Wahrscheinlich hat Corona für viele ähnliche Auswirkungen, ohne, dass man sich mit dem Virus selbst infiziert hat. Ich höre mittlerweile immer öfter, dass Corona nervt und dass es ja gar nicht so schlimm sein kann, so wenig, wie in den Krankenhäusern los sei. Dass es genau an den vermeintlich nervigen Maßnahmen liegt, dass eben so wenig los ist, weil Corona ziemlich schlimm krank machen kann, diesen Rückschluss schaffen die Wenigstens. Immer öfter lese und höre ich auch von Corona Kilos. Schon zum Sommer hin war das ein allseits beliebtes Thema, weil jeder dank weniger Bewegung und Homeoffice angeblich zugenommen hat. Ich habe mit Corona keine nennenswerten Gewichtszunahmen verzeichnen können, aber deutliche Abnahmen und eine neu gewonnenen Energie. Allerdings hat die mit dem Virus nichts zu tun, sondern mit einer Ernährungsberatung.

Für was braucht man denn eine Ernährungsberatung? Wirklich brauchen ist ja auch immer so eine Sache. Wer beurteilt das denn? Ich habe festgestellt, dass es Zeit für professionelle Hilfe war, weil ich meine Situation mal von außerhalb betrachtet habe. Das ist nicht für jeden machbar und manchmal auch gar nicht so einfach. Aber mit etwas Abstand und vor allem ohne Druck war das für mich möglich. Erst mal feststellen, warum ich was mit meiner Ernährung ändern möchte, das war mein Anfang. Immerhin war ich offensichtlich nicht so ganz zufrieden mit meinem Leistungslevel, sonst wäre ich ja gar nicht auf die Idee gekommen das mal zu durchleuchten.

Was hat mich also gestört, dass ich überhaupt auf die Analyseidee kam?

Erfreulicherweise waren es weder Bilder in Zeitungen noch irgendwelche wirren Ernährungsideen aus dem Fernsehen. Ich bin irgendwie von selbst drauf gekommen, dass ich mit steigenden Trainingskilometern und auf dem -noch heimlichen- Weg zum Ironman darauf achten muß, was für Brennstoffe ich meinem Körper gebe. Bereits im Dezember 2019, gefühlt ewig vor Corona, habe ich aufgehört Fleisch zu essen, aber so viel energiereicher habe ich mich nicht gefühlt. Ein Arztbesuch mit einem total überhöhten Cholesterinwert hat mich dann noch mal angeschoben. Die Empfehlung lautete nämlich, ich soll weniger Fleisch essen. Gut, das ist bei eh schon praktisch keinem Fleischkonsum nicht mehr wirklich umsetzbar.

Mein erster Blick auf der Suche nach Unterstützung fiel auf meine Krankenkasse. Leider nur um festzustellen, dass eine Ernährungsberatung dort für mich weiterhin nicht passt. Schon vor ein paar Jahren, als es bei mir um das Abnehmen ging, habe ich einen solchen Krankenkassenkurs zum Thema Ernährung und Wunschgewicht gemacht. Das Erste, was ich zu hören bekam (es war nämlich ein Telefoncoaching) war, dass mein Gewicht mit meinem Sportprogramm per Definition schon mal nicht sein könnte. Wer so viel Sport macht, kann gar nicht so viel wiegen. Den Kurs damals habe ich trotzdem beendet, allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Abgenommen habe ich dann ziemlich ordentlich mit einem Programm, dass der Zeugwart entdeckt hatte. Kilokegeln hat ein straffes Regelwerk und hatte bei mir auch deutlichen Erfolg.

Wenn man sich an die Regeln hält. Aber ist ja beim Autofahren auch so… wirklich voran kommt man nur, wenn man  die Regeln befolgt.

Die Regeln des Programms sind allerdings für mich nicht immer leicht umsetzbar oder einzuhalten gewesen. Bei zu vielen Regeln werde ich anscheinend leicht müde. Zusätzlich fand ich es schwierig, etwas nicht oder nur zu bestimmten Zeiten essen zu dürfen. Das Angebot ist ja immer da und es mir dann zu verbieten, weil es eben nur Samstags „dran“ ist, war nicht praktikabel. Ausnahmen bestätigen für mich die Regeln, denn ein weiterer Punkt für mich sind Treffen mit Freunden oder auch Geschäftsessen. Ich finde es einfach nervig auf einer Restaurantkarte nichts essbares zu finden, oder etwas umzubestellen und es dann doch nicht so zu bekommen, wie es mein Regelwerk verlangt. Geklappt hat das auch selten. Und wenn man den Ausnahmetag dann eben einfach öfter in der Woche macht, dann funktioniert so ein Programm eben auch nicht verlässlich. Energiereicher gefühlt habe ich mich damals auch nicht.

