Auf der einen Seite könnte ich auch einfach mal Sport-Pause machen… auf der anderen Seite bin ich gerade derart motiviert, dass ich gar kein Päuschen machen möchte. Der Zeugwart und ich fahren in diesem Jahr ja noch in den Urlaub, da werden wir dann eh eine Pause vom regelmäßigen Sport machen und nur Trailrunning, Schwimmen und laufen gehen. Klingt ja total unsportlich… 
Weil also derzeit keine Sportpause angesagt ist, gehen wir heute Schwimmen. Der Trainer denkt zweimal die Woche wäre nötig, also zweifle ich nicht, sondern gehe eben. Heute zeigt sich der Herbst von seiner besten Seite… 13°C und Wind. Herrliches Wetter, wenn man im Freibad schwimmt. Das Wasser ist so warm, dass es verdampft und darüber eine Nebelwolke schwebt. Beeindruckende Stimmung. Immerhin ist es nun schon richtig dämmrig und die Beleuchtung ist an. Und der Mond auch. Es wird ganz klar Herbst und zwar mit großen Schritten. 

Ich möchte heute das Schwimmprogramm vom Kopfschmerzdienstag absolvieren. Nachholen soll man Trainingseinheiten ja nicht… aber tauschen ist, denke ich, irgendwie ok. Ich schwimme also 3x1000m. Das ist der Plan. Die ersten 1000 schwimme ich in 19Minuten. Ich zähle die Bahnen und kontrolliere so die TomTom Uhr. Sie zählt die Bahnen richtig. Die Zeit setze ich als richtig voraus. Das sollte jede Uhr hinkriegen. 

Die zweiten 1000m beginne ich nach 30Sekunden Beckenrandpause. Jedes Mal wenn mein Ellbogen kalt wird, wenn er aus dem Wasser gezogen wird, weiß ich, die Technik paßt. Außerhalb vom Wasser ist es nämlich ziemlich frisch mittlerweile. Als ich 2000m fertig gezählt und geschwommen habe, zeigt die Uhr 20:37 Ich bin also 37Minuten unterwegs. Das kann ja irgendwie nicht sein… was habe ich denn dann in Köln gemacht? Ich habe mich garantiert verzählt. Die TomTom Uhr sagt allerdings auch, dass ich 2000m rum habe jetzt. Komisch. Ich bin ungläubig. 
Dem Zeugwart ist kalt. Er macht heute Techniktraining und findet das Wasser frisch. Wir vereinbaren, dass ich jetzt noch 1000m schwimme und wenn es bei ihm nicht mehr geht, dass er mich dann antippt und ich einfach jederzeit vorher aufhöre. Alleine auf der Bahn schwimmen geht nicht. Schon dass ich die 1000m noch schwimme möchte, finde ich komisch…

Ehe ich die letzten 1000m in Angriff nehme, packt der Zeugwart die Suunto Ambit 2 an meinen rechten Arm. Ich habe also nun links die TomTom Uhr, rechts die Suunto Variante und in der Mitte mein Gehirn. Die letzten 1000m zähle ich genau mit, ich will schließlich wissen, wie genau welche Uhr hier so zählt. Außerdem schwimme ich ohne Walkman… so dass mein Gehirn prima zählen kann. Und dabei achte ich auch noch immer auf den Ellbogen, der regelmäßig an beiden Armen kühl wird. Gute Technik… bzw. zumindest beachtete Technik. 

Nach 500m schwimmt der Zeugwart auf mich auf und zeigt mir das Abbruchzeichen, was wir jahrelang für regelmäßige Tauchgänge eingeübt hatten. Ich checke die Uhren: Die Ambit richtet sich nach meinem Zählgehirn und zeigt 500m an. Die TomTom Uhr gibt alles um mich zu motivieren und zeigt mir 800 geschwommene Meter an. Wie sie das gezählt hat weiß ich nicht. Ist jetzt aber so. 
Wie man sieht, behauptet TomTom ich war kurzfristig -172,5km/h schnell.

Am Beckenrand gebe ich kurz die Order: „so schnell wie möglich raus und unter die Dusche“ und hüpfe aus dem Becken. Zack: Schuhe an und weiter geht’s. Ich stelle meine Tasche ab, Handtuch raus, Duschgel in die Hand und schon ist die Dusche an. Herrlich. Die Dusche ist angenehm warm. 

Ich bin also heute 2,5km in 50Minuten geschwommen. Von der Kondition her hätte ich ganz locker noch weiterschwimmen können. Ungewöhnlich. 
Aber vielleicht der richtige Weg um im nächsten Jahr nochmals eine Mitteldistanz zu machen…