1:1 erfolgreich aufeinander abgestimmt

Über meine Ernährungsberatung habe ich hier auf dem Blog ja schon ein paar mal geschrieben. Ich habe damit vor allem deutlich mehr Energie und fühle mich leistungsfähiger. In meiner Ernährungsberatung ging es bisher zumeist um den Alltag. Da kommt mir das Web – Seminar von Dr. Katrin Stücher gerade recht, in dem es heute um ein Leistungsupgrade gehen soll. Die Ernährung auf das Training und das Training auf die Ernährung abstimmen. Darum geht es in der guten Stunde. Ich habe das Web Seminar über die Info bei iQ Athletik gefunden und dann ist man von so einer Anmeldung auch nur noch einen Knopfdruck weit entfernt.

Pünktlich um 19h wähle ich mich ein und nachdem wir auf ein paar Nachzügler gewartet haben, geht’s auch schon los. Ich muß sagen, dass mir diese Online Veranstaltungen wirklich außerordentlich gut gefallen. Statt irgendwo hin zu fahren, Parkplatz Suche eingeschlossen und dann auch natürlich im Anschluß wieder heim zu fahren, hat Corona es möglich gemacht, dass Veranstaltungen online statt finden. Für mich ein wirklicher Gewinn dieser schrecklichen Pandemie. Immerhin etwas. Hätte ich noch irgendwo hinfahren müssen heute, hätte ich es nicht pünktlich zum Seminar geschafft. Zu Hause am PC ist das kein Problem. Ich bin online und es beginnt eine kurze Einführung zu den Themen heute.

Energie

Erst soll es um Energie gehen. Was gibt’s da in unserem Körper für Speicher und wie verbrauchen wir die Energie. Das ist für mich immer wieder sehr interessant zu hören und ein absolut guter Einstieg. Später im Web Seminar geht es dann tatsächlich um das Leistungsupgrade im Bereich trainingsspezifischem Essen. Also welches Training steht an und was esse ich da sinnvollerweise. Dazu gibt’s ja unzählige Mythen, die selbst mir, als Ahnungslosem, die Haare zu Berge stehen lassen. Gerade die Weisheiten, die in den sozialen Netzwerken zum Thema Nüchternlauf ausgetauscht werden passen zum Beispiel auf keine Kuhhaut und machen für meine Ohren zu 99% keinen Sinn. Ich bin gespannt, ob ich dazu heute fundiertes Wissen mitnehmen kann.

Die Energiespeicher in meinem Körper sind in ihrer Anzahl übersichtlich. Und bei mir persönlich ganz sicher noch übersichtlicher. Ich bin schließlich nicht besonders groß. Da die Muskulatur ein großer Energiespeicher ist, ist die Größe hier von der Körpergröße und natürlich von der Muskelmasse abhängig. Und da können wir ruhig ehrlich sein: meine Muskelmasse ist übersichtlich. Ich bin also garantiert im unteren Speicherbereich einzuordnen. Der zweite große Energiespeicher ist dann noch die Leber. Das habe ich natürlich auch schon mal gehört. Mit bis zu 120g Glykogen speichert die Leber allerdings deutlich weniger, als die Muskulatur. Gut zu wissen. Es könnte sich also für mich lohnen etwas Muskelmasse zuzulegen.

Wenn ich bedenke, dass mein Gehirn für seine Energie ausschließlich auf meine Leberspeicher zurückgreift, dann lohnt sich ein größerer Muskelspeicher auf jeden Fall. Denn immer, wenn ich denke, verbrauche ich Kohlehydrate. Und das passiert ja irgendwie immer.

Energieverbrauch

Das nächste Thema finde ich besonders spannend. Jetzt geht es nämlich darum, welche Trainingseinheit verbraucht wie viele Kohlehydrate. Das finde ich total interessant. Kohlehydrate sind natürlich nicht gleichzusetzen mit Kalorien. Letztere zeigt mir meine Uhr nämlich immer an. Und feiert mich für irgendwelche errechneten Werte. Ob das Sinn macht? Egal. Die Information, welche Sportart im Triathlon locker und intensiv betrieben am meisten Kohlehydrate verbraucht hilft mir zu verstehen, warum ich mich manchmal fühle, wie ich mich fühle. Instinktiv greife ich, dank der Ernährungsberatung, seit ungefähr einem Jahr, auf die richtigen Nahrungsmittel zurück, nach dem Sport, aber das ist nicht selbstverständlich.

