Jetzt ging das Jahr 2020 ja doch schneller zu Ende, als gedacht. Für mich hat es sich zumindest so angefühlt. Erst hatte ich große Pläne und im März kam dann alles zum Stillstand. Gerade zu Beginn der Corona Pandemie hat sich die Zeit gezogen, wie Kaugummi und doch ging es nun blitzschnell. Die Monate bis Silvester sind wie im Flug vergangen. Die Welt und die Zeit dreht sich eben immer weiter, egal, ob das in mein Leben passt, oder nicht. Ich habe gerade noch mal gespickt, was ich so zum Jahr 2019 geschrieben hatte und was ich mir für 2020 vorgenommen hatte.

Alles, was mir nicht gut tut, sollte weniger Beachtung bekommen.

Das war der gute Vorsatz für 2020 und irgendwie habe ich es tatsächlich umgesetzt. Und dann auch wieder nicht. Immerhin tut mir die Pandemie nicht gut. Ich arbeite in der Sportveranstaltungsbranche und das Geschäft lag praktisch komplett brach. Unsere Belegschaft war viele Monate in Kurzarbeit und ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Kollegen mussten uns verlassen und das hat mir auf die Stimmung gedrückt. Ich liebe meinen Job und bin in einem normalen Sommer praktisch jedes Wochenende auf Veranstaltungen. Auch wenn ich in den letzten Jahren kaum mehr irgendwo mitgemacht habe, so habe ich mich immer zugehörig gefühlt. Auch, wenn ich das Wochenende frei hatte, bei vielen Wettkämpfen war ich trotzdem.

Zum Anfeuern und Unterstützen. Und zum Träumen.

Davon, dass es in diesem Jahr 2020 vielleicht endlich wieder eine Teilnahme für mich möglich sein könnte. Der Januar Streak, den ich dieses Jahr zum ersten Mal mitgemacht habe, hat sich super gut angefühlt. Während dem Lockdown im Frühjahr habe ich dann auf das Laufen verzichtet und wir sind auch nicht draußen Rad gefahren. Wir haben alles vermieden, was unfallträchtig sein könnte. Vielleicht übertrieben, aber wir hatten dabei ein gutes Gefühl. Und nur darauf kommt es ja schließlich an. Ich habe dann gefühlt wieder bei 0 angefangen und mich von gar nicht laufen bis August erst mal wieder auf 5km hochgearbeitet.

Dafür habe ich den Garmin Trainingsplan genutzt und das hat für mich ganz gut geklappt. Mit Hilfe dieser Trainingssteuerung habe ich dann auch im November am New York Liberty Run teilgenommen. Dort bin ich 10km gelaufen und habe mich dann bis zum Ende des Trainingsplans im Dezember sogar auf über 12km gesteigert. Ein toller Erfolg! Radfahrerisch hatte das Jahr 2020 auch einiges zu bieten. Vor allem habe ich mit meinem Gravelbike Zuwachs bekommen. Davon hätte ich im Januar nicht zu träumen gewagt. Was für ein absoluter Glücksgriff. Das Rad und der Radladen!

Und sonst?

Ganz im Gegensatz zu den Jahren vor Corona haben der Zeugwart und ich in diesem Jahr auf Urlaub im Ausland verzichtet. Wir sind sogar noch nicht mal in Deutschland verreist. Der Jahresurlaub fand zu Hause statt und wir haben unsere Umgebung erkundet. Darauf wären wir natürlich ohne Corona nie gekommen. Warum auch? Unsere Urlaubsroutine führt uns immer in ferne Länder. Wahrscheinlich, weil man sich die Gegend vor der eigenen Haustür ja immer noch mal ansehen kann? Und genau dieses „immer noch mal“ war eben dieses Jahr. Wir hatten einen genialen Urlaub vor der eigenen Haustür.

