Wenn man krank ist, hat man unheimlich viel Zeit zum lesen. Die Zeit vergeht bei mir zwar flott, aber natürlich bleiben trotzdem mehr Stunden vom Tag, als wenn ich arbeiten würde. Ich schaue dann Serien, oder weiche auf meinen Kindle aus. Zusätzlich habe ich seit kurzem Readly entdeckt, wo man zahlreiche Magazine für einen Monatsbeitrag lesen kann. Und ich stöbere in altbekannten und in neuen Blogs. Auf diese Art und Weise entdecke ich in den Weiten des Internets nicht nur neue Rezepte, Outfits (die ich niemals tragen könnte oder würde), verrückte Make-ups und neue Trendsportarten, ich treibe mich auch manchmal auf vollkommen artfremden Seiten herum. Blogs, die meinen Themenbereich eigentlich so gar nicht abdecken.

Gefunden

Einer meiner kürzlich entdeckten Blogs ist Federführend Media und wird von Elke geschrieben. Sie ist selbstständig im Bereich Unternehmenskommunikation und hat einen tollen Schreibstil. Ich lese gerne bei ihr mit. Und jetzt hat Elke vor kurzem zu einer Blogparade aufgerufen, zum Thema <Worüber soll ich nur schreiben? – Ideen finden für grandiose Blog Artikel.> Da bin ich wohl in der Minderheit. Im Netz gibt’s immer wieder Links zur Ideenfindung, weil ganz offenbar viele Blogger gar nicht wissen, was für ein Thema sie als nächste beschreiben könnten.

Fehlende Themen zum bloggen? Für mich wirklich undenkbar, ich mache bei der Blogparade mit und möchte deshalb die andere Seite zeigen. Die Seite, wo das Schreiben einfach nur dem reinen Vergnügen dient, ohne Druck und wo die Themen einfach so vom Himmel fallen. Die Art, wie ich diesen Blog betreibe könnte man auch Tagebuch nennen. Trainingstagebuch am Besten. Trainiere ich, gibt es einen Blogeintrag, bin ich faul, gibt es keinen.

Vielleicht motiviert mich der Blog dazu zum Sport zu gehen? Oder -wie jetzt- einen kleinen Erfolg in der Genesung von meinem Unfall zu haben, damit ich etwas schreiben kann? Ich schreibe einfach gerne. Hauptsächlich für mich. Damit ich mich erinnern kann, wie es war, mein erster Triathlon, mein Haseneinsatz beim Frankfurt Marathon, mein erster schwerer Fahrradunfall, zahlreiche Trainingslager oder Sport im Urlaub. Ich will nicht nur reine Fakten im Sinne von „wie weit, wie schnell, wie hoch“ ich will die Geschichten, die es drumherum gibt. Wie schnell ich war, ist dabei selten erwähnenswert, wie ich mich gefühlt habe, was die Zuschauer lustiges gerufen habe, wie toll der Verein mich unterstützt hat oder was abseits des Weges passiert ist, das ist mir wichtig und das bringt das Artikelthema.

Früher

Anfangs schrieb ich das Trainingstagebuch übrigens in ein Buch. Auf Papier. Aber mit der digitalen Welt fand ich einen Blog irgendwie toller. Das Hinzufügen von Fotos ist wesentlich einfacher und auch das Notizen machen um dann später mehr zu schreiben, aber jetzt gerade schon mal von heute zu berichten, weil gestern sich erst noch setzen muß, geht einfacher. Früher wußte ich nicht wie viele Seiten ich denn für den gestrigen Bericht frei lassen soll und kam so entweder in die Schwierigkeit, dass ich freie Seiten oder winzige Schrift haben mußte. Außerdem war das nachträgliche Schwelgen in Erinnerungen nicht so leicht. Heute habe ich eine Suchfunktion im Blog oder kann über Google suchen. Und schwup die Wupp habe ich den entsprechenden Beitrag zum Thema und kann noch mal flott lesen, was wann wie gewesen ist. Früher im Buch musste ich manchmal aufgeben, ohne fündig geworden zu sein.

Das kann mir hier im Blog nicht passieren, auch wenn die Suchfunktion immer noch ausbesserungsfähig ist. Aber daran merke ich immer wieder, dass ich einfach zu wenig Begeisterung für die Technik, Zahlen und Daten habe. Damit habe ich beruflich schon genug zu tun. Ich müsste mal einen Profi beauftragen und dem genau sagen, was ich auf dem Blog gerne alles hätte. Aber das würde mich wieder Zeit kosten, Zeit, die ich prima beim Training verbringen könnte und Zeit, bei der mir dann wieder ein tolles Thema für den nächsten Blogeintrag durch den Kopf schwirrt.

Weil irgendwas passiert ja bekanntlich immer.