Zu einem wirklichen Urlaub sind der Zeugwart und ich in diesem Jahr noch nicht gekommen. Wir waren -fast schon traditionell- mit den Tricampern auf Mallorca im Trainingslager, wir waren dann natürlich auch ein paar Tage in Luxembourg, zum Zeugwartschen 70.3 und auch ein verlängertes Wochenende bei den Cyclassics. Aber so einen richtigen Urlaub, ohne Arbeiten, ohne zwischendurch Mails checken und ohne die Tage des „ich bin eigentlich doch noch im Büro“ zu überwinden, hatten wir nicht. So ein Urlaub erfordert ein paar Tage, bis man richtig runtergefahren ist. Zumindest geht’s mir so.

Unser Urlaub ist am Freitag losgegangen. Zwar erst mal mit einem halben Tag, aber immerhin. Wir hatten tolle Tage in München und sind nun im schönen Österreich am Fuschlsee angekommen. Sehr zu meiner Freude liegt unser Urlaubsort direkt in den Bergen und mit dem Fuschlsee gibt’s perfekte Trainingsbedingungen praktisch direkt vor der Haustür. Das ausgesuchte Hotel, der fast schon berühmte Mohrenwirt, bietet beste Voraussetzungen zum radeln, wandern und schwimmen. Zusätzlich gibt’s allerlei Spezialitäten, die einem Sportler das Leben leichter und den Urlaub unkomplizierter machen.

Urlaub von Anfang an

Wir beginnen unseren Urlaub gestern mit einem Spaziergang durch Fuschl. Hier ist Herbstfest und so schlendern wir musikalisch zünftig untermalt zum See und biegen erst mal rechts ab. An diesem malerischen Herbstsonntag ist viel los am und vor allem auch im See. Die Natur hier ist total schön und wir schauen uns außerdem auch gleich das Fuschlseebad an, ein Schwimmbad direkt am Ufer. Nach einem sehr leckeren Abendessen, fallen wir ziemlich geschafft ins Bett.

Heute wacht der Zeugwart mit einem dick angeschwollenen Auge auf und so ändern wir spontan die Tagesplanung und fahren nach dem umfangreichen Frühstücksbuffet und einem kurzen Besuch in der Fahrradgarage, erst mal zum Augenarzt. Mit entsprechenden Medikamenten versorgt, ändern wir den Tagesplan. Immerhin haben wir ja Urlaub und können genau das machen, was wir möchten. Das ist dann heute nicht Rad fahren, sondern wandern. Wir nennen es mal so, weil wir einen Rucksack mitnehmen und was zu trinken dabei haben. Die Runde um den See ist als schwierig angegeben, ich vermute aber, dass es für uns machbar ist.

Wandern um den Fuschlsee

Wir spazieren fast immer am See entlang und genießen herrliche Blicke auf das türkisblaue Wasser, beobachten die vielen Fische und machen nicht nur Kilo- sondern auch Höhenmeter. Wie das in Österreich eben so üblich ist. Meine Erwartungshaltung wird übererfüllt. Ich trage meine Kniebandage, habe aber zum ersten Mal seit Jahren das Gefühl, dass mein Knie hier auch gut ohne zurecht gekommen wäre. Ich bin wirklich total schmerzfrei. Vielleicht ist das Surfen am Samstag ein gutes Knietraining gewesen? Zumindest hatte ich auch gestern schon keinerlei Druckgefühl im Knie, was ziemlich großartig ist.

Hier ist es wirklich total schön, landschaftlich gibt das Salzburgerland einfach alles, und nachdem wir einmal um den See spaziert sind, gibt’s im Mohrenwirt im Rahmen der Sportlerpauschale noch einen Mittagssnack. Sehr lustig wäre es, wenn der freundliche Herr uns vor der Bestellung nach dem Sport gefragt hätte, aber er will erst mal nur unser Bändchen sehen. Ist ja auch logisch, trotzdem hätte ich die Frage nach dem Sport auch sofort verstanden.

Am Nachmittag machen wir noch etwas Augenpflege, vor allem, damit der Zeugwart morgen eine Chance hat, auf’s Rad zu steigen, und genießen die Ruhe und die frische Luft. Unser Balkon geht zu den Bergen raus und so haben wir einen tollen Blick. Das Wetter ist wirklich toll und tatsächlich haben wir den Eindruck, dass der Mohrenwirt seinem Namen in der Triathlongemeinde wirklich alle Ehre macht. Ich wüsste derzeit nicht, was bisher hätte besser laufen können, außer natürlich kein Besuch beim Augenarzt. Aber dafür kann ja keiner was.