Meine Vorbereitung für das Schwimmtraining heute ist vorbildlich. Immerhin war ich ja heute gerade erst beim Lauftraining und deshalb war das Packen meiner Schwimmtasche eine etwas umfangreichere Sache, als es sonst der Fall ist. Es ist nämlich klar, dass ich das total durchgeschwitzte, stinkige, Laufzeug nach dem Schwimmtraining nicht wieder anziehe. Beim Zusammenpacken meines Krams habe ich also die Klamotten für nach dem Schwimmtraining extra eingepackt. Und dann brauche ich natürlich eine Tasche oder einen Beutel, um die durchgeschwitzten Laufklamotten einzupacken.
Der Zeugwart hat außerdem einen Wunderbaum für meinen Spind im Schwimmbad empfohlen.
Den Wunderbaum habe ich allerdings nicht dabei. In der Umkleidekabine ziehe ich also die verschwitzten Klamotten aus und packe sie in den extra Sack. Meine Schwimmtasche ist zwar groß, aber für zwei Klamottensets hat der einfach keinen Platz. Und Klamotten muss ich ja auch nicht mit ans Becken nehmen. Laufkleidung und Wechselkleidung für später bleiben also im Schwimmbad Spind. Ich lege meinen Badeanzug an und den richtigen Pulsgurt. Und zwar den, mit dem Chlor – resistenten Gurt. Dann dusche ich und spaziere mit meinem Hilfsmittelbeutel zum Becken.
Ich habe zwar vorher keinen Blick auf den Schwimmplan geworfen, aber irgendwie macht es mir weniger Arbeit den Hilfsmittelbeutel immer komplett mitzunehmen, statt ihn auszusortieren und dann später wieder zusammen zu sortieren. So liegt auch das komplette Bad nicht voll, während ich im Schwimmbad bin. Der Hilfsmittelbeutel liegt also mit allen Utensilien am Beckenrand. Daneben stell ich mein Getränk und dann springe ich ins Becken. Das ist heute alles andere als angewärmt. Wow. Das Wasser ist richtig kalt. Dabei habe ich nicht sonderlich warm geduscht und sogar mit kaltem Wasser abgeschlossen. Aber offensichtlich hat das für mein Temperaturempfinden nicht ausgereicht?
Das Einschwimmen vergeht, wie im Flug und dann lege ich mit dem Programm los, das der Coach mir aufgetragen hat. Technikübungen sind in einem 25 Meter Becken ja schnell gemacht. Kaum ist man drin und führt die Übungen vollumfänglich aus, ist das Becken vorbei und es geht von vorne los. Meistens mache ich es so, dass ich nur 25 Meter Technik mache und dann 25 Meter locker schwimme. Dann kann ich die Technikübung einfach besser umsetzen und bleibe konzentriert. Es ist nicht so, dass das bei jeder Technikübung notwendig ist, aber bei vielen. Manche kann ich so gut umsetzen, dass ich auch gut und gerne 50 Meter oder noch länger durchhalten würde. Bei anderen saufe ich schon nach 10 Metern fast ab.
So unterschiedlich ist da also mein Können. Oder das Nicht-Können. Egal. Deshalb mache ich die Übungen ja schließlich. Wenn man schon alles kann, muss man es ja schließlich nicht üben. Ich arbeite mich so stetig durch den Trainingsplan vom Coach und trinke mein Iso Getränk in vielen kleinen Schlucken, wenn ich das Hilfsmittel wechsel oder einfach so hungrig oder durstig am Beckenrand ankomme. Was ein Glück, dass ich das zufällig sowieso im Schwimmrucksack hatte. Sonst wäre ich ganz sicher jämmerlich verhungert und verdurstet. Oder das Training wäre einfach nicht so effektiv gewesen. Mein Körper braucht nämlich genügend Energie, um die Trainingsbelastung auch gut zu verkraften.
Nach einer guten Stunde ist der Trainingsplan abgeschwommen und mein Getränk auch leer gesaugt. Ehe sich die Flasche vom Unterdruck von innen nach außen wölbt, gehe ich duschen und freue mich über den gepackten Wechselbeutel. In meinem Kofferraum ist es nach diesem Schwimmtraining ordentlich voll, aber das passt schon. Die unterschiedlichen Sachen sind gut sortiert und so kann ich alles schnell abarbeiten, als ich wieder daheim bin. Und zwar noch vor dem Abendessen, das ich praktisch einatme, so hungrig bin ich. Was ein Trainingstag! Und das, obwohl ich heute arbeiten war.