Fisherman’s Friends sind mir immer irgendwie zu scharf. Deshalb bin ich wahrscheinlich auch noch nie darauf gekommen, beim Abenteuerlauf Strongmanrun mitzumachen. Ich bin ja eh nicht so der Wettkämpfer und dann auch noch mit vielen hundert Athleten um die Wette durch Schlamm kriechen oder Hindernisse hoch klettern, stelle ich mir nicht ganz so angenehm vor. Die Zielsetzung beim Strongmanrun ist klar, wer absolviert die Strecke am schnellsten. Ein typischer Wettkampf eben. Die Vereinsmädels haben sich ja am Strongmanrun im letzten, oder war es schon im vorletzten, Jahr versucht. Die zwei sind eben abenteuerlustige Wettkämpferinnen. Sonst würden sie schließlich auch nicht nächste Woche beim Ironman starten.
Aktuell habe ich über einen neuen Abenteuerlauf gelesen, den ich gleich sympathisch fand: Tough Mudder. Wer bloß auf den Namen gekommen ist? Tough Mudder ist ein Lauf der über 16-18km mit vielen verschiedenen Hindernissen geht. Das besondere daran ist, dass es keine Zeitnahme gibt. Es geht nicht darum, wer der oder die Schnellste über die 16-18km lange Distanz ist, sondern, dass man gemeinsam diese Strecke samt aller Hindernissen überwindet. Es geht um Willensstärke, Ausdauer (bei 16km irgendwie logisch) und Teamgeist.  Der Lauf ist dafür gemacht, dass es alleine nicht geht. Nur zusammen ist man stark und kommt ins Ziel.
Ich habe mir das Video angesehen und muß sagen, sowas gefällt mir total. Gemeinschaftssinn, für andere da sein, darauf achten, dass andere weiter kommen. Dieses Soziale ist genau meins. Bestzeiten und Einzelkämpfer sind hier offensichtlich fehl am Platz. Eine tolle Idee und das in unserer heutigen Leistungsgesellschaft. Der Veranstalter schreibt für mich vollkommen nachvollziehbar: „Wer sich der Herausforderung bei Tough Mudder® stellt, hat nicht nur viel Spaß, sondern auch ein völlig neues Erfolgsgefühl. Außerdem spürt man im Kreis der anderen Teilnehmer einen Teamspirit, den es so heute leider viel zu selten noch gibt.“ Und das glaube ich sofort.
Ich nehme selbstverständlich selbst nicht teil. Meine Prellung soll zwar leicht bewegt werden, aber ob ein Bad im Eis oder die Übersteigung eines Hindernisses das sich „Everest“ nennt dazuzählen, wage ich zu bezweifeln. Von leichter Bewegung kann hier sicherlich keine Rede sein. Ganz offensichtlich geht man auch oder gerade bei Tough Mudder an seine Grenzen.

Trotzdem finde ich toll, was hinter der Idee von Tough Mudder steckt. Außer natürlich, dass der Erfinder Marathon und Triathlon zu langweilig fand. Aber gut, das liegt eben immer im Auge des Betrachters. Der hätte vielleicht einfach mal meinen Wettkampf vom letzten Sonntag machen sollen?Tough Mudder findet am 13. und 14. Juli in Fursten Forest, Pommernstrasse 12, 49584 Fürstenau statt. Für die Gesunden unter uns.