis enger ziehen. Die DLRG rückt deshalb in meinen Fokus. Immerhin gibt’s dort bestimmt regelmäßiges Schwimmtraining. 

Heute probiere ich aber erst mal aus, ob ich das mit dem Schwimmen generell noch so kann. Und das Abenteuer beginnt schon beim Packen meines Schwimmrucksacks*. Der ist von Arena ja erfreulicherweise wie eine Schrankwand aufgebaut, was höchstwahrscheinlich den Überblick erhöhen soll. Wenn man so lange nicht in einem Schwimmbad war, wie ich mittlerweile, bringt einem der beste Überblick allerdings nichts. Ich räume den Rucksack also komplett aus und wieder komplett ein. Dabei gehe ich die einzelnen Schritte durch, die ich gleich im Schwimmbad so machen werde. 

Erste Schritte im Schwimmbad

Der Parkplatz an der Schwimmhalle ist gut gefüllt. Das verspricht ein knallvolles Becken und ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Corona sei Dank ist der Zutritt limitiert und so ist im Schwimmbad nicht der komplette Parkplatz im Becken, sondern vor allem auch im Bereich der Massagen und der Saunen. Ich finde deshalb ganz gut einen Bahnenplatz im Becken und bin über die Wassertemperatur positiv überrascht. Ich starte meine Uhr und schwimme los. Oder, was auch immer das so sein mag, was ich hier mache. Ein wirkliches Wassergefühl habe ich gerade nicht. Und einen Plan auch nicht. 

Mensch, wie ging das noch mal mit dem Schwimmen?

Erstaunlich, was man so alles vergisst und ich ja sowieso. Ich schwimme also immer hin und her und mache mal mehr, mal weniger intensive Schwimmbewegungen. Meine Güte ist Schwimmen anstrengend. Hab ich überhaupt was zu trinken dabei? Ich zieh mir mal den Schwimmschnorchel* an und versuche mein Glück damit. Immerhin gab es da ja mal ein recht intensives Schwimmtraining vor der Corona Pandemie und da könnte ich doch vielleicht ein bisschen was in meinen dunklen Erinnerungsecken hervorkramen, oder? Wieso bin ich bloß ohne Plan zum Schwimmen gegangen? 

Verlorenes Wassergefühl

Das ist so ein typischer Anfängerfehler. Oh man. Ich bin wieder ein Schwimmanfänger. Wer hätte das bloß gedacht? Ich auf jeden Fall schon mal nicht. Nach guten 50 Minuten habe ich das Wassergefühl so langsam wieder. Und endlich schafft es auch die junge Frau auf der Nachbarbahn nicht mehr mich in jeder Lage einfach stehen zu lassen. Vielleicht ist sie aber auch einfach müde geworden über die Zeit? Ich finde aber die Vorstellung, dass ich tatsächlich ein kleines bisschen Schwimmform zurückerobert habe allerdings deutlich besser, als ihre Müdigkeit. Ich schwimme heute etwas über eine Stunde und steige dann mit Schulterbelastungsschmerzen aus dem Becken. 

Ab geht’s in die Schwimmbaddusche. Wie schön, dass dank Corona nur jede zweite Dusche genutzt wird, damit man nicht zu dicht aneinander steht. Ehrlich gesagt finde ich das ja auch abseits einer Pandemie ganz angenehm. Ich muss nicht 40 cm neben jemand Fremden duschen. Wirklich nicht. Ich krame Shampoo und Spülung sowie Duschgel aus meinem Rucksack und nutze die warme Dusche. Vielleicht kann ich so ja ein bisschen dem Muskelkater vorbeugen, der sich garantiert einstellen wird? 

Umziehen und fertig machen für Anfänger

Bis ich mich heute in der winzigen Umkleidekabine umgezogen habe vergeht ein bisschen Zeit. Trotz Schrankwandorganisation meines Schwimmrucksacks und obwohl ich nichts vergessen habe, muss ich mich erst mal zurecht finden. Immerhin muss ja jetzt auch alles passen. Die trockenen Klamotten an den Athletinnenkörper, die nassen Sachen in den Schwimmrucksack. Allerdings natürlich so, dass nicht raus tropft. So. Ich bin angezogen und der Rucksack ist gepackt. Meine Haare sind aber noch klatschnaß.

Man man man… es ist heute wirklich so, als wäre ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Schwimmbad. Ich spaziere aus der Umkleidekabine und gehe zu der Föhnregion. Hier ziehe ich meine Jacke wieder aus und wickle den Schal ab. Dann suche ich meine Bürste und föhne meine Haare weitgehend trocken, ehe ich sie unter eine dicke Mütze packe und meine Jacke und meinen Schal wieder anziehe. Wie eine Anfängerin eben.  So warm eingepackt spaziere ich zurück zum Auto, dass mittlerweile schon richtig angezogene Scheiben hat. Verrückt, wie kalt es heute Nacht ist. Da bin ich mal gespannt, was ich morgen früh zum Laufen so alles anziehen werde.