Da ist mir kürzlich eine Anfrage in den Email Briefkasten geflattert, die ich doch glatt zwei mal lesen musste. Der Triathlon Blog Tri it Fit, von dem auch wöchentlich ein Podcast erscheint, fragt an, ob ich Lust hätte meine Geschichte in genau diesem Podcast zu erzählen. Meine Geschichte? Mmhh. Was genau würde denn da die Podcast Hörer interessieren? Ich sage zu und frage gleichzeitig nach, was es so bei einem Podcast zu beachten gibt. 90 Minuten Zeit bräuchte ich so ungefähr, schreibt mir Schorsch zurück und dann verabreden wir uns für einen Samstag Nachmittag. 90 Minuten? Wow. das ist aber ganz schön lange. Nicht, dass ich während dieser Corona Pandemie stark verplant wäre, aber ich frage trotzdem nach, was wir denn wohl 90 Minuten lang besprechen wollen.

Der Traum ist da

Das mache ich, weil ich ganz offenbar keine Vorstellung davon habe, wie lang die Geschichte ist, die Lotta & Schorsch hören wollen. Eine Geschichte vom Trotz, vom Durchhalten und vom nicht aufgeben. Vom Kämpfen gegen vernichtende Aussagen. Eine Geschichte gegen demotivierende Äußerungen und über das Festhalten an einem Traum. Dem Traum vom Ironman, der trotz allem immer noch in meinem Kopf rum schwirrt.

Podcast – einfach sprechen

Im Vorgespräch plaudern wir locker und ungezwungen über meinen Blog und reißen die Fahrradunfälle, meinen Start im Kraichgau und die verschiednen Charaktere, die mein sportliches Leben so begleiten, an. Sportkollegen mit Fantasienamen zu versorgen, damit sie anonym bleiben können, wenn sie das möchten, das mache ich hier von Anfang an so. Nur, weil ich meine Wünsche, Sorgen, Nöte und Trainingserfolge (oder auch Misserfolge) öffentlich teile, heißt das nicht, dass Andere das für sich ebenso entscheiden. Und wer bin ich, dass ich die Menschen in die Öffentlichkeit zerre? Eben. Also gibt’s Fantasienamen, die ich vergebe und die meine Sportfreunde aus meiner Sicht einfach perfekt umschreiben.

Der Podcast ist eine neue Erfahrung für mich. Ich höre Podcasts zwar total gerne, aber selbst zu erzählen ist natürlich etwas ganz anderes. Ich glaube, dadurch, dass ich so viel schreibe, ist das Erzählen für mich aus der Mode gekommen. Gedanken und Gefühle schriftlich auszudrücken fällt mir deutlich leichter, als das im gesprochenen Wort rüberzubringen. Zumindest fühlt es sich für mich so an. Lotta und Schorsch sind allerdings ziemlich gute Podcast Gastgeber, findige Fragesteller und gute Impulsgeber. Sie sind top vorbereitet und stellen die richtigen Fragen, oder machen entsprechende Anmerkungen. Der Triathlon Blog Tri it Fit richtet sich vor allem auch an Einsteiger in meine Lieblingssportart, das heißt an die Menschen, die vielleicht noch keine Höchstleistungen bringen können. Die, die mit einem Körbchen Fahrrad trainieren oder im Baumwollshirt laufen gehen.

Obwohl Einsteiger heute sicherlich deutlich besser ausgestattet unterwegs sind, als ich damals. 2007, als ich aus purem Trotz auch laufen gehen wollte. Für mich ist das total spannend so tief in der Vergangenheit zu graben und aus dem berühmten Nähkästchen zu plaudern. Klar, kann man all das auch hier auf dem Blog nachlesen, aber ich bin sicher, dass es viele Menschen gibt, für die ist das Lesen kein so guter Überbringer, wie das Hören. Ein Podcast ist dafür einfach die perfekte Möglichkeit.

Hier könnt Ihr das komplette Gespräch anhören:

Podcast – Teil 1

Podcast – Teil 2

Die von mir ursprünglich als total lang und übertrieben empfundenen 90 Minuten haben wir an dem Samstag Abend übrigens locker getoppt. Deshalb sind es auch zwei Podcast Folgen geworden. Wer hätte das gedacht? Ich zumindest mal nicht. Ich hoffe, dass Euch die Geschichte nicht runter zieht, sondern dass Ihr Motivation und Kraft daraus schöpfen könnt. Nur, weil Euch jemand sagt, dass Ihr etwas nie erreichen werde, oder etwas nicht schafft, heißt das nicht, dass es tatsächlich so kommen muß. Ziele kann man anpassen und gerade an körperlichen Einschränkungen kann man arbeiten. Ich habe aus meiner sportlichen Vergangenheit gelernt, dass ich mich erst mit einem Thema befasse, ehe ich es als gegeben hin nehme.

Solange es den winzigsten Hauch einer Chance gibt, finde ich, dass Aufgeben nicht die beste Option ist. Vor allem nicht, wenn es um einen Traum geht, der einem wichtig ist. Das heißt aber nicht, dass man seine Träume nicht auch anpassen kann. Das muß aber aus meinem Herzen kommen und nicht übergestülpt sein.

Ich halte es da ganz mit dem IRONMAN Slogan: Anything is possible