Nachdem wir ein bisschen Mittagspause gemacht haben, treffen wir uns mit den anderen Teilnehmern vom Camp und natürlich Gerald wieder vor dem Fitnessstudio des Fuschlseebads. Hier suchen wir uns ein Plätzchen und bekommen eine Einweisung in die Benutzung der Black Roll. Natürlich sind der Zeugwart und ich bereits im Besitz einer Blackroll. Wir haben sie in groß, ich glaube sogar zweimal, und wir haben sie in klein und ganz klein. Und zusätzlich haben wir zahlreiche Bälle, die ebenfalls zur Selbstmassage benutzt werden können. Haben heißt allerdings nicht, dass wir das tatsächlich regelmäßig machen.

Wie man es sieht

Obwohl man den Begriff Regelmäßigkeit ja auch extrem interpretieren könnte. Tun wir aber nicht. Wir rollen uns einmal komplett über die Black Roll heute früh. Langsam und unangenehm und selten auch schmerzhaft, so dass wir nach einiger Zeit tatsächlich praktisch jedes Körperteil einmal durchgerollt haben. Gerade meine Waden finden das ziemlich unangenehm, wohingegen die vorderen Oberschenkel keine Reaktion zeigen.

Im Anschluß machen wir Balance-, Sensomotorik- und Koordinationsübungen. Zumindest würde ich die so nennen. Wir balancieren einbeinig auf verschiedenen Untergründen, springen hin und her und machen dabei teilweise sogar noch die Augen zu. Balancieren geht -meiner Meinung nach zumindest- schon richtig gut. Das liegt an meinem Wackelbrett, was ich ja wirklich oft nutze, da bin ich sicher. Wenn ich mich in den Vergleich zu den anderen Campteilnehmern setze, dann bin ich nicht so gut im Balancieren. Allerdings ist ein Vergleich mit Anderen im Sport ja selten gesund. Die wenigsten Menschen bringen die gleichen Voraussetzungen mit und so kann man Vergleiche nicht gut ziehen.

Ab nach draußen zum laufen

Nach diesem Fitnesstraining im Innenbereich, gehen wir zur Lauftechnik über. Das, was wir jetzt gemacht haben, ist als funktionelle Einheit, also als Athletiktraining, gut einzubauen. Vor allem die unterschiedlichen Untergründe sind dabei etwas Besonderes und für die Muskulatur sicherlich immer etwas herausfordernder als ein fester Untergrund. Für die Lauftechnik gehen wir dann nach draußen und laufen, vom Prinzip her, auf einem geschotterten ebenen Weg hin und her. Gerald hat unsere Gruppe an Camp Teilnehmern aufgeteilt, so dass wir zu dritt seine komplette Aufmerksamkeit genießen können.

Erst kümmert er sich um den Oberkörper und ich weiß, dass ich hier eine große Baustelle habe. Das gerade, aufrechte Laufen ist ein Thema bei mir. Ganz klar und ohne Ausrede. Ich falle immer in mich zusammen, mache mich nicht groß, sondern sogar eher klein. Daran arbeite ich bereits im Alltag und natürlich nun auch beim Laufen. Immerhin haben Lovis und ich uns vorgenommen beim Tricamp Weihnachtswochenende 5km gemeinsam zu laufen. Bzw. vielleicht auch einfach nur jeder für sich, aber eben beide die 5 er Strecke.

Von oben nach unten

Nach dem Oberkörper sind natürlich die Beine dran, denn ohne die geht’s ja schließlich beim Laufen erst recht nicht. Ich bin ja bekanntermaßen überhaupt nicht gut trainiert, kann aber die Tipps und Anregungen wirklich gut umsetzen. Das liegt wahrscheinlich auch zu einem guten Maß daran, dass Gerald ein guter Lehrer ist und mir die Verbesserungspunkte gut rüberbringen kann. Nur weil jemand etwas selbst gut kann, heißt das ja schließlich nicht, dass derjenige auch ein guter Lehrer ist… allerdings weiß ich auch nicht, wie gut Gerald tatsächlich selbst läuft. Ein guter Lehrer für mich ist er auf jeden Fall.

Ich mag, dass es bei diesem Camp nicht um Umfänge geht. Es geht vielmehr um Technik und die saubere Umsetzung. Um das Verständnis von Bewegungsabläufen und um das Richtig machen. Das bringt mir tatsächlich deutlich mehr, als machen, machen, machen und dann vor Erschöpfung und Müdigkeit nichts mehr richtig umsetzen zu können. Der Hintergedanke hinter diesem Technikcamp ist mir also vollkommen klar und super passend für meine Bedürfnisse. Manchmal muß man auch einfach Glück haben, wenn man sich so etwas aussucht.

Wir essen alle gemeinsam zu Abend und bekommen noch ein paar Trainingstipps vom Profi. Sowas finde ich auch immer prima, wenn das Camp nicht nach einer Einheit endet, sondern wenn man den Trainer noch länger „an der Hand“ hat, um später aufkommende Fragen zu klären. Beim Abendessen erfahren wir dann auch den Tagesplan für morgen. Da tauschen wir die Einheiten und gehen morgens laufen und dann am Nachmittag, in der Sonne, schwimmen. Da es bis zu 20°C warm werden soll, ist das sicherlich für die Schwimmeinheit etwas angenehmer, als heute früh in der Morgenkälte.