Vorfreude ist einfach die schönste Freude… schon als Kind an Weihnachten habe ich das so gefühlt und auch jetzt, in Vorfreude auf unser diesjähriges Trainingslager, war es wieder so. Bei praktisch jeder Trainingseinheit die wir bei Wind und Wetter absolviert haben, ging es in meinem Kopf nur um das Trainingslager auf Mallorca. Die Vorfreude hat mich durch den Regen getrieben, durch die Kälte und durch den Schlamm. Eine perfekte Mischung eigentlich. Und trotz der endgültigen Aussage der Versicherung freue ich mich auf unseren Mallorcaaufenthalt. Klar ist, dass -mal wieder- alle um mich rum recht haben. Papier ist geduldig und die Realität kann sich oft auch noch anders entwickeln als es schwarz auf weiß irgendwo steht. Trübsal blasen bringt also nichts. Positiv denken heißt die Devise.

Und heute ist es endlich soweit. Unser Flieger ins Trainingslager geht bereits um 7h, so dass wir frühzeitig auf Mallorca ankommen und bereits heute die erste Radtour machen können. Glückliche Fügung kann ich dazu nur sagen.

Lufthansa

Am Flughafen läuft alles glatt und während des Fluges schlafe ich noch ein bischen. Schlaf ist ja die beste Regeneration für einen Triathleten. Gerade in Vorbereitung auf ein Trainingslager also nicht zu verachten. Nach der Landung klappt auch alles prima, die Koffer sind da und inmitten von zahlreichen anderen Sportlern treten wir vom abgesperrten Gepäckbereich hinaus in den Urlaub.

Nachdem ich am Flughafen noch einige Fragen beantworten und Menschen in alle Richtungen der Insel verteilen konnte, sitzen wir im Auto zu unserer Finca in Buger. Der Transfer dauert 30Minuten, die Sonne strahlt und der Zeugwart und ich freuen uns wie die Kinder auf das Wiedersehen mit der Chefin und dem Tonangeber. Manchmal hängt der Erfolg eines Planes auch maßgeblich mit den Menschen zusammen, die damit verbunden sind und so ist das mit den Beiden auch. Deren Herzblut, Lebensfreude und Motivation machen für mich den Zauber dieses Triathloncamps aus.

In der Finca beziehen wir unser gewohntes Zimmer und schon ziehen wir uns die Radklamotten an und fahren mit dem Auto zum Max Hürzeler um unsere vorreservierten Fahrräder in Empfang zu nehmen. Ohne Reservierung wären wir heute fahrradlos. Auf der Insel ist praktisch jedes verfügbare Fahrrad vermietet.

Ich bekomme ein schickes silbernes Hürzeler Rad, natürlich wieder mit eigenhändiger Unterschrift vom Max, und pumpe, dank des Tipps einer Dame, die ebenfalls gerade ihr Rad geholt hat, erstmal nach. Tatsächlich ist nicht genug Luft in den Reifen. Unfassbar. Das hätte ich nie vermutet… ich bin sehr dankbar für den Tipp.

Weil wir heute mit dem Physiotherapeuten unterwegs sind, ändert sich spontan der Plan und statt auf direktem Weg zurück zur Finca zu fahren, geht es erst ans Meer nach Cala St Vincent um Mandelkuchen zu essen. Eine sehr schöne Planänderung. Ich bin begeistert. Vor allem, weil mir die 50km mit 450 Höhenmetern gar nichts ausmachen. Der Windschattengeber führt uns auf hübschen Wegen zurück zur Finca und macht seinem Namen alle Ehre. Und ich merke, dass der Mythos der dem Physiotherapeuten vorauseilt perfekt paßt.

Zurück an der Finca gibt es ein großes Hallo mit der Strickliesl, die auch im letzten Jahr bereits dabei war und mit allen anderen Athleten, die in diesem Jahr mit dabei sind. Alle sind sofort sympathisch und beim gemeinsamen Abendessen werden Weisheiten und Inselpalaver ausgetauscht und dann werden wir auf das Fahren in der Gruppe eingeschworen.