Wenn wir ein Haustier hätten wäre es sicherlich ein Hund. Der würde mit laufen gehen und auch mal eine Radtour genießen. Außerdem wäre er sicherlich gut erzogen und immer brav.

Und da bin ich schon am Wesentlich angekommen.
Der brave Hund.
Heute ist mein nächstes Yogaprogramm an der Reihe.

Es ist wirklich so, dass ich die letzten Tage toll den faulen Hund nachgeturnt habe und recht gut zurecht kam. Das wundert mich selbst. Lediglich die Bauchübung fand ich bis gestern richtig anstrengend, alles andere ging flüssig von der Isomatte weg.

Ja richtig… ich turne nach wie vor auf der Isomatte. Zufrieden macht mich das nicht… die Isomatte ist definitiv nur was für den Übergang. Ich bin nämlich sicher, so schmal, dass sie mir in der Breite ausreicht kann mich kein Sport der Welt machen!

Also der faule Hund läuft flüssig, natürlich nur mit der sanften Stimme der Ansagerin, aber er läuft. Da er faul ist kann man wohl eher von spazieren gehen sprechen, als von laufen, aber das ist egal. Hauptsache der Hund bewegt sich ein bisschen.
Ja, und weil es so nett läuft entscheide ich mich heute für 3Minuten länger und den braven Hund. Wie mein Haustier eben.

Die Übung beginnt im Stehen und die Damen befinden sich auf einer herrlich grünen Wiese. Im Hintergrund gibt es einen See… es sieht wirklich schön aus wo die sind.
Ich bin im Wohnzimmer.
Der Zeugwart liegt auf der Couch und döst beim Anblick des Elends und bei sanfter Musik inklusive noch sanfterer Anweiserin sofort weg. Er gibt mir noch nicht mal den Hauch einer Chance meine neu dazugewonnene Aufrechtigkeit zu demonstrieren.
Die Damen beginnen und ich hetze hinterher. In diesem Programm geht es ständig hoch und runter und ich habe wirklich Mühe mitzukommen. Wenigstens wiederholt es sich und ich erkenne Übungen aus dem faulen Hund wieder. Das ist ja schon mal was.

Dieser -vermeindlich- brave Hund ist ein Brocken. Kein besonders Harter, aber doch recht anders als der Faule. Ich komme ins Schwitzen und gerade für meinen Bauch ist es anstrengend. Aber das ziehen wir zwei jetzt durch, der Hund und ich.
Er hat sich das sicherlich auch alles etwas anders oder einfacher vorgestellt… aber das lässt sich jetzt heute und vor allem auf die schnelle nicht ändern. Wir müssen miteinander klar kommen und zwar, nach meinem heutigen Eindruck, etwas länger als eine Woche.
Ich wackel bei den Übungen, kippe beim Krieger fast um und habe Mühe nicht aus dem Atemrythmus zu kommen. Hier ist viel zu tun.
Packen wir’s an. Der brave Hund hat es faustdick hinter den Ohren, soviel steht schon mal fest.