Das könnten wir eigentlich jeden Morgen machen. Wir sind ja aber nicht total durchgedreht und werden es daher sicherlich hauptsächlich lassen. Morgen laufen ist reine Quälerei und ich bin zu 98% auf der Seite des Schweinehunds. 
Der pienst heute früh natürlich auch gut rum, als ich aufstehe und mich anziehe. Als ich dann auch noch loslaufe geht die Post ab. 
Der Zeugwart begleitet mich heute und führt seine neue Gore Laufbekleidung aus. Die gab’s beim Hein Gericke für 50% vom Normalpreis. Immer noch ordentlich, aber irgendwie auch ein Schnapp eben. Es kommt auf die Betrachtungsweise an. 
Wir laufen also gemeinsam los. Ich schleppe mich. Das liegt alleine nur daran, dass es so früh ist. Reinste Quälerei. Wirklich. Ich habe das Gefühl ich komme nicht vom Fleck, der Nieselregen macht meine Brille innerhalb von 50m zum Glücksdurchschauer und die Pfützen auf dem Boden sind widerlich. Wäre es 14h, ich könnte den Lauf sicherlich genießen. Nicht aber um 5:30h. 
Der Zeugwart hat Wadenschmerzen. Seine neuen Laufschuhe fordern ihn und er hat auch das Gefühl wir kommen gut voran. So unterschiedlich können die Einschätzungen am frühen Morgen sein. 
Wir schleichen also durch die Nacht, grüßen ein paar fleißige Arbeitnehmer, die um diese Zeit schon auf dem Arbeitsweg sind, lassen uns von einem verschreckten kleinen Hundewollknäul anbellen und sind nach guten 3km wieder zurück zu Hause. Ich kann nicht weiterlaufen. Die Beine sagen zwar, dass sie gerade erst wach sind und ob wir nicht noch ne Runde dran hängen wollen… aber der Schweinehund faselt was von Nieselregen, beschlagener Brille, zu kalt, zu warm, Pfützen und frühem Morgen und hat schon gewonnen. Schuhe aus, Jacke aus, Pulli an und erst mal frühstücken. 
Und im Bad bleibt’s bis auf die Dusche auch sonst trocken. Dem Zeugwart sei Dank.