Dem Zeugwart läßt das Ergebnis der Leistungsdiagnostik keine Ruhe. 
Ich bin einfach nur wie gelähmt und total enttäuscht. Und so beschäftige ich mich heute Abend mit neusten technischen Erungenschaften und der Zeugwart rechnet und zeichnet. Er wirbelt mit Rechnern, PC’s und Liniealen herum und kümmert sich darum, alle Werte der bisherigen Leistungsdiagnostiken auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Bei sowas hat der Zeugwart eine unbändige Motivation. 
Es ist bereits schrecklich spät, als er triumphierend die Laktat – Kurven der letzten drei Jahre um die höchst aktuelle Kurve von heute ergänzt hat. Ich bin kaum mehr aufnahmefähig, sehe aber, dass sich die aktuellste Kurve erst deutlich später beginnt nach oben zu neigen und auch weniger steil zu verlaufen scheint, als die von letztem Jahr. Der erreichte Laktatwert ist auch nicht mehr so hoch, wie „damals“. 
Das wäre immerhin ein Fortschritt in meiner Welt, auch wenn die Kurve nach Ansicht des Spezialisten wesentlich schlechter aussieht als meine Radlaktatkurve und die Kurven der beiden Vereinsmädels. 
Ich kann mir also über die Nacht hinweg überlegen, ob ich den Sport gänzlich an den Nagel hänge, weiter in Depressionen versinke oder am Montag den Spezialisten bitte, einen Vergleich zu meinen bisherigen Kurven zu ziehen um mich wieder etwas zu motivieren. Wäre ja doch schön, wenn das letzte Jahr lauftechnisch doch nicht ganz umsonst gewesen wäre. 
Und langsame lange Läufe mache ich eh jede Woche. Vielleicht ist es einfach besser, nicht ganz schwarz zu sehen?