Im Radio wird durchgesagt, dass alle Parkplätze am Langener Waldsee belegt sind. Die Parkplatzsituation dort ist wirklich nicht so pralle.  Dafür dass der See ziemlich weit außerhalb liegt und man eben wirklich irgendwie hinkommen muß sind es zu wenig  Parkplätze. Trotzdem wundert es mich jedes Mal aufs Neue, dass tatsächlich alle belegt sind, denn die Gebühr für den Parkplatz beträgt 3,50€. Das ist ordentlich, wenn man bedenkt, dass der Eintritt zum See 3€ beträgt. Einmal Swimnight besuchen kostet also 6,50€ plus den Anteil an den 25€, die Sailfish dafür nimmt, dass sie die Strecke mit Bojen abstecken und den DLRG raus fahren lassen um die Strecke zu sichern. 
Letzte Woche machten die Teamchefin und ich ja eine kurze Caipipause an einem der Surfbretter, tja und heute? Die Pläne sind groß. Erst mal geht es heute wieder ohne Neoprenanzug ins Wasser. Wir haben 31°C und der See hat ganz sicher locker 24°C Wassertemperatur. Am Ufer dürfte es noch wärmer sein, einfach deshalb, weil das Wasser hier nicht wirklich tief ist. Ohne Neoprenanzug zu schwimmen ist für viele ein Graus. Für mich paßt das gut. Meine Beine schwimmen eh meistens oben, nur mein Hintern ist nicht ganz so weit an der Oberfläche, wie es sich gehört. Ich hänge quasi etwas durch. Aber mein Neo macht da jetzt nicht so viel aus, von daher kann ich gut damit leben, ohne Neoprenanzug zu schwimmen. Hauptsache, ich friere nicht.
Heute ist das kein Risiko. Die Teamchefin und ich lassen die Meute schwimmen und reihen uns recht weit hinten ein. Hier schwimmt keiner und wir können ganz in Ruhe schwimmen. Ein See nur für uns. Madita hat mir heute ihre Schwimmuhr geliehen. Die mißt Meter und Züge und Geschwindigkeit und so werde ich später genau wissen, wie weit die Strecke wirklich ist und wie schnell oder langsam wir geschwommen sind. Tolle Technik. Wir schwimmen auf eine Gruppe Schwimmer auf. In Triathloneinteilern wird hier Brust geschwommen. Das behagt mir nicht. Also gebe ich Gas, schwimme mitten durch, hoffe das Beste und bin vorbei. Die Brustschwimmer lassen wir hinter uns. Ebenso weitere Kraulschwimmen in Einteilern und einen Herren im Neoprenanzug. Dem ist sicherlich viel zu warm. In so einem Neo findet ja kein Wasseraustausch statt, das ist ja Sinn der Sache… und damit ist es natürlich für diese Temperaturen in dem Anzug fast unerträglich.
Ich habe ein gutes Gefühl beim schwimmen heute. Natürlich auch, wegen der technisch hochentwickelten Uhr an meinem Handgelenk. Die zeichnet alles auf und so lege ich natürlich großen Wert darauf, lange Züge zu machen und voran zu kommen. Ich will da nicht später drauf stehen haben, dass ich eine Omaschwimmeinheit absolviert hätte und mir besser eine Blümchenbadekappe zulegen soll. Ganz klar.
Dann passiert’s. Ein Übereifriger findet mich offensichtlich zu schnell oder zu langsam. Er haut mich auf meine Prellung, drückt mich runter und zieht sich an meiner Anzugrückentasche an mir vorbei. Ich bleibe kurz unter Wasser, weil mir einfach nur die Luft wegbleibt vor Schmerzen. Der Schwimmer hat mit voller Wucht meine Prellung getroffen. Von hinten kommen jetzt aber natürlich die Schwimmer, die ich vorhin überholt habe… also reiße ich mich zusammen und mache ein paar schnelle Züge quer raus aus dem Getümmel. 
Die Teamchefin ahnt gleich was passiert ist und so hält sie mich über Wasser und ordert das Boot. Das ist nicht so weit von uns entfernt und ich kann mich gleich festhalten. Obwohl die Teamchefin auch eine gute Rettungsinsel abgibt. 
Es tut richtig dolle weh… und das, wo ich doch gerade seit einer guten Woche recht schmerzfrei bin und nur noch ab und zu was von der Prellung gemerkt habe. Ins Boot kommen wir gut und zurück zum Strand geht’s dann auch recht rasant. Einer der Bootinsassen ist der Cocktailmixer von dem Surfbrett von letzter Woche, der uns erkennt. Schade, ich hätte ihn lieber auf seinem Surfbrett hinten im See getroffen als so.
Der stechende Schmerz läßt erst dann langsam nach, als wir wieder zurück zum Schwimmeinstieg schleichen. Jetzt merke ich den Rücken und seine Prellung aber wieder deutlich. Am Schwimmeinstieg angekommen setze ich mich ins Wasser und kühle. Das ist ganz angenehm. Wunder vollbringt das Wasser aber nicht. Als wir dann zurück am Auto sind ziehe ich mich um, wie eine alte Frau. Der Einstieg in meinen kleinen Flitzer wird zur Mutprobe… weil der Rücken wirklich weh tut und der Sitz recht weit unten ist. Aber jammern will ich auch nicht. Ist ja immerhin meine Schuld. Ich könnte ja auch einfach aus dem See draußen bleiben.
Bei der Situationsanalyse wird übrigens herausgearbeitet, dass wir zu schnell wären. Aber richtig mitargumentieren kann ich gerade nicht…
Die Nacht ist schmerzhaft. Ich habe irgendwie das Gefühl, die Heilung der letzten 3 Wochen ist zurück auf Anfang gesetzt. Oh nein.