Nachdem ich heute früh wirklich deutlich mit meinen Bauchmuskeln kommuniziert habe und im Bett nach dem wach werden kaum mehr schmerzfrei liegen konnte, ging nur aufstehen. Ich war auch Alternativenlos. Liegebleiben – aufstehen… na ja.
Die Sporttasche war praktisch fertig gepackt, die schnell trocken Handtücher noch aus dem Badezimmer antreten und in die Sporttasche hüpfen lassen und schon konnte ich los. Gut, dass der Zeugwart mich damit kürzlich im Decathlon eingedeckt hat. Für sowas ist der Zeugwart wirklich top zu gebrauchen. Ich selbst würde ja weiterhin mit den guten alten Frotteehandtüchern durch die Gegend stapfen und mich totschleppen.
Der Winter hat die Welt noch immer fest im Griff und ich muss meine Frontscheibe frei kratzen. Übel. Ob das ein Ohmen ist für den Rest des Tages?
Ist es nicht.
Im Fitnessstudio angekommen, schnappe ich mir das Rudergerät und lege los. Das Rudern geht mir leicht von der Hand und nach ein paar Minuten stelle ich fest, dass ich mit Widerstand 10 unterwegs bin. Wow. Ich dachte 10 wäre nur was für die großen Jungs… ha. Sollte ich etwa zu den Großen gehören?
Das ist eine Überlegung wert.
Ich rudere also meine 30Minuten voll, denke mir meinen Teil zu den Eisschollen auf dem Wasser und der Müllwagen Invasion, die gerade die Frankfurter Innenstadt beherrscht. Aus jeder Straße kommt ein Müllauto, wie bei der Truman Show und ich hab hier Widerstand 10 eingestellt. Einfach Wahnsinn.
Da ist schon wieder ein Müllauto. Vorwärts, rückwärts, seitwärts, ran… ich weiß gar nicht was die alle auf einmal in dieser Straße wollen. Eine Choreografie machen sie zumindest nicht, oder sie klappt nicht. Oder ich hab einfach keine Ahnung. Das kann natürlich auch sein.
Fleißig wird der Warnblinker einzelner Fahrzeuge betätigt, andere fahren in die Einbahnstraße rückwärts, dann kommt eines entgegen.
Ich bin wirklich total abgelenkt.
Als auch noch mehrere Fahrer gleichzeitig aus ihren Fahrzeugen aussteigen bin ich sehr traurig, dass zwischen uns Sportlern und der Straße eine Scheibe ist. Ich wüßte wirklich zu gerne was das Problem auf der Straße ist und merke, dass ich nicht die einzige bin, die etwas abgelenkt ist.
Der Herr hinter mir fällt immerhin fast vom Laufband. Da habe ich es sitzend schon besser. Zumindest ein bißchen. Hören tue ich trotzdem nichts.
Nachdem ich das Rätsel so nicht lösen kann steige ich vom Rudergerät ab, vergewissere mich nochmal dass wirklich der Widerstand 10 eingestellt war und gehe mich dehnen.
Meine Bauchmuskeln teilen mit, dass sie rudern auch nicht so super fanden und planen würden, sich heute tagsüber noch mehrere Male zu melden.
Na super.
Abends finde ich in meiner Mailbox noch die Einladung zum Frankensteinlauf in Darmstadt.

Hier werde ich der Teamchefin, der ich die Einladung schon weitergeschickt habe, noch mitteilen, dass es für sie eine Pflichtveranstaltung ist. Nicht, dass sie das als Option ansieht.

Sie ist nämlich derzeit wieder gut dabei ihr Licht unter den Scheffel zu stellen. Da soll sie ruhig mal vor mir her rennen… gerne auch in Darmstadt!