Unser mittlerweile drittes Trainingslager auf Mallorca mit der Chefin und dem Tonangeber von Tricamp geht zu Ende. Wir waren insgesamt 10 Tage auf der Insel und haben wieder ausschließlich positive Erlebnisse gehabt. Natürlich haben wir auch persönlich bereits ein kurzes Feedback gegeben, aber wenn einem die Inhaber so ein Feedback weitergeben, dann könnte das aus verkaufstaktischen Gründen ja auch immer gefärbt sein. Weiß man ja schließlich nie, was einem da so alles erzählt wird, wenn man die Herrschaften nicht kennt. Und ein Trainingslager ist schon eine wichtige Sache.

Erfahrungsberichte

Wenn man solche Geschichten allerdings von ehemaligen Teilnehmern erzählt bekommt, fühlt man sich irgendwie gleich besser informiert. Zumindest geht es mir immer so. Erfahrungsberichte sind für mich meist hilfreicher, weil ich mich da auch selbst öfter wiederfinden. Trainer sind ja viel durchtrainierter und können leicht solche Aussagen treffen, wie „ja, wir passen uns an und warten auf die Schwächsten“ aber, wie erfolgt das Warten dann tatsächlich? Sind die anderen dann genervt? Sind die Gruppen homogen zusammengestellt? All das erfährt man irgendwie besser, von tatsächlichen Teilnehmern.

Kein Vergleich

Ich bin dieses Jahr extrem un-fit nach Mallorca geflogen. Vorher habe ich rund 5 mal auf dem Rad gesessen, einmal 13km, dann 18km, dann 25km und noch zweimal knappe 50km, ich habe all diese Touren nur mit mehreren Verschnaufpausen absolvieren können. Laufen war ich überhaupt nicht. Ich bin gewalkt, mit meinem Stützgurt und habe kurze Laufintervalle eingelegt. Lediglich schwimmen tue ich regelmäßig seit ein paar Monaten. Der Unfall im letzten Jahr hat mir ganz schön den Stecker gezogen, auch beim schwimmen habe ich keinerlei nennenswerte Kondition. Meine Form ließ sich in keinster Weise mit der vom letzten Jahr vergleichen.

Die Chefin und der Tonangeber waren vorher darüber im Bilde. Sie haben von meinem Unfall gewußt und auch meine Trainingsfortschritte, den Rehasport, die Physiotherapie und das Kopfkino verfolgt. Sie haben mitgelitten und mir trotzdem Mut zugesprochen. Wir haben gemeinsam im Vorfeld beschlossen, dass ich mir auch ein Rad reserviere, falls ich fit bin, kann ich ja auch mal eine Tour mitfahren oder für mich eine Runde um die Finca drehen. Das Rad stehen lassen, wäre ja dann immer eine Möglichkeit.

Nichts gewesen

Unsere Koffer haben wir so gepackt, als hätte es meinen Unfall nie gegeben, außer dass ich Narbensalbe, Pflaster und einen Stützgurt eingepackt habe. Die Sachen wieder sauber mit heim zu bringen wäre für mich auch kein Problem. Aber alles zum Training mitzunehmen, wie früher, hat mich positiv denken lassen. Und dann kam alles anders als gedacht.

Zwar habe ich mir beim Rad abholen erst mal die Lichter ausgeschossen, aber dann hat die Radlerei überragend gut geklappt. Die Gruppenzusammenstellung war perfekt, die phsychologische Betreuung von Radguides am Tag und Chefin am Abend war für mich sehr hilfreich. Ich habe keine Therapiegespräche geführt, aber ich konnte über meine Gedanken sprechen, mit den Trainern und mit den anderen Teilnehmern. Es war ok, dass ich über meine Angst gesprochen habe, es war ok, dass ich manchmal lieber in einer Reihe gefahren bin, weil es mir zu zweit zu eng nebeneinander war. Die Teilnehmer wussten schnell, dass in meinem Kopf ein Trauma ist und sie sind normal damit umgegangen.

Familie

Die Zusammenstellung der Fincagruppe klappt jedes Jahr hervorragend. Die Chefin und der Tonangeber haben dafür einfach ein Händchen. Nette Menschen, alle Leistungsklassen, alle Sporterfahrungen, unterschiedlichste Sportziele und doch alle so ähnlich, dass zumindest aus meiner Sicht kaum mal einer voll aus der Art schlägt. Das muß man erst mal schaffen. Die Radausfahrten sind gut betreut, es wird Rücksicht genommen auf die Schwachen und auf die Starken, es gibt unterschiedliche Levels und ein Wechsel wird nicht kritisch beäugt sondern vielmehr begrüßt. Das Essen ist überragend lecker, kein Hotelfrass und vor allem auch kein Dresscode. Mit Tricamp hat so ein Trainingslager etwas familiäres, wir gehören da alle zur Familie. Wir sind dabei, wir gehören dazu, wir freuen uns gemeinsam über die Erfolge, bevormunden nicht, sondern beraten und sind für einander da.

Hier entstehen Freundschaften, Trainingsbekanntschaften und viele Versprechen, dass man nächstes Jahr wiederkommt. Ich setze alles daran, dass auch der Zeugwart und ich im nächsten Jahr wieder dabei sein können. Und dass das dann unser viertes Jahr in Folge sein wird, ist ja eigentlich Bestätigung genug, dass wir Tricamp uneingeschränkt empfehlen können.

Habt Ihr noch Zweifel? Oder spezielle Fragen? Kontaktiert mich gerne,  ich habe mittlerweile -leider- beide Sichtweisen auf so ein Trainingslager, die einer fitten Athletin auf dem Weg zum Saisonhighllight und die einer Rehasportlerin nach einem schweren Unfall und gebe gerne Auskunft! :-)