Der Zeugwart gibt dem Schweinehund keine Chance.
Ich dachte noch, dass ich mich heute ums Training drücken kann… aber weit gefehlt. Ich hatte großspurig angekündigt, dass ich mich heute 30Minuten auf’s Rad schwinge… und das, obwohl ich 30Minuten in diesem Winter bisher noch nicht am Stück auf der Kiste war. Ich bin irre.
Und noch viel blöder ist eigentlich, dass der Zeugwart sich solche Ankündigungen merkt. Er ist diesbezüglich ein Zeugelefant mit einem sehr guten Gedächtnis. Und weil er selbst heute sportlich war, hat er gedacht, er kann mich auch guten Gewissens scheuchen.
Kürzlich sagte noch jemand zu mir… „überdenke Sie mal Ihren Lebenstil“. Das klang fast so als würde ich rauchen, trinken und nur Parties feiern. Dabei war damit sicherlich gemeint… ist Radfahren im Winter das Richtige?!
Zumal wir in der Innenstadt von Frankfurt eine praktisch geschlossene Schneedecke verzeichnen können. Sie ist nicht dick… aber das sagt der Begriff „geschlossen“ ja auch gar nicht aus.
Wie auch immer ist Radfahren bei dem Wetter ätzend.
Auf dem Flow geht’s aber. Da ist es nur blöd, wenn man es -wie ich- ganz selten macht und einem der Hintern dann weh tut. Aber dafür kann weder das Rad noch der Flow was. Es ist der Schweinehund. Mal wieder.
Heute aber hat er keine Chance, denn der Zeugwart kümmert sich. Er scheucht mich zum umziehen, rückt den Flow zu Recht und stellt seichte Unterhaltung im Fernsehen ein. Respekt. Es gibt wirklich ziemlich blöde und vollkommen durchgedrehte Menschen auf dieser Welt und zu allem Überfluß werden sie auch noch im Fernsehen gezeigt.  
Ich fahre 20Minuten, dann bekomme ich den Sattel gerichtet und dann mache ich tatsächlich die 30Minuten voll.
Der Schweinehund liegt kopfschüttelnd auf der Couch und kann es nicht fassen.