Mittlerweile habe ich eine kombinierte YouTube – Schwimmtraining Routine, die ganz erfolgreich zu sein scheint. Hätte ich nicht gedacht, ist aber so. Heute führe ich die Routine deshalb wieder genau so aus. Ehe ich zum Schwimmen ins Hallenbad fahre, schaue ich mir zwei Trainingsvideos von Effortless Swimming an. Ich nehme welche die auch gleich Übungen beinhalten und merke mir die Einzelheiten. Denn nur so kann ich die Übungen später auch im Becken entsprechend umsetzen. Und dafür schaue ich mir die Videos ja schließlich an. Schwimmen kommt von Schwimmen, sagt der Coach. 

Und damit hat er natürlich, wie bei so vielem, auch nicht ganz unrecht. Ich fahre heute zum Hallenbad und es ist schön leer. Nur die Sauna ist gut besucht. Warum jemand bei dem Wetter auch noch in die Sauna spaziert versteht wahrscheinlich auch nur jemand, der gerne in die Sauna geht. Dazu gehöre ich nicht und mache mir deshalb auch gar nicht erst die Mühe die Sache zu verstehen. Ich ziehe mich flott um und bin dann auch gleich im kühlen Nass. Ich glaube, unser Hallenbad hat schon angefangen alles was möglich ist an Energie einzusparen. Das Wasser ist recht trüb und auch ziemlich kühl. Vielleicht bin dass aber auch nur ich, die weder ihre Schwimmbrille geputzt, noch ein gutes Temperaturempfinden hat?

Ich schwimme mich also erst mal ein. Dabei wird mir ganz angenehm warm und natürlich ist die Wassertemperatur dann im Endeffekt auch genau passend. Wenn das Wasser zu warm ist, dann ist so ein Training ja unfassbar erschöpfend. Und bei zu kaltem Wasser, wird man irgendwie nicht richtig warm und auch das zieht unnötig Energie. Hier ist es heute richtig gut temperiert, wie ich dann nach dem Einschwimmen feststelle. Obwohl es sich kühl anfühlt. Mittlerweile schwimme ich mich auch immer ausgiebiger ein. Anfangs zwei Bahnen und jetzt oftmals auch mal über 400 Meter. In allen Schwimmstilen und auch mal mit mehr oder weniger Geschwindigkeit. 

400 Meter gehen einfach schnell rum.

Mittlerweile ist das Schwimmen fast so routiniert, wie das Lauftraining. Auch dort laufe ich mich mittlerweile 25 Minuten ein und erst dann geht’s los. Früher gab es komplette Trainingseinheiten, die 25 Minuten lang waren. Oder auch deutlich kürzer. Weil ich in der Reha einfach nicht mehr geschafft habe. Wahnsinn. Man muss immer schauen, woher man kommt und wo die Reise hingehen soll oder wird. Klar wird nicht jeder zum Ausdauerass, das muss ja auch nicht sein. Aber es ist eben auch klar, dass nicht jeder auf kurze Distanzen beschränkt bleibt, der gerne längere Distanzen absolvieren möchte. 

Meine Bahnen im Technikteil meines Trainingsplans fülle ich heute mit allerlei Übungen aus den Videos und arbeite mich so wieder langsam aber sicher an den perfekten Armzug unter Wasser ran. Unter Wasser. Denn über Wasser bringt mir keinen Vortrieb und hilft nur dabei ggf. etwas Energie zu sparen. Daran kann ich dann arbeiten, wenn ich den unter Wasser Armzug richtig gut drauf habe. Und damit meine ich nicht nur mal so, sondern eben permanent. Also wenn ich meinen Armzug kontinuierlich richtig mache und damit absolut alles raushole, was an Vortrieb eben zu holen ist. Und das kann ja noch dauern, da bin ich mal ganz realistisch. So einfach ist das nämlich alles nicht. 

Wie auch die Laufbewegung gibt’s beim Kraularmzug viele kleine Bewegungsabläufe, die genau zum richtigen Zeitpunkt und genau richtig ablaufen müssen. Sonst mache ich zwar einen Armzug, aber komme trotzdem nicht gut voran. Und das hatte ich ja jetzt viele Jahre. Die richtige Technik, also das ich die richtige Bewegung zum perfekten Zeitpunkt ausführe, die ist wichtig und darauf kommt es an. Eine ganz ordentliche Aufgabe. Zumindest für mein Hirn. Und meine Oberarme. Erstaunlich, wie wenig gut die offensichtlich trainiert sind, denn ich merke sie ordentlich. Da werde ich morgen ganz schön Muskelkater haben. Allerdings ist das, so glaube ich, auch ganz gut investiert. Schneller voran komme ich nämlich mittlerweile.