Heute ist für den Zeugwart und mich ein besonderer Tag. Außer dass, Halloween ist, und Reformationstag, haben wir außerdem vor genau 10 Jahren geheiratet. Das ist schon etwas Besonderes, vor allem wenn man bedenkt, wie jung wir uns nach wie vor fühlen, auch wenn die Kinder um uns rum stets größer und vor allem älter werden.

Wir haben heute darüber sinniert, was alles in den letzten 10 Jahren passiert ist. Wer gegangen ist, wer kam, wen wir kennengelernt haben und wobei. Welche Freunde sich mit ihrer eigenen Lebensplanung total verändert haben und mit welchen wir, trotz anders verlaufender Leben als unserem, nach wie vor dick befreundet sind. Erstaunlich, dass wir bei manchen Freunden niemals damit gerechnet haben und mit manchen, bei denen ich rückblickend gedacht hätte, dass sich das bestimmt irgendwann auseinanderlebt, sind wir jahrelang befreundet. Im Vorhersagen tauge ich also nichts. Zumindest nicht verlässlich.

Nachdem wir die generelle Lage so durchgesprochen haben, geht’s auf zum Schwimmtraining. Der Kraulkurs steht auf dem Plan und ich bin gespannt, was wir von letzter Woche so behalten haben. Hoffnung auf allzuviel mache ich mir aber nicht. Und Maverick auch nicht, als er mich fragt, wie es mir so geht und ob die Beine frisch seien. Anscheinend will er die heute wieder fordern? Irgendwie hat er doch jetzt darauf angespielt, oder?

Eingeschwommen wird sich heute 4 Bahnen lang, und dann gibt’s Wiederholungen von letzter Woche. Das ist mal eine prima Idee. So kommt bei mir auch ganz schnell der Beinschlag wieder ins Lot und die Körperspannung zurück. Kleinigkeiten, an die ich mich ja eigentlich auch mal erinnern könnte. Automatisch. So von selbst halt. Tue ich aber nicht. Weder automatisch, noch von selbst. Da ist Hopfen und Malz wohl verloren. Maverick gibt sich heute wirklich Mühe, dass wir nicht nur Beine machen. Heute geht’s auch um den Ellbogen, die Atmung und die Hand. Und dann setzen wir das ganz einfach zusammen. Oder so.

Ich bin heute ne Granate auf unserer Bahn. Wahnsinn. Mit nur Beine hänge ich zwei Mitschwimmer ab. Mit einem Arm dazu kitzel ich den Zeugwart an den Füßen. Der Knaller. Wohin soll das nur führen?

Herrlich, dass ich später unter der Dusche erstens gefragt werde, warum ich denn überhaupt bei einem Kraulkurs mitmache und zweitens, ob das überhaupt mein Badeanzug sei. Bei der beiden Fragen, muß ich stark schmunzeln. Wenn man mich zwischen noch schlechtere Schwimmer steckt, dann bin ich natürlich flott. Und da ich auch nicht hustend und japsend bei 25m am Beckenrand hänge, scheint das einen herausragenden Eindruck bei den Mitschwimmerinnen zu hinterlassen. Wow. Und erstaunlicherweise schwimme ich tatsächlich in meinem eigenen Badeanzug. Obwohl er zugegebenermaßen zu groß ist. Ich lach mich tot. Alleine die Frage, und dazu die Vorstellung, dass ich nicht meinen eigenen Badeanzug zum Schwimmtraining tragen könnte. Wie kreativ. Auf Ideen kommen die Damen! Wunderbar.

Claudi gives it a TRI - Schwimmtraining