Für heute sind 10 Km eingeplant. Der Coach möchte, dass ich den Wings for Life nur solange mit laufe. Also selbst, wenn mich das Catcher Car dann noch nicht erwischt hat. Und wenn es mich vorher erwischt, dann soll ich ruhig noch die 10 km fertig laufen. Im Grunde muss ich mich also für den Lauf gar nicht beim Wings for Life anmelden. Allerdings ist die Anmeldung für einen guten Zweck und das Geld wird sinnvoll für die Rückenmarkforschung verwendet. Es ist also wie eine Spende und deshalb melde ich mich an. In München gibt es in diesem Jahr auch wieder eine Veranstaltung, allerdings reicht mir schon der Mannheim Lauf nächste Woche, in dieser Pandemie. 

Ich finde, man muss sich jetzt auch nicht komplett unnötigem Ansteckungsmöglichkeiten aussetzen. Und München ist für uns ja auch eine ganze Ecke zu fahren. Ich melde mich also kurzfristig für den App Run an und der Zeugwart beschließt, mich zu begleiten. Auf dem Fahrrad. Nach seiner Krankheit ist das für den Zeugwart gut zu schaffen, denke ich. Wir gehen pünktlich runter, alles ist bestens vorbereitet und die App läuft. Ich habe die Laufkleidung an, die ich mir auch für Mannheim ausgesucht habe. So als letzten Test ist das doch eine gute Idee finde ich. 

Als der Countdown startet, drücke ich Start in der App, stecke das Telefon ein und renne los. Ich bin zu schnell unterwegs. Allerdings fühlt es sich gut an. Nach dem ersten Kilometer bin ich eine Minute auf den Kilometer schneller als geplant. Ich werde also langsamer und bin weiterhin zu schnell. Die Strecke, die wir für die 10 km festgelegt haben, hat guten Belag, zumindest bis auf 400 Meter. Die führen durch den Wald. Aber bis ich dort angelangt bin, dauert es auch noch etwas. Ich laufe durch die Mittagshitze und finde einen ganz guten Rythmus. Der Lauf klappt. Also natürlich nicht, wie geplant. 

Denn ich bin immer noch zu schnell unterwegs. Aber er klappt in dem Sinne, dass alles prima läuft. An den Kilometern, an denen es auch in Mannheim Verpflegungsstellen gibt, trinke ich einen Schluck. Und an der zweiten stecke ich mir ein Energie-Gummibärchen in die Backentasche. Gut. Das ist für Mannheim keine Option. Zumindest nicht in dem Format. Ich schaffe es kaum, das Gummibärchen zu kauen und in der Backentasche ist es auch wirklich viel zu groß. Besser, ich besorge mir doch wieder Gels. Dextro Energy habe ich in der Vergangenheit bei Wettkämpfen immer wieder mal genommen und gut vertragen. Daran wird sich doch hoffentlich nichts geändert haben?

Nach genau 10 km bin ich wieder zu Hause, aber noch nicht vom Catcher Car eingeholt. Ich höre deshalb auf zu laufen und spaziere noch ein bisschen aus. Die vier Minuten, bis mich das Catcher Car überholt und den Lauf offiziell beendet, spaziere ich einfach locker. Dann machen wir selbstverständlich ein Finisherfoto und dann beginnt mein Kopf für Mannheim zu rattern. Nur noch 6 Tage bis zum Dämmerhalbmarathon. Die erste Aufgabe, die ich bis dahin habe, ist: gesund bleiben. Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich. Immerhin ist die Pandemie noch nicht vorüber. Gesund an der Startlinie stehen zu können ist die erste Leistung, abseits vom Training, die es zu erfüllen gilt. 

Meine Wings for Life Statistik sieht übrigens top aus: