Pünktlich zum angesagten Lauf ABC sind der Zeugwart und ich heute am T3. Wir setzen uns an der Tartanbahn auf die Bank. Da es hier WLAN gibt, lädt der Zeugwart erst mal die Trainingsdaten seit Samstag in das System hoch. Der Trainer soll schließlich sehen, was sein Trainingsplan bewirkt hat: einen fitten Zeugwart.
Als die Meute zumindest zum Teil für das Lauf ABC angetreten ist, legen die Herren los. Erst laufen sie sich munter ein und dann legen sie los. Herrlich, wie alle Herren barfuß über das Fußballfeld hüpfen, springen, anfersen und wackeln. Sie laufen vorwärts und rückwärts, bis klar ist, dass nun Zeit zum Schwimmen ist.
Vorher dürfen wir noch Videos ansehen. Martin hat uns beim gestrigen Nachmittagstraining gefilmt, und die Videos ausgewertet. Und damit wir auch was davon haben, schauen wir die Videos heute an. Ich schaue und bin, gelinde gesagt, überrascht. Ich frage mich, warum ich überhaupt vorwärtskomme und ob schwimmen wohl die richtige Sportart für mich ist. Vielleicht sollte ich zukünftig einfach sowieso auf Triathlon verzichten. Schwimmen kann ich offenbar so gar nicht, Radfahren führt zu schweren Unfällen und im Laufen habe ich bisher nur zwei Blumentöpfe gewonnen. Viel ist das nicht.
Grundsätzlich soll ich am Druckpunkt arbeiten … falls ich mich doch entscheide weiter zu schwimmen. Gut, da wir ja im Trainingslager sind, finde ich, kann die Entscheidung, ob ich mit dem Sport für immer aufhören sollte, auch noch etwas warten. Für den Moment arbeite ich also erst mal an den Themen. Also an einem Thema. Ich muss meine Arme näher zur Körpermitte führen. Das klingt herrlich einfach und ist einfach nur die Hölle. Unglaublich, wie schwer es ist urplötzlich ständig die Körpermitte zu suchen, zu finden und zu behalten. Außerdem achte ich darauf, dass meine Hand nicht frühzeitig absackt. Das passiert im Video nämlich auch ständig. Ständig. Wie deprimierend.
Heute Abend schwimme ich rund eine Stunde. Also 55 Minuten, um genau zu sein. Da ich ein großer Freund vom Runden bin, runde ich die also auf. Immerhin habe ich vorher ja auch noch Schulterbeweglichkeitsübungen gemacht und nun unter der Dusche noch gedehnt. Die warme Dusche im T3 ist einfach gigantisch.
Der Zeugwart und ich laufen fix und fertig wieder den Berg runter zum Hotel und fallen direkt zum Abendessen ins Restaurant ein. Das Buffet ist gut gefüllt, bis wir wie die Heuschrecken darüber herfallen. Am Tisch versuche ich noch allen Wasser aus der 1,5l Plastikflasche einzuschenken und kippe dabei erst mal einen ordentlichen Schluck über den Tisch. Ich kann das aber prima mit dem absolvierten Schwimmtraining erklären und ernte Verständnis am Tisch. Glück gehabt.