Heute ist es soweit, wir fahren nach Köln. Ich habe das Gefühl als waren wir gerade gestern erst bei den Vereinsmädchen und ihrer Mitteldistanz und schon sind wir wieder hier. Der Himmel ist bewölkt, die Messe ist gut ausgeschildert und schon wird das kleine Auto geparkt und wir maschieren noch 200m zum Eingang. 
Als erstes suche ich eine Toilette und gleich im Anschluß geht’s zur Startnummernausgabe. Bis der Zeugwart meine Startnummer gefunden hat dauert’s eine Weile… ich finde sie gar nicht, von daher ist die Weile auch egal. 
Ich stelle mich an, werde von zwei Zicken abgedrängt, die unbedingt ihren Beutel vor mir haben wollen und bekomme den Hinweis, dass ich mein bestelltes Shirt nebenan abholen kann. Ich habe mir ein Shirt bestellt, weil ich wollte, dass Joey drauf morgen Nachmittag unterschreiben kann. 
Gut, das wird wohl nicht klappen und schon wieder ärgere ich mich. 
Außerdem ist das Shirt weiß, nicht blau und als mir der freundliche Helfer meine bestellte M-Größe vorhält und mit einem Blick auf mich sagt, dass das Shirt sehr klein ausfällt, weiß ich auch nicht, wie ich das finden soll. Meine Laune hebt es zumindest nicht. Als selbst das L-Shirt äußerst knapp ausfällt und ich mir ein XL Shirt geben lasse, habe ich insgeheim schon keine Lust mehr das Shirt überhaupt jemals anzuziehen. Mir ist wurscht ob Joey drauf unterschreibt oder ob er es läßt. Es ist eh nicht das Gleiche und weiß ist es auch noch. Ich wollte blau. Das ist aber das Herrenshirt und deshalb bekomme ich keines. 
Oh man. Meine Laune steigt ins Unermessliche. 
Am Ausgang der Startunterlagenausgabe werde ich angesprochen. Stefan, mit dem ich seit Jahren -eigentlich unbekannterweise- bei Facebook befreundet bin, weil ich ihn mal auf einen Trainingsplan angesprochen hatte, erkennt mich und wünscht mir vor morgen viel Spaß und Erfolg. Das ist klasse. 
Wir laufen über die Messe, bestaunen quietschbunte Laufshirts, modernste Laufschuhe, Trinkgürtel und Wunderheilmittelaufkleber. Die Messe ist groß und sehenswert und lohnt sich auch vom Preis, denn Kaufhof und Sportscheck nutzen sie zum Saisonausverkauf. Wenn man möchte, kann man sich prima für die kommende Saison ausstatten. Wir möchten heute nicht. Ich beschnuppere noch eine Moving Comfort Laufhose. Das ist die Firma meiner Sport BH’s und weil ich mit denen ziemlich zufrieden bin, schaue ich natürlich, was am Stand sonst so hängt.

Bei Garmin fällt mir eine pinke Uhr ins Auge… sowas zieht mich ja sofort an. Ein Standbetreuer klärt uns über die Vorzüge der Uhr auf, teilt uns mit, dass sie GPS hat, aber überhaupt nicht wasserdicht sei und sagt sogar, dass Schild nebendran, dass eine Wasserdichtigkeit anpreist, sei verkehrt. Wasserdicht ist nur die Schwimmuhr. Die ist ohne GPS und außerdem auch nur für ein Schwimmbad empfehlenswert. Um ansonsten zu schwimmen braucht man die Triathlonuhr. Keine andere Uhr von Garmin dürfte ins Wasser. Ich bin bedient und habe keine Lust mehr dem Herren zu lauschen. 

Nachdem ich bei Fuel Belt festgestellt habe, dass kein Clip sondern ein Klettverschluß um den Bauch geht, verlassen der Zeugwart und ich die Messe. 
Wir fahren ins 4km von der Messe entfernte Lindner Hotel, wo O-Motion für uns ein Hotelzimmer reserviert hat. Nachdem das kleine Auto geparkt ist und wir mühevoll, mit viel Bürokratie und mit der erfreulichen Nachricht, dass wir das Hotelzimmer morgen erst um 14h verlassen müssen, an der Rezeption eingecheckt haben, gehen wir hoch auf unser Zimmer. 
Meine Laune ist nach dem Bürokratiedschungel, der zum Einchecken notwendig war, im Keller, weil wir außerdem Hunger haben, marschieren wir zum Subway um die Ecke und essen erst mal. Auf dem Weg lasse ich die Vereinsmädels wissen, wie schrecklich ich alles finde und dass sie nicht extra nach Köln kommen müssen. Immerhin steht der Frankfurt Marathon auf dem Plan und da ist ein langer Lauf besser platziert, als meine schlechte Laune in Köln zu begleiten. 
Zurück im Hotel lege ich mich ins Bett und der Zeugwart geht ein bischen durch die Stadt. Ich schlafe drei Stunden. 
Als ich aufwache weiß ich, dass ich morgen starten werde. 
Ich nutze es als langen Trainingslauf und es ist mir einfach egal, was Joey morgen macht. 
Ich kann mich einfach nicht nur nach ihm richten. Joey begleitet morgen Markus Lanz bei der Einlösung seiner Saalwette und ich habe Markus Lanz bereits eine Email geschrieben, was ich davon halte und wie schade ich es finde, dass er mir meinen Gewinnlauf mit Joey einfach klaut. 
Nachdem der Zeugwart und ich noch den Start vom Ironman in Kona geschaut haben, ziehen wir uns an und gehen in die Lobby. Dort werden wir von O-Motion und meinem Mitgewinner und seiner Frau erwartet. Mein Mitgewinner ist ein Turm. Er ist riesig. 
Wir marschieren zu sechst durch den strömenden Kölner Regen und suchen ein Restaurant. Während wir sehr lecker essen und uns gut unterhalten, nimmt schräg gegenüber von mir Alfred Biolek platz. So ist das in Köln, Prominenz wohin man schaut. 
Unseren Absacker für den heutigen Tag nehmen wir in der Hotelbar, bekommen nicht alles was wir bestellt haben und quatschen noch gut eine Stunde. Mit der Verabredung für 7:30h am kommenden Morgen für ein Vor-Start-Gruppenfoto verabschieden wir uns ins Bett.