Jetzt ist es wirklich nicht mehr weit bis zum Ironman 70.3 Kraichgau. Eine Woche habe ich noch Schonfrist. Heute in einer Woche stelle ich mein Fahrrad schon in die Wechselzone und gebe meinen Laufbeutel ab. Wahnsinn, wie die Zeit seit der Anmeldung und der Entscheidung, dass ich mir das zutrauen möchte, vergangen ist. Endspurt-Stimmung irgendwie.

Heute fahren der Zeugwart und ich noch mal Fahrrad. Der Trainer hatte das „lange“ Wochenende über den Feiertag ja voll mit Trainingseinheiten gepackt und ich hatte mir für den gestrigen Freitag sogar Urlaub genommen… aber der Frosch in meinem Hals hat die Sache ja etwas anders gesehen. Heute ist es aber nur noch leicht froschig und außerdem habe ich auch keine Lust mehr krank zu sein. Ich möchte zumindest noch ein paar Trainingseinheiten absolvieren. Für den Frosch und für mein Vorwettkampfgemüt. Wir müssen ja nicht fahren, wie die Irren, aber so ein bisschen radeln paßt schon.

Unsere Radausfahrt führt zuerst zum Motivator und wir bringen ihm seine neuen Teamklamotten. Dort wird heute Kindergeburtstag gefeiert, und deshalb halten wir uns nicht zu lange auf. Wenn viele Gäste kommen, muß ja auch einiges vorbereitet werden. Nachdem wir die Quatscherei also kurz gehalten haben, fahren der Zeugwart und ich weiter und touren ein bisschen durch das schöne Bayern. Dabei übersieht mich ein Peugotfahrer, den ich durchs offene Fenster gleich mal Fragen kann, ob ich unsichtbar bin. Glücklicherweise merke ich mir das Kennzeichen und kann mir deshalb jetzt noch überlegen, ob ich seine mehr als ein-eindeutigen Handzeichen zusammen mit seiner Aktion mir die Vorfahrt zu nehmen zur Anzeige bringe oder auf das bayrische Gemüt schieben möchte.

Kraichgau

Die Anstiege dieser Tour klappen hervorragend und mein Wettkampfdress sitzt super und nichts scheuert. Erfreulicherweise klappt auch die Verpflegung ganz gut. Ich habe nämlich seit neustem jetzt so eine Tasche vorne auf dem Oberrohr. Und ich übe bei dieser Tour zusätzlich noch alle meine Flaschenhalter zu benutzen. Derer habe ich drei, und zwei funktionieren hervorragend. Die zwei reichen mir auch. Der Dritte ist schier unerreichbar. Ich kann mich einfach nicht so verbiegen, dass ich ansatzweise dran käme. Wahnsinn, wie unbeweglich ich in einer Richtung bin. Daran kann ich jetzt aber nicht mehr bis nächste Woche arbeiten. Der Flaschenhalter wird für eine Werkzeugflasche verwendet. Gut, wenn man einen Zeugwart dabei hat, der erkennt das Unbeweglichkeitsproblem sofort und findet eine Lösung. Grandios! Mein Vorwettkampfgemüt ist sofort beruhigt. Erstens habe ich also offenbar Werkzeug am Start und zweitens muß ich bis nächste Woche jetzt nicht noch panisch Athletiktraining absolvieren um den Flaschenhalter nutzbar zu machen. Perfekt, was will ich mehr.

Für den Wettkampf habe ich jetzt also Rad, Flaschenhalter, Verpflegung, Outfit, Radschuhe, passende Socken, Helm und Gemüt überprüft. Auch die Laufschuhe sind ausgesucht und eine Kappe dazu ebenfalls. Lediglich das Freiwasser müsste ich noch mal aufsuchen, weil ich eigentlich vermeiden möchte, beim Wettkampf das erste Mal im Freiwasser zu schwimmen. Mal sehen, ob das noch klappt… bei Gewitter bietet sich das ja irgendwie weniger an. Aber da der berühmte Blumentopf ganz sicher nicht im Kraichgau gewonnen wird, setze ich das Gewitter und mein Gemüt damit jetzt auch erst mal nicht unter Druck. Am Wetter kann ich sowieso nichts ändern.