Die hessischen Sommerferien neigen sich dem Ende zu und tatsächlich hatten die Schüler in diesem Jahr den Sommer ihres Lebens. Hitze, Hitze, Hitze, immer ein Grund zum Eis essen und ich kann mich nur an zwei oder drei Tage erinnern, in denen es geregnet hat. Die Hitze zeigt sich auch bei unserem heutigen Schwimmtraining. Um 20h hat das Wasser noch gefühlte 25°C und die Luft ist noch immer bei guten 30°C schätze ich. Das Wasser ist mittlerweile auch richtig trübe geworden, es hat ja auch kaum eine Chance auf Reinigung, denn mit den vielen Kindern, dem ein oder anderen Wasserpinkler und den Massen an Sonnencreme, hat die Filteranlage garantiert so richtig viel zu tun. Es wird also tatsächlich Zeit, dass die Vereine wieder in die Halle gehen. Das 25m Becken ist mir zum Technik Training auch tatsächlich lieber. Außerdem haben wir dort abgetrennte Bahnen und das ist mir zum trainieren auch lieber, als das mir ständig jemand vor die Nase schwimmt.

Heute also das letzte Mal in dieser Saison im Freibad. Das Wetter ist gigantisch gut und ich habe nicht nur einen Schwimmplan dabei, sondern auch jegliches technisches Equipment, was ich brauche, um die Planumsetzung nicht am Material scheitern zu lassen. Erfreulicherweise hat sich der Fremdvereinsfan ja auch schwimmtrainingmäßig beim SchwimmGuru einquartiert und so können wir gemeinsam etwas ganz ähnliches trainieren. Wir schwimmen uns also ein, absolvieren die zahlreichen technischen Übungen, die ich so kreativ auf den Plan geschrieben habe, und ich komme tatsächlich ganz gut in den Fluß. Manchmal funktioniert ja gar nichts und man quält sich ohne Erfolge zu erzielen. Heute bin ich ziemlich schnell unterwegs, mache Rollwenden und schaffe es total regelmäßig genau im richtigen Abstand von der Wand mit der Wende zu beginnen um mich dann auch von der Wand abstoßen zu können. Tatsächlich ist das ja die hohe Kunst. Wenn man sich nicht richtig abstoßen kann, dann ist das ganze Wenden ja nur halb so schön.

Ich bemühe mich also um ganz schön und es klappt tatsächlich. Und mittlerweile schaffe ich es auch immer öfter den Schnorchel nach so eine Wende auch richtig auszublasen. Wenn der nicht ausgeblasen wird, gibt’s eine kurze Husten-Luftholpause, was auch nicht schlimm ist, aber natürlich ziemlich uncool. Mit Ausblasen ist es schon viel besser. Ich schwimme heute Sprints und langsam und langgezogen, ich wechsel die technischen Hilfsmittel, wie andere die Unterhosen und bin mittlerweile auch schon richtig muskelmüde an den Armen. Im See zu schwimmen und hier im Freibad mit den Paddles einmal die Umwälzanlage zu spielen, sind halt doch zwei ganz unterschiedliche Arten der Fortbewegung. Und im See habe ich ja auch noch den Neo an, im Idealfall. Hier trage ich einen schnöden Badeanzug und habe keine fischige, glatte Oberfläche zu bieten.

Mein Plan ist heute zu kurz für das, was ich an Zeit zur Verfügung hätte. Wir können im Freibad nämlich immer eine Idee früher ins Wasser, so dass ich -in der Theorie- auch über eine Stunde schwimmen könnte. Aber wer will das schon? Eigentlich wäre das eine coole Idee, denn beim anstehenden Schwimmwettkampf werde ich auch länger rumschwimmen, als eine Stunde. Aber man soll ja auch nicht zu viel trainieren. Vor allem nicht bei der Hitze. Ich schwimme mich also noch locker aus, nachdem der Plan absolviert ist und finde, dass ich mir eine kalte Dusche nun wirklich verdient habe. Die ist im Winter, wenn das Freibad mit der Traglufthalle abgedeckt ist, schon nicht besonders verlockend. Nicht wegen der Temperatur, sondern wegen der Sauberkeit. Wer spät schwimmt, duscht auch spät und da Frauen viele Haare verlieren und es anscheinend, so stelle ich immer wieder fest, auch eh nicht so genau nehmen, ob und was sie ggf. ihren Nachduscherinnen hinterlassen, hat man als Spätduscher da wirklich allerhand zu überwinden. Und gerade, wenn man wie ich, astrein sehen kann, weil ich ja mit Kontaktlinsen unterwegs bin und damit eine bestätigte Sehleistung von weit über 100% habe.

Ich kann also wirklich nur an die duschenden Frauen appelieren, schaut Euch doch einfach mal um, wenn ihr die Dusche verlasst… ob die noch immer so aussieht, als würdet Ihr gerne darunter duschen. Heute ist das bei mir wirklich nicht der Fall. Ein Hoch auf Badeschlappen und Fehlsichtigkeit, kann ich da nur sagen. Ich dagegen sehe gestochen scharf und überlege, wie groß das Haarbüschel wohl wäre, wenn ich den herumliegenden Haaren wohl einen Ball drehen würde. Erfreulicherweise werde ich abgelenkt, weil ich mein Duschgel vergessen habe und bin dann auch schon fertig mit duschen. Ich freue mich auf die Halle nächste Woche. Da ist es erfahrungsgemäß etwas sauberer.