Heute früh wache ich mit einem schmerzenden und angeschwollenen Auge auf und verzichte deshalb auf das Schwimmtraining. Obwohl der Wecker pünktlich klingelt und ich es natürlich voll auf dem Plan hatte. Die Tasche ist gepackt, aber eine Kontaktlinse möchte ich die Auge einfach so nicht zumuten. Ich verzichte also wirklich schweren Herzens auf das Schwimmen. Wer hätte das noch vor Wochen gedacht, dass das Schwimmtraining beim Adler auf einmal so dazu gehören könnte?

Da ich heute am späten Vormittag außerdem den Termin zur Nachbesprechung des MRT’s beim Orthopäden habe, kann sich mein Auge noch ein bisschen erholen, jetzt, wo es ja nicht schwimmen geht. Ich schmiere also eine hilfreiche und hoffentlich heilende Creme hinein und arbeite erst mal ein paar Emails ab, bis ich dann zum Arzt fahren kann. Mittlerweile sieht das Auge auch tatsächlich wieder ganz passabel aus und es tut auch nicht mehr so doll weh. Vielleicht war ich mit der Creme gerade noch rechtzeitig? Das wäre ja großartig. Ich fahre also mit nur noch leicht angeklitschtem Auge zum Orthopäden und bin erneut voller Hoffnung.

Orthopädenbesuch

Nachdem Sorteira ja bereits mitgeteilt hat, dass der Problematik mit Physiotherapie und entsprechenden Übungen zu Leibe gerückt werden kann und dann durchaus eine Chance auf Besserung besteht, bin ich total positiv eingestellt. Und dann werde ich durch den Arzt komplett enttäuscht. Er schaut sich die Bilder an und teilt mit, dass das wohl bleiben wird. Er denkt nicht, dass man da eine Besserung hervorrufen kann und dass man so viele Übungen machen kann, dass die etwas helfen, glaubt er auch nicht.

Er verschreibt eine Bandage, die ich dauerhaft tragen soll. Immer, außer zum schlafen. Dass ich lieber Übungen machen würde, wischt er weg. Bewegung schadet nicht, aber heilen kann man das Thema damit nicht, sagt er. Seine Meinung ist fest. Liegt das nun daran, dass wir am Quartalsende angekommen sind und bereits alle Physiotherapie Rezepte ausgestellt sind? Oder liegt es daran, dass tatsächlich keine Hoffnung besteht?

Nie aufgeben

Es gibt immer Hoffnung! Ich verstehe den Arzt nicht. Er sollte doch eigentlich froh sein, dass ich mehrfach bereitwillig anbiete, dass ich gerne alles wegtrainieren möchte. Es ist doch viel  besser irgendwann beschwerdefrei zu sein oder zumindest eine Besserung zu erleben, als mit einer dauerhaft getragenen Bandage die Muskulatur daran zu gewöhnen, dass ab sofort die Arbeit übernommen wird. Dann lernt es mein Knie nie, wieder richtig zu funktionieren.

Aber auch dieser Hinweis ist meinem Arzt heute egal. Ich merke, dass er von seiner Ansicht, dass die Schlacht verloren ist, nicht abweichen wird. Ich verlasse die Praxis mit einem Rezept für eine entsprechende Bandage und dem Hinweis, dass ich ruhig mal so eine Übung machen kann, aber diese Bandage eben die Sache erträglich machen wird. Vielleicht kann ich auch einfach nicht gut beschreiben? Oder er hat mir nicht zugehört? Es ist ja nun nicht so, als könnte ich nicht leben vor Schmerzen. Und das keine Belastung auch keine Lösung ist, zeigt ja die Laufabstinenz seit Ende Oktober.

Irgendwas ist da doch mit dem Knie und ich bin jetzt ganz schön vor den Kopf gestoßen.

Die nächste Odyssee erlebe ich heute im Orthopädiefachgeschäft. Ich bin mit dem Rezept und einer präzisen Beschreibung der Bandage aus der Arztpraxis verschwunden und gebe selbiges dann der Mitarbeiterin im Orthopädiehaus. Die bringt mir auch gleich eine Bandage, die allerdings ganz gewöhnlich mit einem Silikonring ausgestattet ist und nicht der entspricht, die aufgeschrieben wurde und auch nicht der Beschreibung vom Arzt folgt. Bandage ist Bandage, sagt sie. Und dass die Krankenkasse da genaue Vorgaben macht. Sie hat die aufgeschriebene Bandage auch gar nicht da und müsste sie bestellen, deshalb wäre es ihr lieber, wenn ich die normale Bandage mit dem Silikonring nehme. Mmmhh.

Ich fühle mich nicht nur nicht gut beraten, sondern bin auch geschockt, dass mir einfach etwas anderes mitgegeben würde, egal was auf dem Rezept steht. Wenn ich jetzt nicht entsprechend vorinformiert wäre, hätte ich doch verloren. Also Augen auf im Leben und aufpassen, dass man sich nicht veräppeln lässt. Ich mache jetzt auch erst mal meine Übungen und schließe mich mit Sorteira kurz, was sie von den vernichtenden Worten des Arztes hält. Und vielleicht stelle ich das Knie, samt MRT Befund und Bildern noch mal einem anderen Arzt vor? Und Orthopädiefachgeschäfte gibt’s im Rhein-Main-Gebiet erfreulicherweise einige.