Der Coach hat meinem kreativen Schwimmtrainingsplan schreiben und zusammenwürfeln ein Ende gesetzt. Ich habe nun ein paar Pläne, die der Coach zusammengestellt hat. Da kann ich nun einfach einen zücken, wenn ich schwimmen gehe und schwimme los. Ich werde also heute nicht selbst kreativ, sondern fahre mit dem vorgefertigten Schwimmtrainingsplan ins Schwimmbad. Dort ziehe ich mich blitzschnell um, dusche und hüpfe ins Becken. Mein Hilfsmittelbeutel und den Schwimmtrainingsplan lege ich am Beckenrand bereit. 

Einschwimmen

Begonnen wird, wie immer, mit dem Einschwimmen. Erst mal Wasser fühlen heißt das für mich. Die Temperatur ist ganz gut heute und auf der Bahn arrangieren wir uns auch wunderbar. Beim Einschwimmen bin ich nicht schnell unterwegs. Ich wechsle zwischen den verschiedenen Lagen, tauche ein Stück und locker mich mal komplett durch. Heute fühle ich mich ziemlich eingerostet. Manchmal ist das so. Vor allem, wenn es draußen richtig kalt ist und ich mich bisher auch sonst nicht sonderlich bewegt habe. Durchlockern klingt allerdings nicht so gut, wie Einschwimmen, das ist klar. 

Nun gut. Wahrscheinlich bin ich auch die einzige Schwimmerin, die das Einschwimmen so zweckentfremdet. Jeder Andere bringt sich wahrscheinlich damit auf Touren, während ich wie so ein Kind durch das Wasser wibble, mal Brust schwimme, mal Kraul und mal Rücken und mich zwischendurch auch regelmäßig strecke und recke. Für den Start in den nächsten Programmpunkt habe ich damit aber auf jeden Fall auch alle Schwimmmuskeln mal durch. Also eigentlich doch genau richtig, oder?

Hauptprogramm

Das heutige Hauptprogramm ist zweigeteilt und ich arbeite es in Sätzen ab. Sätze kenne ich aus dem Krafttraining und im Grunde heißt es doch nur eine bestimmte Abfolge an Übungen mehrfach wiederholen. Für den Trainingsplanschreiber macht es die Auflistung einfacher, weil die Übungen nur einmal auf dem Plan stehen, aber mehrfach wiederholt werden. Trainings technisch hat das garantiert auch seinen Sinn. Den kenne ich allerdings nicht, ich bin ja kein Trainer. Deshalb habe ich ja den Coach, der sich dabei eben genau das Richtige denkt. Eine hervorragende Entscheidung von mir. 

Nachdem ich die Sätze mit der Nebenlage und der Technik abgeschwommen habe, beginnt auf der Bahn neben mir ein Kaffeekränzchen. Auf einmal schwimmen die Herrschaften nicht mehr hin und her, sondern verharren quatschend am Beckenrand. Dafür wäre mir das Wasser heute allerdings zu kalt. Ich schwimme da lieber weiter und mache meinen nächsten Programmpunkt. Eine Strecke mit Paddles. Immer 50 Meter und dann eine 20 Sekunden Pause. In 20 Sekunden kann man sich nicht mit in das Kaffeekränzchen einbringen. Also alles richtig gemacht. Für Kaffee ist es mir mittlerweile eh zu spät. 

Die anschließende Schwimmtrainingsplan-Aufgabe heißt Lagen schwimmen in 400 Meter Blöcken. Also jede Lage, die ich kann in unterschiedlichsten Streckenlängen. Ich bin mir nicht sicher, ob der Coach mich da nicht vollständig überschätzt, aber gut. Begonnen wird mit 200 Meter Blöcken, und ich suche mir mal meine beste Nebenlage aus. Immerhin wird immer die Hauptlage, bei mir also Kraul schwimmen, mit einer Nebenlage kombiniert. Meine beste Nebenlage ist Brust. Die ersten 400 Meter klappen also ganz gut. 

Dann hat sich der Coach für 100 Meter bei den nächsten 400 Metern entschieden, dann für 50 Meter und zum Schluss werden alle 25 Meter die Lagen gewechselt. Ich kenne da meine „Lagengrenzen“ sehr genau und der Schwimmtrainingsplan wird von mir einfach ein bisschen angepasst. Wer einfach keine 100 Meter Delphin schwimmen kann, der kann sich das jetzt auch spontan nicht aus den Fingern saugen. Erst bei den 25 Meter Lagenwechseln im Schwimmtrainingsplan baue ich den Delphin dann mit ein. Und bei den 50 Metern gebe ich dem Rückenschwimmen eine Chance. Auch, wenn ich da kein wirklich guter Schwimmer drin bin. 

Bewerten tut meinen Schwimmstil hier allerdings keiner, es ist also total egal, wie ich so aussehe. Entscheidend ist, dass ich vorankomme und bei den Lagen nicht untergehe. Und das passiert nicht. Das ist sehr cool. Mit dem Ausschwimmen endet mein heutiges Schwimmtraining und ich freue mich im Anschluss sehr auf die Dusche

Schwimmtrainingsplan

  • 200 Meter Einschwimmen
  • 3 x 3 x 50 Meter Nebenlage, Technik und Schwimmkombinationen im Wechsel
  • 10 x 50 Meter Paddles mit Pause von 20 Sekunden
  • 4 x 400 Meter Lagenschwimmen in unterschiedlichen Streckenlängen
  • Ausschwimmen