Dieses Jahr 2020 stand voll unter dem Motto >Das Beste draus machen!< . Zumindest sehe ich das so. Auf das Schwimmen habe ich komplett verzichtet, weil mich die Konzepte der Schwimmbäder nicht sonderlich gelockt haben. Den stark erhöhten Preis für die Swimnight war ich nicht bereit zu zahlen und bin deshalb auch nicht zum Freiwasserschwimmen gefahren. Außerdem habe ich die meiste Zeit des Jahres von zu Hause aus gearbeitet und in der RushHour ist der Langener Waldsee einfach nicht gut zu erreichen. Auch nicht während der Corona – Krise. Schwimmkilometer gab es also in diesem Jahr keinen einzigen. Ob ich im nächsten Jahr noch schwimmen kann? Bestimmt.

Unser Triathlon Verein hat sich aufgelöst. Im Grunde war das zu erwarten, weil sich alle Mitglieder in unterschiedlichste Richtungen entwickelt haben. Die gemeinsame Schnittmenge Triathlon wurde einfach viel zu klein und hat einfach nicht mehr ausgereicht. Wir sind also im kommenden Jahr vereinslos. Ich bin Mitglied im Team Zoot Europe, allerdings gibt’s darüber keine Vereinsverpflichtungen und auch keine Möglichkeit einen Startpass zu erhalten. Das brauche ich allerdings beides nicht unbedingt. Wer weiß schon, ob es 2021 überhaupt Wettkämpfe geben wird? Und wenn es welche gibt, werde ich starten? Wir warten das alles erst mal ab.

Tja. So schnell ist das Jahr 2020 nun doch vergangen. Es hat uns wirklich viel Neues geboten. Sachen, die wir uns 2019 überhaupt gar nicht vorstellen konnten. Situationen, die wir 2019 für reine Fiktion aus Filmen gehalten hätten. 2020 war kreativ. Nicht immer schön und nicht unbedingt nachahmenswert, aber kreativ. Ich habe viele Dinge schätzen gelernt. Zum Beispiel verzichte ich liebend gerne auf die Fahrerei auf den überfüllten Autobahnen und nutze die Zeit anderweitig. Der Wald um unser Dorf herum hat mir jahrelang als Trainingsgebiet für das Laufen ausgereicht und ist in den letzten Monaten erschreckend begrenzt und klein geworden.

Was wünsche ich mir für 2021?

Ich bin hin- und hergerissen mit den Wünschen für 2021. Schön wäre es, wenn wir mit dem Corona Virus, seinen Mutationen und eventuell auftretenden anderen Viren, einen guten Umgang finden würden. Die Wirtschaft so runterzufahren ist eine Notlösung und das muß es auch bleiben. Ich kann mir nicht vorstellen noch viele Monate ohne Kultur, Restaurantbesuche oder Sportveranstaltungen zu sein. Ganze Branchen aushungern zu lassen ist nichts langfristiges. Für 2021 wünsche ich mir, dass wir das schaffen. Auf der ganzen Welt. Das Virus in den Griff bekommen.

Einen Halbmarathon habe ich mir vorgenommen und den Laufstreak im Januar würde ich auch gerne wieder mitmachen. Und wenn sich der Sommer von seiner besten Seite zeigt, würde ich auch wirklich sehr gerne mal wieder ins Freiwasser. In diesem Sinne gibt’s für 2021 aus sportlicher Sicht ein paar tolle Ziele auf die ich mich außerordentlich freue. Ich verabschiede das Jahr 2020 mit einem lachenden Auge, weil ich auf eine bessere Virus Normalität in 2021 hoffe. Es gab zwar auch sehr schöne Moment in 2020, aber die hätte es ohne Corona Pandemie ganz bestimmt auch gegeben.

Rutscht gut rüber ins Neue Jahr! Nehmt Euch nicht zu viel vor und wünscht Euch nichts, was unmöglich ist… gleich mit Enttäuschungen zu starten ist nämlich nicht sehr motivierend.