Wenn ich mir selbst etwas vornehme, dann ist das auf jeden Fall immer deutlich einfacher umzusetzen, als wenn ich etwas vorgeschrieben bekomme. Dabei denke ich vor allem an Verhaltensweisen. Wenn ich also für mich selbst etwas festlege, dann weiche ich davon praktisch nie ab. Weil ich ja selbst den Hintergrund verstehe und etwas Bestimmtes damit erreichen möchte. So wie meine derzeitige Sportpause. Wenn man Verhaltensweisen oder Vorschriften vorgegeben bekommt, dann sind die manchmal schwierig umzusetzen, oder einzuhalten, vor allem, wenn man sie nicht versteht. Dumme Menschen tun sich mit Vorschriften nach meiner Theorie also schwerer. 

Dumm und glücklich

Wer eine Vorschrift hinterfragt oder eine Vorgabe infrage stellt, aber dann die Erklärung nicht in seinem Kopf verarbeiten kann, der tut sich schwer mit der Umsetzung. Ganz klar. Es gibt auch genügend Menschen, dazu zähle ich mich selbst auch, die es ertragen können, wenn sie nicht alles verstehen. Ich glaube in solchen Fällen dann einfach an die Ausbildung der Experten. Wer in seinem Fachgebiet Experte ist, oder seine Erkenntnisse gut untermauern kann, dem kann ich gut glauben. Vor allem, wenn dann noch weitere Experten mit entsprechender Ausbildung in die gleiche Kerbe hauen. 

Beim Coronavirus war mir von Anfang an klar, dass die Pandemie nicht schon im Sommer 2020 überwunden sein wird. Und ich habe noch nie etwas mit Viren oder medizinischer Forschung zu tun gehabt. Aber, um zu wissen, wie ein Virus sich verbreitet und dass eine Lungenkrankheit schnell tödlich enden kann, dafür braucht man keine medizinische Ausbildung. Das weiß ich aus der Grundschule, wo einer in der Klasse Magen-Darm hatte und am nächsten Tag 7 seiner Freunde krank waren. Klar, kam auch immer einer davon und wurde nicht krank, aber wie eine Ansteckung funktioniert, das haben wir damals schon verstanden. 

Logik ist der Schlüssel

Mit der Globalisierung im Kopf muss ich auch kein Virologe sein, um zu begreifen, dass das, was sich in China, Indien oder Brasilien abspielt auf kurz oder lang auch in Europa von Bedeutung sein kann. Wir haben hier Pflanzen im Wald, die es ohne Globalisierung niemals hergeschafft hätten und mit Tieren ist es das Gleiche. Die Globalisierung lässt mich nicht nur fremdländisches Essen überall verkosten und Spezialitäten ferner Länder im heimischen Supermarkt kaufen, sondern ermöglicht eben auch eine andere Verbreitung. Eine, die nicht immer gewollt ist. So wie die, des Coronavirus. Und wenn man dann die Maßnahmen zu Eindämmung nicht nachvollziehen kann, dann wird es mit dem Schutz der Bevölkerung schwer. Ganz klar. 

Das ist keine Raketenwissenschaft, wenn man ehrlich ist.

Alles hat eben seine zwei Seiten. Nichts ist nur gut, oder nur schlecht. So ist das eben auch mit der Globalisierung. Und auch mit dem Coronavirus. Klar, ist verreisen toll, aber die Heimat entdecken kann eben auch sehr schön sein. Und natürlich kann eine totale Entschleunigung, wie wir sie durch die Lockdowns erlebt haben, auch ganz prima sein. Es kommt immer auf die Sichtweise an, und was man daraus machen kann. Ich habe das Beste draus gemacht. Kurzarbeit kann belastend sein, oder eine Chance. Vielleicht öffnet sich eine Tür, die man vorher gar nicht gesehen hat?

