Der Sommer ist da. Nicht zaghaft, wie man es sonst gewöhnt ist… dass es langsam ein bischen wärmer wird, die Sonne länger scheint und man sich nach ein paar Tagen ganz ungestüm traut die Jacke im Auto oder gleich daheim zu lassen und beim laufen auf ein Unterhemd zu verzichten. Nein, der Sommer hat sich überlegt der 17. August muß es sein. Da trete ich auf und mache richtig Getöse.
Keine Vorbereitung, kein leises Anschleichen. Es gibt einen großen Schritt, der Himmel wird blau und wolkenlos sein und die Sonne runterbruzzeln. Ich, der Sommer, werde die hessische Welt innerhalb von 24Stunden von 15°C auf 28°C erhitzen.
Und weil der Sommer diese Planung offensichtlich total ernst meint hat, hat er sie natürlich sofort umgesetzt. Heute war es heiß. Die Sonne schien unerbittlich und hat uns so richtig gezeigt, was sie kann. Super! Ich finde ein August muß warm sein und von daher bin ich gar nicht böse oder genervt. Ich finde es nur anstrengend von null auf hundert zu gehen… und nicht das normale langsame Prozedere… Frühling und dann Frühsommer und dann eben Hochsommer zu haben.
Wie auch immer hatte ich heute meinen Bewerbungslauf. Der Zeugwart und ich sind nämlich auf der Suche nach einem Triathlonverein und auf der weitreichenden Suche bei Wettkämpfen und im Netz sind wir hier im Umkreis natürlich auf einige gestoßen.
Es ist einfacher in einem Tria-Verein zu sein… denn normalerweise bietet ein Verein ein Menge Vorteile. Der Startpaß (den man praktisch bei jeder Olympischen Distanz benötigt) ist inklusive, oft wird organisiertes Training angeboten und natürlich wird bei Wettkämpfen angefeuert und gejubelt. Gerade beim schwimmen fänden wir Training super und auch beim laufen, besonders in der dunkleren Jahreszeit, hätten wir nichts gegen Begleitungen in unseren Geschwindigkeiten (die sich ja nicht unbedingt immer ähneln). Zusätzlich interessiere ich mich ja für die Ausbildung zum Kampfrichter und dazu muß man einem Triathlonverein angehören. Also gesagt getan. Die Entscheidung ist gefallen.
Wir suchen also einen Triathlonverein.
Nicht so anonym soll er sein. Wir möchten die Mitschwimmer kennen und möglichst mögen. Wir wüßten gerne, wer da noch in so nem Trikot oder Anzug rummacht und würden den Namen gerne wissen, auch ohne, dass er auf dem Shirt oder dem Hintern aufgedruckt steht.
Vorgesprochen hatte ich daher vor zwei Wochen beim TriaTeam Fechenheim. Der Chef war am Telefon sehr umgänglich und wesentlich sympathischer als andere Vereine der Gegend so auftreten. Wir verabredeten uns, denn ein Beitritt auf gut Glück bzw. per Onlineformular ist im TTF nicht möglich. Die Kandidaten werden ausgewählt bzw. man lernt sich kennen und die Sympathie entscheidet.
Also verabredeten wir einen Bewerbungslauf. So lernen der Zeugwart und ich mindestens einen bzw. zwei Teammitglieder kennen und die können uns ebenfalls beschnuppern und feststellen ob wir ins Team passen könnten.
Treffpunkt war der Weinbergsteg. So heißt die Fechenheimer Brücke für Frankfurter. War mir total neu, aber natürlich hab ich’s trotzdem gefunden.
Unten am Main war die Hölle los. Lag wohl an dem oben erwähnten Sommer? Radfahrer, Inlineskater, mit Helm, ohne Helm unfassbar. Es waren viele unterwegs. Läufer sah ich kaum. Klar. War ja auch ordentlich warm. Frühzeitig erreichte ich den verabredeten Treffpunkt. Der Zeugwart ist mit dem Fahrrad mitgekommen, weil er ja die verletzungsbedingte Laufpause noch einhält. Zwischenzeitlich war ich mit 9km/h neben ihm unterwegs. Respekt an meine Laufkünste. :-)
Ich mach dann grad mal das Blogfenster auf… zum lüften.
Am Treffpunkt angekommen lernten wir, dank vorbeifahrender junger Erwachsener, noch, dass genau diese Luftpumpe, die dem jungen Mann vorlag nur zum Luft reinpumpen sei. Das ist ja interessant.
Und schon kamen Thomas und André angelaufen. Wir machten uns kurz bekannt und dann ging’s los. Nicht, wie ich dachte, gleich zurück, nein… die Herren liefen erst noch weiter weg von zu Hause und machten dann eine Kehrtwende. So kam ich also am Ende vom Lauf auf gute 11km. Nach der Arbeit. Wow.
Es war schön mit ihnen zu laufen. Der Zeugwart und ich erzählten, die beiden erzählten, wir trafen noch einen wichtigen und sehr sportlichen Zeitgenossen der unbedingt bis Sonntag noch 20km und 25km laufen wird um dann gleich noch vor Sonntag einen Termin für einen 30er zu vereinbaren und lachten gemeinsam über soviel wirres Gerede.
Am Ende des Laufes angekommen (für die die Hälfte, für mich Ende, da daheim) war ich fix und fertig. Es ist anstrengend ein angemessenes Tempo zu laufen und dann gleichzeitig noch zu erzählen. Meistens schwätze ich ja nicht beim laufen. Aber es klappte gut. Wir besprachen uns noch kurz und beide Teammitglieder waren sich einig, dass wir gut zu ihnen passen würden.
Sie freuen sich, wenn wir mitmachen und die Freude war bzw. ist natürlich ganz beim Zeugwart und bei mir.
Prima. Ein Verein ist also gefunden und wir werden jetzt dazu übergehen die notwendigen Formalitäten zu erledigen und mit den anderen Teammitgliedern bekannt zu werden. Wir freuen uns.
Der Rest „unseres“ Teams wird übrigens samt Teammaskottchen beim Triathlon Team Wallernhausen unterkommen, denn die Anfahrt nach Fechenheim ist doch eine Strecke von Bird Mountain aus. Genau aus diesem Grund kam Wallernhausen für uns auch nicht in Frage… obwohl sie ja dort einen schönen Berglauf haben. ;-)