Endlich ist der Bericht vom Gutachter im Briefkasten. Ich habe die ganze Zeit darauf gehofft und konnte es kaum erwarten. Immerhin besteht ja ein Funken Hoffnung, dass die Spezialisten, die sich meine MRT und Röntgenaufnahmen nun nochmals genau angesehen haben, eine Verletzung finden, die behandelt werden kann.

Der DIN A 4 Umschlag meiner Versicherung, in der sich außer dem Anschreiben eben auch das Gutachten befindet, ist ordentlich dick. Das Gutachten hat zahlreiche Seiten. Das Wesentliche steht aber direkt im Begleitschreiben meines Versicherungssachbearbeiters. Ich habe eine dauerhafte Invalidität. Es besteht kein Grund zu der Annahme, dass der Schaden am Knie heilt, operativ oder mit anderer Methodik behoben werden kann und man erkennt den Mobilitätsverlust mit der Ausschüttung des versicherten Betrages an.

Was ein Schlag

Natürlich ändert es nichts an meinen Schmerzen oder meiner Beweglichkeit. Aber es bestürzt mich trotzdem. Ein banaler Fahrradsturz, dazu noch mein Erster an den ich mich erinnern kann, und dann gleich so ein vernichtendes Urteil. Ich werde dauerhaft mit der Erinnerung leben müssen. Irgendwie schon hart. Das hätte ich niemals für möglich gehalten, dass das Knie ein Lebensthema werden könnte. Und ich hatte anfangs bedenken, dass ich ihm Gesicht Narben zurückbehalte oder mit den Zähnen und dem Kiefer noch länger zu tun habe. Aber nichts von alledem.

Das Knie, was lediglich geprellt und eine kleine, aber tiefe, Schnittverletzung davongetragen hat, ist also nun abgestempelt. Invalide. Dauerhaft. Unheilbar.

Und was jetzt?