Da ich in nächster Zeit äußert pünktlich heim gehen werde habe ich diese Woche gleich mal einen wagen Grundstein gelegt und mich bemüht. Wenn man Nachmittags noch einen Termin hat, dann fällt einem das gleich wieder leichter, und so war es dann heute auch. Donnerstag ist ja Swimnighttag und da heute noch zwei Besonderheiten auf dem Programm standen war klar… ich muß heim.

Die fertig gepackte Schwimmtasche und den Neoprenanzug geschnappt und im kleinen Flitzer auf nach Langen zum Waldsee. Nach einem durchaus gefährlichen Intermezzo auf dem Hinweg, das mit einem Anruf bei der Polizei hoffentlich eingedämmt wurde, waren wir auch schon auf dem Parkplatz.

Es schüttete. Komisch, wo ich doch noch gar nicht die Hälfte der Sportstrecke geschafft hatte. Das paßt ja gar nicht zusammen. :-)

Wie auch immer regnete es ganz ordentlich und wir stürmten zu erst den Garmin Stand. Ich schlawenzel ja schon ein Weilchen um die Forerunner 110 HR rum und hoffte, dass ich diese Uhr 1.live erleben könnte und 2.ein Testmodell zur Verfügung steht.
Am Garminstand angekommen gab es nur das Fernsehermodell. Denn laut Aussage des Teststandbetreibers ist die schön oben gezeigte Uhr nicht wasserdicht und als reine Laufuhr zu betrachten. Zum Schwimmen dürfte ich sie nicht anhaben. *seufz* Was ist das denn? Finde ich ja total bescheuert. Ich kann mir ja schlecht eine Uhr nur zum Schwimmen kaufen… seine Argumentation war dann, dass der Fernseher als Sportgerät zu sehen ist und ich mit meinen Sportschuhen ja auch nicht schwimme, weil sie eben zum Laufen sind. Und ich hätte ja auch einen Neoprenazug. Mmppff. Ich finde, der Vergleich hinkt total und bin mit meiner Suunto Pulsuhr abgezogen. ;-) Den Fernseher habe ich nicht ausgeliehen…
Wir machten uns auf den Weg zum Segel und zogen uns um. Da es ziemlich windig und nicht wirklich warm war machten wir uns auch gleich auf ins Wasser, denn das versprach zumindest etwas wärmer zu sein. Ich machte ein paar Technikübungen und stellte erneut fest, dass ich mit meinem Neoprenanzug einen tollen Wurf gemacht habe. Wir kommen wirklich gut miteinander zurecht.
Meine getönte Schwimmbrille war vielleicht etwas zuviel des Guten gestern, ich hatte ständig das Gefühl ich schwimme nachts. Aber ok. Wenn man nicht so die Wechselauswahl hat, wg. der Stärke, ging das halt nicht anders.
Als der Rest des Teams am Strand ankam machten wir uns auf sie zu begrüßen und waren hocherfreut, das nicht nur Teamchefin, Profi und Sportkind sondern auch die Prominenz -farblich bestens abgestimmt- am Start waren. Die Anzüge wurden angelegt und dann stürmten auch schon Massen von Neoprenträgern den Strand, so dass wir uns auch auf ins Wasser machten.
Jan, ich bin … …….., Sibbersen machte eine kurze Einführung, stellte Timo Bracht als Teilnehmer vor und schickte uns los.
Ich drückte meine Stoppuhr und schwamm los. Klappt gut, nur mein zweiter und dritter Fußzeh links krampft. Hab ich ja noch nie erlebt… ich versuche den Fuß ruhig hängen zu lassen, aber das ist den Zehen egal. Sie krampfen munter weiter bis zur ersten Boje. Zum sterben ist es nicht, aber ich fänd’s halt netter ohne.
An der ersten Boje überholt mich der Profiathlet in einem Affenzahn. Ich halte ihm zu Gute, dass er 1,5 Köpfe größer ist als ich und immer beißt. Und zusätzlich ist er ein Mann und hat eh mehr Muskeln und so. Ansonsten wäre ich quasi kurz angespannt gewesen. Der pienst nämlich immer rum er könnte nicht schwimmen und er wäre so langsam und überhaupt. Also lieber Profi, Dir ist verziehen, aber nur aus den oben genannten Gründen. ;-)
