Wie ermüdend eine Krankheit sein kann, ist mir nicht neu. Am besten ist es immer, wenn man gesund und munter ist. Dann kann man alles machen und wenn man keine Lust hat, dann ist es eben ein Motivationsthema. Wenn man allerdings nicht so kreuchen und fleuchen kann, wie man es gerne möchte, dann nervt das kolossal. Es ist nämlich immer so, dass ich genau dann, wenn ich nicht trainieren kann, unbedingt trainieren möchte.  Ich würde sagen, das ist Murphy’s Gesetz, denn garantiert bin ich nicht alleine mit diesem Phänomen. 

Während meiner Corona Infektion hat es mir erkältungstechnisch gut zugesetzt. Jetzt, nachdem ich schon einige Tage negativ bin und auch keine großflächigen Erkältungssymptome mehr habe, fühle ich mich gefesselt und ruhig gestellt. Ein Husten ist geblieben. Ein starker, kräftiger Husten. Ansonsten fühle ich mich fit. Das ist ja immerhin schon mal etwas. Husten kann aber richtig schlauchen und selbst den fittesten Athletenkörper in Mitleidenschaft ziehen. Ich huste nicht trocken, da ist also nach wie vor etwas im Argen. Irgendwie kann ich dem Husten deshalb auch etwas Positives abgewinnen. Auch wenn er mich regelrecht fertig macht. 

Zu trockene Luft, die durch die Kälte und den Schnee, die gerade im Rhein-Main-Gebiet herrschen, reizt meine Bronchien zusätzlich. Ich bin extrem kurzatmig und kann kaum ein paar Sätze am Stück sprechen, ohne Husten zu müssen. Mittlerweile gehe ich regelmäßig raus und spaziere ein bisschen. Wo ich anfangs nur bis vorne zur Straßenecke kam, spaziere ich nun schon ein paar Kilometer am Stück. Wenn ich nicht dabei spreche, klappt das auch im 15 Minuten pro Kilometer Schnitt. Wie verrückt das ist! 15 Minuten pro Kilometer. Das sind keine 5 Kilometer in der Stunde. 

Und doch ist es ein Fortschritt. Ich kann dabei ruhig und tief atmen und mein Puls ist auch in einem normalen Bereich. Viele Athleten, die ich kenne, haben nach ihrer Covid Infektion noch Wochen oder sogar Monate mit einem höheren Puls zu tun gehabt. Wenige mit Atemnot oder Kurzatmigkeit. Ich führe das bei mir auch einfach auf meine Vorerkrankung zurück. Ein Virus ist nicht doof. Es setzt sich dort hin, wo es die beste Angriffsmöglichkeit findet. Und bei mir ist das eben die Lunge gewesen. Deshalb habe ich jetzt immer noch diesen Husten. 

Es heißt also weiter: Geduld haben!

Ich vermute, da kann ich jetzt auch gar nicht so viel machen. Abhusten ist nicht verkehrt. Ich versuche, alle anderen Reize für meine Bronchien im Rahmen zu halten. Außerdem spaziere ich langsam durch die Gegend. So erhoffe ich mir einen kleinen positiven Effekt für mein Herz-Kreislauf-System und vor allem auch für meine Psyche. Die darf nämlich nicht einfach vergessen werden. So eine Krankheitspause ist einfach irre doof, wenn man sich gerne bewegen möchte.  Und sicherlich wird der Husten dann auch schon bald der Vergangenheit angehören.