Ja, es ist mir bewußt, dass ein heilendes Knie kein Weltuntergang ist, dass ich Glück hatte bei dem Radunfall und dass ich froh sein kann, dass die Genesung schon so weit fortgeschritten ist. Ich weiß ebenfalls, dass irgendwann sicherlich alles wieder paßt. Ich bin weder unerfahren, noch dämlich. Ich habe einfach Gefühle, weil ich ein Mensch bin.
 
Blogeinträge sind Momentaufnahmen und deshalb durchaus lebensecht, wie es eben gerade in dem Moment so zugeht. Das menschliche Gemüt, und meines im Besonderen, kann nicht immer himmelhochjauchzend sein, es braucht Abwechslung. Mein Gemüt ist vielschichtig und wandelbar. Und manchmal ist es durchaus ok, wenn es nachdenklich ist. Das läßt Raum zum durchatmen und öffnet die Augen. Es ist auch in Ordnung, wenn es mal traurig ist, denn so kann es sich in seiner Wandelbarkeit üben. Immer nur das Gleiche ist manchem Gemüt eben auf Dauer langweilig.
 
Ich brauche deshalb trotzdem nicht die permanente Gemütsabwechslung. Manchmal hab ich’s einfach gerne konstant. Aber anscheinend ist mir die Konstanz derzeit nicht vergönnt. Aber das wird die Welt nicht davon abhalten sich einfach weiterzudrehen und mich nicht davon, dass ich morgen früh einfach wieder aufstehe.
 
Beim gestrigen Telefonat mit dem Trainer wurde mir bewußt, dass mein Oberkörper, bis auf die Zähne ja durchaus fit ist. Ich werde mich also ab sofort mehr mit dem beschäftigen was geht, als mit dem, was nicht geht. Das ist ja generell eine gute Idee, auch für andere Lebensbereiche.
 
Ab morgen möchte ich mich also mit dem Zugseil beschäftigen und ein bischen Abwechslung in meinen Alltag bringen. Ich spüre schon, wie das Türreck und die Hanteln vor Ehrfurcht und Angst erschaudern.