Impffreund

Von Anfang war für mich klar, dass ich mich gegen das Coronavirus impfen lasse, wenn eine Impfung verfügbar ist. Ich hatte niemals Zweifel, dass eine Impfung der Bevölkerung der richtige Weg aus dieser Pandemie Misere ist. Die Alternative zur Impfung ist, sich anzustecken und die Krankheit durchzumachen. Das finde ich als Option überhaupt nicht attraktiv. Natürlich gibt es milde Verläufe, aber die sind eben nicht garantiert. Das die Impfung mich vor einer Ansteckung bewahrt ist aber praktisch klar. Ich glaube da an die Forschung. 

Nach meinem zweiten Impftermin, den ich auch wieder im Impfzentrum wahrgenommen habe, habe ich mich ein paar Stunden ganz prima gefühlt und nur ein bisschen was an der Einstichstelle gemerkt. Wahrscheinlich deshalb, weil auch diese Ärztin ganz beherzt zugestochen hat und die Nadeln bis Anschlag mit Schwung in meinem Arm gelandet ist? Nach 6 Stunden begannen die Gliederschmerzen, nach weiteren 3 Stunden folgte der Schüttelfrost und über Nacht hat sich dann Beides wieder verflüchtigt. Am Tag danach war ich noch ganz schön groggy und vom Bäume ausreißen weit entfernt. An Tag zwei nach der Impfung war alles wieder super. 

Sportpause

Warum mache ich trotzdem eine Sportpause? Im Impfzentrum sagte die Ärztin, dass ich keinen Sport machen soll, wie nach jeder Impfung. Ich soll, falls ich eine Impfreaktion bzw. Impfwirkungen merke, diese abwarten und dann noch zwei volle Tage Sportpause zusätzlich machen. Das macht für mich absolut Sinn. Mein Körper muss sich von der Impfreaktion erholen. Zusätzlich hat mein Immunsystem jetzt gut zu tun, denn die eigentliche Arbeit passiert ja nun in mir drin. Ich rüste auf. So einfach, wie das klingt, ist das bei der Corona-Impfung aber anscheinend nicht. Immer öfter liest man von Herzmuskelentzündungen, die bei geimpften auftreten. 

Da muss es keinen Zusammenhang geben. Natürlich nicht. Allerdings schadet es mir auch nicht, erst mal langsam zu machen. Ich höre also auf den Rat der Ärztin, hänge noch einen weiteren Tag zusätzlich dran und mache dann auch in der kommenden Woche erst mal langsam. Vorgenommen habe ich mir lockeres pedalieren auf der Rolle, weil ich da meinen Puls besonders gut im Blick haben kann. Und ich werde walken, statt laufen gehen. Walken ist für mich praktisch gar nicht anstrengend. Auch nicht, wenn ich es in einer ordentlichen Geschwindigkeit mache. Mein Puls geht dabei kaum hoch. Das ist natürlich der Fall, weil keine Sprungbewegung abläuft. Die macht das Laufen für mich anstrengend. 

Klar kann das übervorsichtig sein. Allerdings ist der vollständige Impfschutz ja erst nach 14 Tagen in meinem Körper wirksam. Da könnte man ja jetzt glatt denken, dass in den 14 Tagen auf jeden Fall irgendwas im Körper abläuft. Sonst könnte der vollständige Impfschutz ja auch schon nach der abgelaufenen, merkbaren, Impfreaktion vorhanden sein. Oder nach 4 Tagen. Jeder kann selbst entscheiden, ob eine Sportpause angebracht ist, so viel ist mal klar. Da mein zweiter Impftermin in eine sommerliche Hitzewelle gefallen ist, fällt mir eine Pause nicht ganz so schwer. Und einen Wettkampf habe ich auch nicht im Auge. Allerdings nützt mir der beste Wettkampf natürlich auch nichts, wenn ich ihn dank einer Herzmuskelentzündung doch nicht machen könnte. 

Das muss man sich immer vor Augen führen. Wie schlimm ist eine Sportpause wirklich? Was verliere ich, wenn ich die Sportpause mache und was kann ich eventuell verlieren, wenn ich sie nicht mache? Das ist eigentlich ganz einfach, finde ich.