Ich bog also ab auf die Kleine Runde. Schließlich hab ich ja auch noch meine Nackenschmerzen (wie sagte ein deutscher Comedian kürzlich… ich bin jetzt in dem Alter angekommen, dass mich Luft verletzten kann) und die drei Sportler sollen ruhig mal alleine die große Runde bewältigen. Immerhin tun sie das ja in zwei Wochen bei ihrer Olypmischen Distanz auch.
Ich schwimme also einen schönen Dreierzug, tauche toll die Arme ein, versuche einen hohen Ellbogen zu halten und freue mich, dass ich tatsächlich einige Schwimmer überhole. Ich werde zwar auch ein paar mal überholt, aber die fleißigen Zickzackschwimmer sind nicht wirklich schneller… sie kreuzen meinen Weg nur auffällig oft. Es ist sehr amüsant gewesen.
Ich kam dann auch irgendwann am Strand an. Die Krämpfe waren vorbei und ich hab für die 600-700m 16Minuten gebraucht. Paßt zu meinem Gefühl nicht gut geschwommen zu sein perfekt. Mmppfff. Immerhin bin ich weit vor Timo Bracht aus dem Wasser gekommen! Auch was wert. ;-)
Der Zeugwart war selbstverständlich bereits an Land. Er läßt es sich ja nicht nehmen das Feld regelmäßig von hinten aufzurollen und dann als einer der vordersten an den Strand zu schwimmen. Unfassbar. Aber auch ihm kann ich zugute erhalten, dass er ein Mann ist und die bereits oben erwähnten Eigenschaften eben auch für ihn gelten.
Wir stellten uns also ins Wasser und harrten aus bis unser Team wieder an den Strand gespült wurde. Als erstes kam nach 30Minuten der Profi. Irre. Das erste Mal die große Runde geschwommen und gleich alle hinter sich gelassen. Wahnsinn. Der Profi heißt halt auch nicht umsonst Profi. Er ist fast durchgekrault. Prima gemacht.
Kurze Zeit später, nach runden 34Minuten hat die Teamchefin sich am Strand zu erkennen gegeben. Unfassbar. Sie ist ja komplett durchgekrault und kam locker 5cm größer, als sie eh schon ist, aus dem Wasser raus. Da hat sie auch schön recht gehabt. Meine Uhr nahm die Zwischenzeit und nun warteten wir auf die Prominenz.
Das erste Mal überhaupt im See die große Runde. Quasi Premiere. Wird sie unter 40Minuten aus dem Wasser kommen (das ist nämlich die Cut off Zeit für den kommenden Wettkampf an der sich heute gemessen wurde) ? Der Zeugwart sieht sie zuerst und staunt… „wow, was ein herrlicher Schwimmstil. Greift ein bischen über, aber das ist eine Kleinigkeit für jemanden der so schwimmt.“ und da die Prominenz am Strand angekommen ist drücke ich mal erst auf Stopp. 37:5xMinuten sagt die Suunto, die ja wasserdicht ist. Die Prominenz kommt zu uns und geht gar nicht auf unser Jubeln ein… obwohl die Strecke alleine wäre ja schon jubeln wert. Sie fragt zuerst „wie lange hab ich gebraucht“  und wirkt ganz verschüchtert. Muß sie ja gar nicht sein… ich runde auf und schmettere „38Minuten, Du mußt dann wohl doch auf’s Rad und weitermachen“ und dann wird sie ordentlich naß gespritzt. Herrlich wie wir uns alle zusammen freuen können, wenn einer bzw. mehrere eine TOPleistung bringen. Ich bin stolz wie Bolle auf die Prominenz und habe meine krampfenden Zehen für den Moment vollkommen verdrängt.
Wasserwirbel gibt es natürlich für alle drei en masse!
Ehrensache, dass die Prominenz dabei richtig naß gemacht wird und auch die anderen nochmal eine Glückwunschladung ins Gesicht abkriegen. Dann gibt es noch ein tolles (…vorsicht, ich hab’s noch nicht gesehen) Gruppenbild vom Starfotografen Ingo Kutsche und wir stürmen das Segel um uns umzuziehen.
Den Abschluß dieses gelungenen Schwimmabteuers feiern wir wieder bei Spareribs im 38°Grad. Mmmhhhh lecker.