Seit dem ich wieder einen Trainer habe, läuft jeder Lauf, jeder Schwimmmeter und mein Radfahren äußerst geregelt ab. Ich habe das Gefühl, der Trainer und ich verzichten auf jeden „leeren“ Kilometer und alles was ich tue macht Sinn. Manchmal schleppe ich mich natürlich trotzdem, weil ich total fertig bin, mit dem, was er an Ideen so los wird. Aber ich habe auch gute Tage.
Heute ist ein so ein guter Tag. Auf dem Plan steht eine Stunde laufen. Nachdem ich letzte Woche ja weit über eine Stunde gelaufen bin, finde ich es fast schon ok, dass in der Entlastungswoche lediglich eine Stunde laufen auf dem Plan steht. Alleine das ist schon irgendwie komisch. Ich finde eine Stunde laufen normal.

Ich werfe mich also in meine Laufhose, halte mein Laufshirt unter den Wasserhahn und ziehe es klatschnass an. Da wir Sommer haben, kann das keine schlechte Idee sein, etwas Kühlung mit auf die Strecke zu nehmen.

Der Zeugwart stattet sich mit einer Flasche Wasser und einer Flasche Sportgetränk aus, wir starten die Uhren und sonstigen Messgeräte und schon kann’s losgehen. Gut, dass ich heute an meine Musik gedacht habe, der Zeugwart hängt mich nämlich innerhalb von kürzester Zeit ab. Er läuft zwar GA1 und ich auch, aber unsere Geschwindigkeiten unterscheiden sich eben doch ein Stück. Ich laufe ihm also hinterher.

Das ist kein Problem. Ansonsten sind wir schließlich voll auf einer Wellenlänge, da ist so ein bischen hinterherlaufen kein Thema. Das nasse T-Shirt ist sehr angenehm und als ich an meiner „üblichen“ Umdrehstelle angekommen bin, schaue ich auf die Uhr und bin verwirrt, dass erst 15Minuten um sind. Da muß ich also noch ein gutes Stück weiter laufen.

Es fällt mir aber wirklich leicht und als ich nach 30Minuten umdrehe und in mich rein horche, stelle ich fest, dass ich noch gut weiter laufen kann. Auch der gleichlange Rückweg macht mir keine Sorgen. Irgendwie ungewöhnlich… so geht’s mir sonst selten. Wo ist er bloß heute, dieser Schweinehund? Hier ist er zumindest derzeit nicht, soviel ist sicher.

Als ich nach einer Stunde wieder zu Hause ankomme, ist mein Laufshirt trocken. Ich muß erst mal was trinken und dann verbringe ich den ganzen Abend damit stolz auf mich zu sein. Und den Schweinehund zu bedauern, der heute eine Stunde weniger auf der Couch zubringen konnte, als er es ganz offensichtlich geplant hat.