Nachdem ich absolut wild geträumt habe, was ganz sicher einem allzu üppigen Abendessen in der Cheesecake Factory geschuldet war, öffne ich heute früh die Vorhänge und schaue als erstes auf die Burgtürme. Absolut unwirklich diese Stadt. Sie haben keine Burgen in diesem Land, weil es einfach viel zu jung dafür ist, also wird alles so gebaut, wie man es eben gerne hätte. Und dazu gehört eben auch, dass man sich ein Märchenschloss oder eine mittelalterliche Burg direkt in die Wüste baut. So einfach kann es eben sein, wenn man es einfach sein läßt. Scheint so ähnlich zu sein, wie ins Ziel zu laufen… einfach mal machen halt. 
Der Zeugwart und ich frühstücken die Reste des gestrigen Cheesecake Factory Besuchs und sind noch mal erstaunt darüber, wie viel Schokolade in so ein Stück Kuchen reinpasst. Wieder etwas total unwirkliches. Ich lache noch mal herzlich, weil ich mich an die Worte des Kellners „for here or to go?“ erinnere und an mein verwundertes Gesicht, weil ich mir keine Vorstellung darüber machen konnte, von welcher Größe Kuchenstück wir denn hier überhaupt sprechen. Aber die Frage war berechtigt, der Herr arbeitet offensichtlich nicht erst seit gestern dort. 
Nach dem schokoladigen Frühstück, freue ich mich zum ersten Mal in diesem Urlaub aufrichtig auf Müsli und Joghurt zu Hause. 
Wir ziehen uns an und marschieren ins Casino. Hier gibt es heute früh zwei Erklärrunden, die wir uns nicht entgehen lassen möchten. Black Jack wird um 11:30h erklärt und wie ich so an dem Tisch sitze und mich zu konzentrieren versuche, lernt der Zeugwart die Strategien auf die es ankommt. Ich versuche auch was zu lernen… aber Karten scheinen nicht so meine Sache zu sein. Ich verstehe aber wenigstens, dass ich nicht über 21 kommen darf, weil ich sonst sofort verloren habe, und dass die Bank zwischen 17 und 21 landen muß, um mich zu schlagen. Wenn sie am Ende mehr Punkte hat als ich, hab ich trotzdem verloren. Und Bilder zählen entweder 10 oder 1 Punkt… anscheinend kann man sich das aussuchen? Oder es liegt eben so im Spiel, dass es klar ist… wenn es darauf ankommt. 
Die zweite Erklärrunde findet am Craps Tisch statt. Es geht ums Würfeln und weil wir das im Stratosphere Tower ja bereits erklärt bekommen haben, können wir also daran anknüpfen und dazulernen. Es gibt tatsächlich noch ein paar sehr interessante Felder. Trotzdem kommt es, wie bei jedem dieser Spiele eben auch hier auf den Zufall und das Glück an. Viele Spieler scheinen das allerdings hier nicht ganz so ernst zu nehmen. 
Über die Casinomachenschaften haben wir fast die Zeit vergessen. Wie das halt so ist in Vegas. Wir müssen heute aber noch Peanutbutter M&M’s für die Familie Motivator besorgen und fahren deshalb noch mal los. Das wäre ja noch schöner, wenn wir erst große Ankündigungen machen… und dann nichts im Gepäck haben. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher in unser neustes Lieblingsgeschäft und überlegen uns, ob das wohl eine Partyfamilie aus uns machen würde, wenn wir hier wohnen würden. Auf jeden Fall wäre mit einer Wohnnähe gesichert, dass es immer ein passendes Outfit zum anfeuern gibt. Wäre das eine Geschäftsidee für Deutschland? 
Nachdem wir all unsere Einkäufe ins Hotel geschleppt haben, sind genau 5 Minuten Pause drin. Mehr nicht. Wir haben nämlich heute Abend eine Verabredung mit David Copperfield. Nachdem das hier nun unser dritter Besuch in der Stadt ist, wollen wir uns auch mal eine Show ansehen. Das gehört in Las Vegas ja irgendwie zum guten Ton und zum Besuch dazu. Wir haben uns für den größten Illusionisten unserer Zeit entschieden… weil ich zaubern mag. 
David Copperfield tritt im MGM Grand Hotel auf. Das ist genau an der gleichen Kreuzung an der auch unser Hotel, das Excalibur, steht. Von unserem Hotelzimmer, bis zum Theater brauchen wir 20Minuten. Absolut irre. 
Die Show ist bezaubernd und gigantisch zugleich. David Copperfield ist ganz nah und zwei seiner Tricks werden uns zusätzlich durch eine Kamera auf eine Leinwand übertragen, um wirklich alles zu zeigen. Ich bin beeindruckt. Der Magier zaubert eine Harley auf die Bühne und ein Lincoln Cabrio. Er wählt zufällig Menschen aus dem Publikum aus und sie nennen ihm Zahlen, die er vor der Show bereits auf einen Zettel geschrieben hat, der in einer Kiste verschlossen an der Bühnendecke hing. An der Box war keiner dran… ich hatte sie die ganze Zeit im Blick. Da gibt es keinen Zweifel. Das hat er gezaubert. 
  
Ich würde gerne zweifeln, aber in diesem Fall ist es zwecklos… David Copperfiled kann zaubern.