Nachdem ich quasi ausgeschlafen habe, checke ich kurz den Armmuskelkater und ordne ihn auf einer Katerskala ein. Für das Halten der Müslischale reicht es… und später steht Radfahren und Laufen auf dem Plan. Die Arme haben dabei ja nicht wirklich viel zu tun. Geht also.
Nach dem Frühstück muß ich mich aber erst mal mit meiner absoluten Lieblingsdisziplin, dem Zuschauen befassen. Heute kämpft Anne Haug in London um den WM Titel und da es einen Livestream gibt, kann man das Rennen live verfolgen. Ein super ARD Service. Ich bin begeistert und schaue ausdauernd. Anne Haug beweist einen unglaublichen Kampfgeist und eine sehr sympathische Menschlichkeit und rennt zur Bronzemedaille. Ich bin sicher, sie hatte sich mehr erhofft, aber der Mensch ist keine Maschine und kein technisches Gerät und kann deshalb nicht auf Abruf funktionieren. Auch, wenn es kaum tröstet. 
Während das Rennen noch läuft, baut mir der Zeugwart die Rolle auf. Draußen schüttet es und ich muß heute 2,5 Stunden Rad fahren. Das will ich nicht im strömenden Regen machen… ich möchte mit dem Gonzo-Triathlon-Rad vor allem Auflieger fahren üben. 
Da die TomTom Uhr bei jeder Einstellung, außer beim Schwimmen und beim Laufband ein GPS Signal sucht, und man ehe sie es gefunden hat, nicht auf Start drücken kann, wähle ich „Laufband“ um auf der Rolle zu fahren. Hier geht es darum den Pulsgurt zu finden (das macht sie beim Schwimmen nicht) und das klappt auch richtig flott. Ich fahre 50 Minuten auf der Rolle, schaue dabei die Hitparade von 1972 und nutze endlich mal ausgiebig mein Köln Triathlon Siegerhandtuch. Die TomTom Uhr behauptet, ich sei im Laufband Modus 1,75km unterwegs gewesen. Wie ich das gemacht habe, auf der Rolle, weiß ich natürlich nicht. Aber die Uhr ist sich sicher. 
Der Wechsel wird vom Zeugwart auf Anweisung vorbereitet. Echt super, er richtet Mütze und Schuhe inkl. Sohlen und holt meine Teamjacke. Als ich dann von der Rolle absteige, stoppe ich den Laufbandmodus und ziehe mich um. Schnelle Wechsel sind in unserer Familie die Spezialität vom Zeugwart, aber heute war ich ebenfalls ziemlich flott. Die TomTom Uhr schalte ich schon mal in den Laufmodus und meinen Puls hat sie schon im Treppenhaus gefunden. 
Die Anzeige sagt mir allerdings, ich soll noch warten. Will ich aber nicht. Ich habe weder Lust geschwitzt bei diesem Koppeltraining in der Kälte zu stehen noch bin ich damit zufrieden, dass sich die Satelliten offensichtlich gerade woanders befinden. Sowas finde ich total ätzend. Gerade erst habe ich gepredigt, dass ein Mensch keine Maschine ist und man sich deshalb nicht auf Abruf darauf verlassen kann… und huldige somit quasi den technischen Geräten… und dann so was. Das regt mich auf. Nach einem Kilometer sagt die Uhr, sie wäre jetzt soweit, wir könnten loslaufen. Aha. 
Da bin ich ja froh. Die Uhr läuft also ab sofort mit, das ist schön. Hat sie sich also auch begnügt mitzumachen… ist ja herrlich. Gott, wie ich sowas hasse. Wenn Technik nicht funktioniert macht mich das rasend. Ich laufe weiter, immerhin soll ich ja 30Minuten laufen. Der Trainer hat 30Min. koppeln aufgeschrieben, so wird’s gemacht. Egal ob die Uhr mitmacht oder nicht. 
Ich laufe also. Zwischendurch checke ich immer mal meinen Puls. Der müßte im GA2 Bereich liegen. Die TomTom Uhr zeigt mit einen momentanen Puls von 46 Schlägen an. Das macht mich rasend. Technik die begeistert. Ich werde richtig sauer. 46 Schläge sind ein Witz. Das schaffe ich morgens nach dem wach werden liegend im Bett kaum, und dafür aber jetzt? Auf der Laufstrecke mit einer Vorbelastung vom Radfahren? Wenn ich schon eine Pulsuhr mitnehme, will ich haben, dass sie verlässlich arbeitet. Ich will zu jedem Zeitpunkt beim Sport einen plausiblen Wert ablesen können. Habe ich eine GPS Funktion, will ich die außerdem abrufen können. Und nicht so was. 
Während ich nach Hause zurücklaufe bringt mich die Uhr weiter auf die Palme. Ich laufe angeblich mit 63 Schlägen. 
Nach etwas mehr als einer halben Stunde komme ich daheim an. Wäre die Uhr mir, würde sie nun in die Ecke fliegen so sauer bin ich. Dabei würde sie wahrscheinlich aus ihrem Armband rausfliegen und der Zeugwart würde mich versuchen zu beruhigen. Da ich sie nur leihweise zum testen habe, lege ich sie ab und stupse sie nur an. Damit sie auch merkt, dass ich sauer bin. Nur weil sie ein Testgerät ist, braucht sie nicht zu denken, ich würde schnell verzeihen. 
Über meine Wut, habe ich das heutige Training ganz locker weggelaufen. Dabei dachte ich, es wird anstrengender…