Gerade erst habe ich ja festgestellt, dass ich 4-5km brauche um warmzulaufen. Eine tolle Aussicht, wenn man nur 5,6km vor sich hat. Ganz prima.
Weit vor der Startlinie wird bereits gelaufen, weil die Lücken zu den vorherigen Startern offensichtlich groß genug waren und uns genügend Platz lassen. Das ist prima. Oder auch nicht. Denn von hinten drängeln natürlich viele nach, so dass man nicht umhin kommt als loszurennen. Das liegt mir nicht. Aber gut. Es ist, wie es ist. Also renne ich. Natürlich überhaupt nicht mein eigentliches Tempo. Außerdem in der Hitze und so weiter. Direkt hinter einem Läufer im Bärenkostüm laufe auch ich über die Startlinie.
Ich laufe mir eine Blase an der Fußsohle und bekomme Seitenstechen. Also übe ich bei dieser Gelegenheit noch das Trinken im Laufen, kriege einen Hustenanfall, Wasser in die Nase und kaum mehr Luft, und mache schließlich eine Gehpause. Als ich mich wieder gesammelt habe, laufe ich weiter.
Vor dem Ziel des JP Morgan Challenge wird es ziemlich eng. Aber den Läufer im Bärenkostüm habe ich immer noch fest im Blick. Der läuft nämlich wieder genau vor mir über die Linie. Ich drücke meine Uhr ab und bin zufrieden. Für die Blase, das Seitenstechen, die Luft und dem nahen Erstickungstod kann ich das Ergebnis gut ertragen. 39Minuten. Ich höre wie der Bärenläufer selbstzufrieden seine Mitläufer informiert, dass sie 26Minuten unterwegs waren und das eine super Zeit wäre. Ganz offensichtlich hab ich einen Zeitsprung gemacht. Mir wurde Lebenszeit geschenkt… so sieht es wohl aus.
Und eine Strecke kann man eben einfach nur richtig mit Zeit genießen. So einfach ist das.
Ich merke mir heute extra meine Zielankunftszeit, nur um später festzustellen, dass es das traditionelle Finisherfoto für den JP Morgan Challenge der Firma Fed-Ex in diesem Jahr nicht gibt. Sehr schade. Und das, wo ich endlich mal daran gedacht habe.