Mir mittwochs immer einen Schwimmplan für das Planschen im Wasser zu schreiben ist nervig. Also diese Woche ist es nervig. Ich habe auf der Arbeit viel zu tun und sitze einfach lange am Schreibtisch. Dann noch Plan zu verfassen ist einfach heute zu viel. Immerhin bin ich auch kein Schwimmtrainer. Ich muss mir den Plan aus den Fingern saugen und mir etwas zusammen spicken. Das ist nicht einfach so schnell gemacht. Also vielleicht für Andere, aber eben nicht für mich. Ich schreibe an so einem Schwimmplan immer recht lange, weil ich mich schwertue. Und dann kommt noch nicht mal was Tolles bei raus. 

Ich bekomme den Plan heute dann erfreulicherweise doch noch zusammengezimmert, ganz zufrieden bin ich zwar nicht, aber was macht man bei meiner Leistungsfähigkeit im Schwimmen beim Training schon falsch? Eben. Höchstwahrscheinlich nichts. 

Vielleicht kommt es in dieser Zeit im Jahr auch gar nicht darauf an, was man schwimmt, sondern mehr, dass man schwimmt? 

Für heute wird der Plan also passen und so fahre ich ins Schwimmbad, beziehe eine Umkleidekabine und marschiere unter die Dusche. Die Coronainfektionszahlen bei uns explodieren gerade wie bekloppt und mittlerweile tragen wir sogar im Duschvorraum alle unsere Maske*. Nur für die Minute unter der Dusche oder im Becken legen wir sie ab. Ich glaube, alle, die hier schwimmen, tun alles, damit das auch weiterhin möglich sein wird. Die Hoffnung ist da, dass die Schwimmbäder nicht geschlossen werden. Allerdings ist meine Hoffnung diesbezüglich sehr gering. 

In absehbarer Zeit werden wir um eine extreme Form der Kontaktbeschränkungen als Gesellschaft nicht mehr drum rumkommen. Andere Länder machen es ja bereits vor. Die Notbremse ist bereits in Sichtweite. Ich lege meinen Plan an den Beckenrand und starte mein Programm. Das Einschwimmen ist heute nicht ganz so schmerzhaft, wie letzte Woche. Den großen blauen Fleck habe ich nämlich immer noch. Vielleicht bin ich heute auch einfach nur tougher, als letzte Woche? Nach dem Einschwimmen versuche ich mich am Techniktraining. Das ist immer ein bisschen Wundertüte. Manchmal klappt das super gut und dann wieder gibt’s Technikeinheiten, da saufe ich fast ab. Heute ist aber ein guter Tag. 

Auch meine weiteren kreativen Ergüsse kann ich gut schwimmen und arbeite meinen Plan heute so wirklich ganz gut ab. Mit meiner gefühlten Geschwindigkeit bin ich auch richtig zufrieden. Das passiert ja nicht ganz so häufig, aber heute ist das mal super. Der Herr, der auf der Bahn neben mir schwimmt, ist hier öfter und meistens schneller unterwegs, als ich. Heute bleibe ich dran. Nicht einfach so, ich muss mich schon anstrengen, aber ich bleibe eben dran, was großartig ist. Nicht, dass das unbedingt heißen muss, dass ich mit dem bisschen Training total schnell geworden bin. Der Herr kann auch einfach einen schlechten Tag erwischt haben. Dranbleiben tue ich trotzdem.  

Wahrscheinlich ist das einfach eine Mischung aus beiden. Er hat einen schlechten Tag und ich eben mal einen guten. Ich weiß nicht so genau, ob ich mich wirklich darüber freuen sollte. Immerhin kann so ein guter oder auch ein schlechter Tag immer ganz schnell eintreten. Manchmal braucht es dafür ja nichts Großes. Vor allem nicht beim Schwimmen. Als ich nach einer knappen Stunde aus dem Becken steige und meine Uhr abdrücke, bin ich ganz zufrieden. Es ist spät und ich habe Hunger

Natürlich dusche ich aber erst ausgiebig. Das Wasser ist gut gechlort und ich will mich nicht als Riechbombe ins Bett legen. Dann lege ich wieder die Maske an und zack geht’s zurück in die Umkleide und dann zum Haare föhnen. Mittlerweile habe ich den Ablauf schon wieder ganz gut drinnen. Ich bin gespannt, wie das morgen klappt. Da habe ich nämlich auch schon meine Sporttasche gepackt, weil ich in der Mittagspause auf der Arbeit laufen gehen werde. Anders passt das morgige Training nicht in meine Tagesplanung.