Dieses Wetter drückt auf meinen Kopf. Ich komme schon mit Kopfweh von der Arbeit heim und muß erst mal eine Urlaubsbuchungspause machen. Als das dann erledigt ist und der Zeugwart und ich sicher sein können, dass die schönsten Wochen des Jahres, gespickt mit etwas Arbeit, gesichert sind, geht es auf in Richtung Schwimmbad. Heute ist das letzte Mal schwimmen auf der 25m Bahn in der Halle und wir kommen irgendwie zu spät. Nicht zum ins Wasser lassen, aber zum Treffpunkt. Der Verein trifft sich immer 15Minuten vorher, wahrscheinlich, weil man weiß, wie langsam ich mich für gewöhnlich umziehe? Als wir umgezogen ans Becken treten, sind alle bereits da, aber noch keiner drin. 
Manchmal ist der Trainingseifer groß und manchmal quatscht man eben gern noch eine Runde, ehe man ins kühle Nass springt. Das Kühle macht der Sache heute wieder alle Ehre. Obwohl es draußen 30°C sind und eine Abkühlung gut tun sollte, kostet es mich unfassbare Überwindung in das eiskalte Wasser zu steigen. Die schlimmsten Stellen sind dabei die Knie, der Bauch, die Arme und das Gesicht. Meinen Oberschenkeln macht die Kälte dagegen überhaupt nichts aus. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie am Besten gepolstert sind? Egal. Die Erfrischung ist auf jeden Fall gegeben, kein Zweifel. 
Ich schwimme mich ein und will dann ein verkürztes Technikprogramm absolvieren. Ich habe den Herren einen Technikplan geschrieben, für den sie eine Stunde Zeit haben, und den muß ich runterkürzen.

Immerhin gilt es 30Minuten zu schwimmen. Jetzt, da ich dem Knie auch wieder regelmäßige Fahrrad“belastung“ zumute, will ich mich genau an die Arztvorgaben halten und kein Risiko eingehen. Der Arzt sagte 30Minuten Belastung am Stück ist vollkommen ausreichend um das Knie wieder ohne es zu Überlasten, etwas in Schwung zu bringen, solange es taub ist. Und das ist es noch immer an einigen Stellen. Die Taubheit ist also ab sofort mein Indikator für die Belastung. 

Das Schwimmprogramm heute trägt außerordentlich zu meiner Erheiterung bei. Ich habe mir bei swim.de eine neue Übung rausgesucht, die ich heute mit großem Elan und allem Ehrgeiz, den ich so aufbieten kann absolvieren möchte: den schwimmenden Fahnenmast. Da ein Video dabei ist, konnte ich mich bildlich auf zu Hause auf die Übung einstimmen und kann sie nun versuchen. Unnötig zu erwähnen, dass im Video dabei keiner untergeht oder sich totlacht. In unserem Schwimmbad ist das also nicht aufgenommen. Ich gehe auf der 25m mehrfach jäh unter, lache mich halbtot und bekomme lustige Krämpfe an verschiedensten Stellen. Und das alles nur, weil die Koordination zu dieser Übung so schwer ist, dass ich noch viele Trainingseinheiten brauchen werde, bis das was wird. Wenigstens geht es den Männern genauso. Die Mädels schwimmen ein anderes Programm. Das tun sie höchstwahrscheinlich deshalb, weil sie bereits Fahnenmastspezialisten sind… oder ihre Grenzen einfach besser einschätzen können als ich. 
Ich tippe auf die Spezialisten.