Klappt also nicht

Dass mein Cholesterinwert beim Menschen TÜV erhöht war und ich mich laut meiner Hausärztin deshalb mal mit meiner Ernährung befassen soll, hat mir dann allerdings tatsächlich den Anstoß gegeben. Dass mein gutes Cholesterin über dem Normwert war ist zwar nicht so schlimm, wie wenn es der schlechte Cholesterinwert gewesen wäre, trotzdem bin ich diesbezüglich am Allerliebsten in der Norm. Diese Normwerte gibt’s ja nicht ohne Grund und eine entsprechende Spanne ist ja ebenfalls festgelegt. Ich bin kein Arzt und verlasse mich deshalb einfach darauf, dass die Normwerte Sinn machen. Ähnlich, wie ich auch glaube, dass die Coronamaßnahmen dafür verantwortlich sind, dass wir in Deutschland, im Vergleich zu anderen Ländern, die Pandemie ganz gut im Griff haben.

Statt mich erneut an die Krankenkasse zu wenden und mir gleich zu Beginn anzuhören, dass mein Gewicht nicht mit meinem Trainingsumfang zusammenpasst, suche ich dieses Mal einen anderen Weg. Einen, den ich selbst bezahlen muß, weil die Krankenkasse mich diesbezüglich erst unterstützt, wenn ich einen bestimmten BMI habe. Von dem bin ich ziemlich weit entfernt. Erfreulicherweise. Vorbeugend, um den Cholesterinwert in den Normbereich zu bringen zum Beispiel, werden von meiner Kasse keine Gespräche bei einer Ernährungsberatung unterstützt. Gut. Dann ist das eben so.

Ich finde vorbeugen trotzdem besser, als das Kind in den Brunnen fallen zu lassen um es dann mühsam wieder rauszufischen.

Meine Suche nach einer Ernährungsberatung, die sich mit Sportlern auskennt endet flott, denn der Zeugwart hat eine zündende Idee. Ich frage direkt bei den Profis von iQ Athletik nach.

Experten in meinem Team

Im Institut für Trainingsoptimierung geht’s darum einfach besser zu trainieren und dabei erfolgreich zu essen. Außer einer Leistungsdiagnostik, einem Bikefitting oder der Trainingsplanung ist das Thema bei iQ Athletik daher auch Ernährung. Und ich glaube, dass ich meine Cholesterin-Norm und mehr Energie beim Training ausschließlich über meine Ernährung beeinflussen kann. Vielleicht verliere ich auch gleich noch ein paar Kilos, aber das ist im Moment nicht so entscheidend. Eher ein angenehmer Nebeneffekt. Denn natürlich ist es für meinen gesamten Organismus besser, wenn ich weniger wiege. Da können wir ruhig ehrlich sein. Das allerdings, was ich mir zwischen die Zähne schiebe, hat einen direkten Einfluß darauf, was mein Körper verbrennen und für meine Leistungsfähigkeit nutzen kann.

Mein erster Termin mit Dr. Katrin Stücher ist im Juni. Wir telefonieren. Ich bekomme nicht nur meine Blutwerte anschaulich erklärt, sondern erzähle vor allem über mich und was für Hilfe ich brauche. Erfreulicherweise habe ich diesbezüglich keinerlei Berühungsängste. Katrin und ich kennen uns nicht persönlich und dank Corona hat das bis heute auch immer noch nicht geklappt. Ich kann Katrin allerdings trotzdem alles erzählen. Vor allem auch, dass ich große Sportpläne habe. Immerhin steht der Traum vom Ironman, wenn mich meine Unfallfolgen nicht davon abhalten. Natürlich nicht sofort, allerdings brauche ich dafür eine gute Basis. Und die kommt vor allem durch entsprechendes Training, was ich nur absolvieren kann, wenn der Brennstoff stimmt.

Im Rahmen einer kleinen Serie halte ich meine Erfahrungen mit meiner Ernährungsberatung nun also auf dem Blog fest. In den nächsten Tagen und Wochen gibt es dazu immer mal einen Beitrag aus dem Leben. Alle sind mit dem Tag „Ernährungsberatung“ versehen, so dass man sie leicht gesammelt aufrufen kann.
Dieser Beitrag ist nicht in einer Kooperation entstanden. Ich habe keinerlei Ermässigung für das ErnährungsProgramm von iQ Athletik erhalten. Es hat sich seit Juni allerdings einiges getan, weshalb ich es für den Blog, meinem Trainingstagebuch, aufschreiben möchte. Und vielleicht hilft es auch manchen Lesern, die sich ebenfalls mehr Energie wünschen?