Eine lockere Radausfahrt im absoluten Grundlagenbereich kann mich seitens der Kohlehydratspeicher gut leer fahren. Und egal, was jeder Facebookexperte sagt, die Energie kann ich nicht über die Fettverbrennung ausgleichen. Das Beispiel was Dr. Katrin Stücher im Web Seminar bringt ist für mich so einleuchtend, dass ich es sicherlich niemals vergessen werde. Sie setzt die Kohlehydrate einem Porsche gleich und das Fett einem LKW. Und die kleinen Gassen, durch die der Porsche gut durchkommt und zügig am Ziel ist, die schafft der Lkw mühsam oder gar nicht mehr. Und egal, wie voll der LKW getankt ist oder wie geschickt ich den LKW belade, einen kleinen engen Weg kann er trotzdem nicht befahren.

In meinem Körper ist das dann so, dass der Porsche leer gefahren ist, der LKW kommt nicht durch und um dann noch vom Fleck zu kommen, greife ich auf Proteine zurück. Das ist total negativ. Es bringt mich zwar kurzfristig voran, aber Proteine zieht mein Körper aus der Muskulatur. Das, was ich also mühsam austrainiert um mehr Kohlehydratspeicher und mehr Kraft zu haben, das baue ich so einfach wieder ab. Und mein Immunsystem wird dadurch zusätzlich gestresst. Wie dämlich. Das darf nicht passieren! Es ist also unheimlich wichtig, dass der Porsche gut vollgetankt an den Start geht.

Wissen ist Macht

Wenn ich weiß, was am nächsten Tag im Trainingsplan steht, dann kann ich mein Essen super darauf abstimmen. Wird also morgen ein Intervalltraining absolviert, oder etwas techniklastiges, dann sind gut gefüllte Kohlehydratspeicher absolut sinnvoll und notwendig. Ich muß mich gerade für Techniktraining auf die richtige Ausführung konzentrieren. Und wenn mein Gehirn nicht richtig auf die Energie zugreifen kann, weil die Speicher vielleicht leer sind, ist das nicht gut. Unkonzentriert passieren viele Unfälle. Das wäre natürlich fatal. Und beim Intervalltraining muß ich mich natürlich ebenfalls konzentrieren. Aber ich will mit dem Training natürlich auch trainingstechnisch etwas erreichen. Sonst kann man so ein Intervalltraining auch gleich lassen.

Fett muß man nicht zwingend auffüllen, wie Kohlehydrate. Jeder von uns hat genügend Fettreserven. Also zumindest gehe ich davon jetzt einfach mal aus. Sicherlich gibt’s ein paar wenige Kandidaten, die da am unteren Speicherlevel rumkrebsen, aber die gehören ganz sicher nicht zu einer Mehrheit. Der Porsche muß also deutlich regelmäßiger tanken, als der LKW. Macht für mich auch Sinn und kann ich mir gut merken.

Wichtig für mich

Im Grunde steht und fällt alles mit der passenden Ernährung. Es gibt natürlich immer Beispiele, die extrem ungesund essen und trotzdem Höchstleistungen bringen, weil Ausnahmen einfach die Regeln bestätigen. Der Mehrzahl der Sportler ist mit einer ausgewogenen, gesunden Ernährung als Grundlage auf jeden Fall besser bedient, als mit einer schlechten Ernährung. Und wer sich viel Gemüse zu essen antrainiert, der tut ganz sicher mehr für seine Gesundheit und Leistungsfähigkeit, als jemand, der darauf verzichtet. Wenn man im Training und damit dann natürlich auch in einem Wettkampf die optimale Leistung bringen möchte, ist die Abstimmung von Ernährung und Training unumgänglich.

Zukünftig werde ich mir also noch mehr Gedanken dazu machen, was ich Montags so essen, wenn ich Dienstag früh mit dem Fahrrad ins Büro fahre. Denn mich total leer zu fahren ist das Eine, bereits leer zu starten und dann Muskulatur abzubauen, weil ich meine Energie irgendwo her holen muß, das ist was total Anderes! Super fand ich, dass wir zum Abschluss noch richtig viele Zuhörer Fragen beantwortet bekommen haben. Dafür wurde sich richtig viel Zeit genommen, was nicht selbstverständlich ist. Das Web Seminar hat deshalb auch deutlich über eine Stunde lang gedauert. Für meine Lernkurve waren aber auch die Antworten zu den Zuhörerfragen noch mal richtig gut.

Falls es eine Wiederholung von diesem Web Seminar gibt, kann ich es auf jeden Fall empfehlen. Sicherlich ist nicht für alle alles neu, aber manche Dinge noch mal zu hören oder anderes erklärt zu bekommen ist nicht verkehrt. Und wer sich richtig viel Mühe mit seinem Training gibt, der sollte vor allem auch Wert darauf legen, den richtigen Kraftstoff zu tanken. Sonst trainiere ich wie ein Irrer und habe kein zufrieden stellendes Ergebnis. Wie ärgerlich. Und demotivierend. Dann besser erfolgreich Essen und damit ein Leistungsupgrade erreichen. Wenn es doch immer so einfach wäre.