Das Schwimmtraining für dieses Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Das liegt vor allem an unserer Planung und nicht so sehr daran, dass sich im Verein kaum mehr Mitschwimmer finden. Tatsächlich ist es zwar ein wöchentliches Gerangel um die drei notwendigen Bahnenbesetzer zusammen zu bekommen, aber oft klappt es ja dann und wir können schwimmen. Unsere Dezember Planung ist ziemlich voll und weil wir versuchen allem etwas Raum einzuräumen, wird das Schwimmtraining voraussichtlich auf der Strecke bleiben.

Meine Region

Beim Schwimmen gewinnt man im Triathlon Wettkampf sowieso keinen Blumentopf und auch die oft genannten wertvollen Minuten sind in unseren leistungstechnischen Breitengraden sicherlich zu vernachlässigen. Ob ich nun eine Minute schneller oder langsamer schwimme dürfte, wenn überhaupt, nur für mich selbst von Bedeutung sein. Für den generellen Ausgang jedes Rennens ist es denkbar egal, ob ich an Platz 1476 oder 1536 abschließe. Und sollten in diesen Regionen mal große Preise vergeben werden, kann ich dem Schwimmtraining ja immer noch mehr Bedeutung zumessen.

Die Vereinsmädels und ich kommen heute gleichzeitig am Schwimmbad an und parken hintereinander. Wie praktisch. So tragen wir uns auch gleich ein und marschieren durch zum umziehen. Diese wöchentliche Treffen mit den Vereinsmädels sind immer sehr schön. Pflicht und Kür zugleich, denn klar, sind wir im Schwimmtraining und jeder schwimmt das Programm eben so gut es geht ab, aber die 20 Minuten davor und im Anschluß, tauscht man sich eben entsprechend aus.  Das ist toll.

Gemeinschaft

Erfreulicherweise ist das Wasser schön warm, zumindest fühlt es sich so an. Und so lege ich auch gleich los mit dem Einschwimmen und freunde mich mit dem Wasser an. Einschwimmen wird ja oft nicht geschätzt und als notwendiges Übel abgetan. Dabei finde ich es mittlerweile wirklich ganz angenehm. Beim einschwimmen kann ich schon mal abschätzen, wie das heutige Training denn so wird. Und ob sich das, was ich im Kopf oder auf dem Zettel hat überhaupt als durchführbar erweisen wird. Immerhin ist es ja so, dass nicht jeder Freitag ein Sprintfreitag ist.

Zumindest nicht bei mir.

Heute fühlt sich das Wasser gut an beim Einschwimmen und das Schwimmtraining, was Madita an den Startblock gepinnt hat, sieht durchführbar aus. Also schwimme ich es bis zum Schwimmgolf mit und beschließe, dass ich im Anschluß noch mal Strecke schwimme. Also nicht nach dem Plan mit Pausen, sondern mit Rollwenden einfach am Stück. Ich will damit Kondition aufbauen und probieren, den hohen Ellbogen, den ich mit Gerald im Technikcamp von GDT im Mohrenwirt erarbeitet habe, zu halten.

Gerald ist allgegenwärtig

Gerald hatte ja ein paar sehr gute Tipps auf Lager, die ich im Schwimmtraining, auf mich gestellt, auch gut umsetzen kann und so, geht’s damit also nach dem Technikteil und dem anschließenden Schwimmgolf weiter. Als Triathlet muß man kein perfekter Schwimmer sein, es geht hauptsächlich darum beim Schwimmen gut voran zu kommen, sich aber dennoch nicht zu verausgaben, immerhin kommt ja auch noch Rad fahren und Laufen. Und selbst wenn ein Wettkampf bei mir nicht vor der Tür steht, sagt man besser niemals nie. Immerhin mache ich jetzt schon wieder so viel Sport und die Ärzte haben das damals nicht für möglich gehalten.

Damals. So lange ist das noch gar nicht her. Und trotzdem fühlt es sich an, als wäre es unfassbar lange in der Vergangenheit. Die Monatelange Atemtherapie ist heute wirklich fast vergessen. Nur manchmal, in so ruhigen Momenten, wie zum Beispiel dem Streckenschwimmen im Becken, wo ich Orientierung und Konzentration fast auf Seite legen kann, da denke ich daran. Da überlege ich mir viel zum was wäre wenn Thema, weil der Kopf das einfach drinnen hat.

Schöne Strecke

Mein Streckenschwimmen klappt heute gut, trotz oder gerade wegen der intensiven Überlegungen zum Thema atmen und dem hohen Ellbogen. Die Dusche im Schwimmbad ist eiskalt und die Umkleidekabine ist voller Frauen, die entweder eisprinzessinnengleich kalt geduscht haben, oder sich dagegen entschieden haben. Und dann klären wir, nach der Besprechung, wer geduscht hat, und wer nicht, auch gleich die Situation vom letzten Mal auf. Bei der ich mich für die eingesetzt habe, die Sport machen, auch wenn es nicht so leicht von der Hand geht und dass eine bestimmte Zeit total egal ist. Denn anscheinend, ist das falsch rübergekommen, worüber ich sehr froh bin.