Manchmal erreichen einen interessante Themen über Umwege und so ist es auch mit diesem hier. Bei mach ich morgen lese ich ab und an mit, gibt es hier doch viele interessante Artikel, die Carla auf’s Blogpapier bringt und irgendwie hatte ich diesen Aufruf zur Blogparade bereits gelesen, aber dann wieder verdrängt. Gut, dass ich -manchmal- ein gutes Gedächtnis habe und mich erinnern konnte. So kann ich zum ersten Mal an einer Blogparade teilnehmen und in diesem Zusammenhang etwas zum Thema Vorbilder verfassen.

Ein Thema, was auf die unterschiedlichsten Arten beleuchtet werden kann und bei dem ganz sicher unheimlich viele verschiedene Wahrnehmungen und Einstellungen herauskommen. Eine sehr schöne Einleitung findet man zum Thema tatsächlich mal wieder bei Carla und zwar hier.

Schon als Kind wollte ich quer Beet immer mal wieder alles mögliche werden. Mal unbedingt Mutter mit vielen Kindern, dann eine fleißige schicke Geschäftsfrau, natürlich möglichst im Ausland und unbedingt mit Hund. Ob deshalb eine Mutter mit vielen Kindern oder eine Geschäftsfrau (so spontan fällt mir gar keine aus meiner Kindheit ein und schon gar keine mit Hund!) ein Vorbild für mich gewesen ist? Höchstwahrscheinlich nicht.

Hat jeder ein Vorbild? Diese Frage könnte ich mir daraufhin ja auch mal stellen. Immerhin wollte ich auch mal Topmodell werden, Balletttänzerin und Sängerin. Gut, dass das alles nichts geworden ist… rückblickend gesehen bin ich kein Bühnenmensch und singen kann ich auch überhaupt nicht. Außer vielleicht im Auto… aber ansonsten werden bereits Weihnachtslieder zum Gruselohrenschmaus. Hat der Kindheitswunsch was man werden möchte etwas mit Vorbildern zu tun? Ich habe immerhin nicht großartig intensiv verfolgt, dass ich Tänzerin oder Sängerin werden möchte. Nur weil man wie jemand sein möchte, ist derjenige dann ein Vorbild? So sein zu wollen, wie jemand anders ist als Kind wohl so ziemlich das Normalste was es gibt. Zumindest kenne ich fast nur Kinder, die genau das durchleben. Kinder haben auch oft sehr genaue Vorstellungen, wie es später mal sein wird oder werden soll.

Ich wollte jahrelang in einem Hotel in HongKong arbeiten. Wirklich jahrelang, konsequent und ohne Einschränkungen. Dann kam der Zeugwart und HongKong war mit einem Mal gar nicht mehr so super. Die Karriere drehte sich, beruflich ging es in eine andere Richtung und auch das Vorbild wechselte. Meine Chefin wurde zum Vorbild, weil sie einfach alles im Griff hatte. Dann mußte sie gehen, weil offenbar alles im Griff zu haben im Berufsleben nicht alles ist und auch soziale Kompetenz dazugehört. Ich habe mich dem Sport zugewendet und hatte ab sofort alle Marathonläufer dieser Welt als Vorbild. Das zu schaffen, was sie können… Wahnsinn!

Offenbar sucht man sich auch Vorbilder, wenn es in neue Lebensabschnitte geht? Zumindest kommt es mir so vor.

Wenn ich jetzt aktuell darüber nachdenke möchte ich wohl lieber ein Vorbild sein, als selbst eines zu haben. Das könnte man auch als Zielsetzung ausformulieren. Mir ist es wichtig, mit meinen Gedanken und Taten anderen Mut zu machen ihren Weg zu gehen, einfach mal machen als nachzudenken und sich aufzuraffen etwas durchzuziehen. Manchmal ist es einfacher, wenn man einer Geschichte folgen kann, um sich daran zu orientieren. Als Übergewichtige Spaß am Sport zu haben, zum Beispiel… einfach mal machen. Wenn dieser Blog dazu beiträgt, dass mehr Leute Spaß am Triathlon haben, wunderbar! Raus zum laufen zu gehen, obwohl man eigentlich keine Lust, keine Zeit und keinen Elan hat? Machen. Was anderes kann man nicht tun. Ausreden finden geht nämlich immer. Nach einem schweren Unfall wieder seinen Weg zurück zu finden… einfach probieren. Mehr als schief gehen, geht ja nicht.

Trotzdem orientiere ich mich natürlich auch an Anderen. Geht ja gar nicht ohne. Meinen Laufstil zum Beispiel möchte ich anpassen und habe dafür Mocki im Visier. Etwas hochgegriffen, aber wo ein Wille ist, wer weiß? Im Schwimmen versuche ich es mit Sheila bislang allerdings ohne maßgeblichen Erfolg. Obwohl ich natürlich nicht weiß, wie es ohne Vorbild wäre. Beim Durchhalten orientiere ich mich an der Teamchefin, die immer ins Ziel läuft und niemals nicht ankommen würde. Also habe ich offensichtlich doch Vorbilder. Da haben wir es wieder. Wenn man einfach mal etwas intensiver darüber nachdenkt, dann kommt man eben doch drauf.