Ich bin ganz schön platt. Also schon gestern Abend hat der Zeugwart ja bereits während des Schwimmtrainings mitgeteilt, dass er heute einen Zustand totaler Erschöpfung bei mir vermutet, deshalb bin ich nicht sonderlich überrascht, dass es tatsächlich so ist. Oder zumindest nahe dran. Immerhin habe ich geschlafen und das Müsli kommt auch nicht ans Bett… aber meine Arme sind schwer und ich habe den ganzen Vormittag eine gewisse Bettschwere, die nicht zu verleugnen ist.

Heute ist mir nicht nach radeln. Irgendwie finde ich, für Fahrrad fahren muß man richtig fit sein. Vielleicht auch aus Angst eines weiteren Unfalls? Ich weiß es nicht, aber einfach so radeln und vielleicht nicht gut fit oder konzentriert zu sein, kommt für mich nicht mehr in Frage. Das heißt nicht, dass der Unfall wegen fehlender Konzentration passiert ist, aber trotzdem fühle ich mich besser, wenn ich voll da bin. Also radeln ich heute nirgendwo hin.

Morgen wollen wir zum Mainuferlauf anfeuern und fotografieren und dann noch eine Runde Rad fahren, also muß es heute auch nicht unbedingt sein. Ich gehe statt dessen laufen und führe mein neues Shirt aus.

Früher bin ich gerne mal eine Runde laufen gegangen. Einfach so, traben, draußen sein und die Natur genießen. Heute ist laufen Arbeit. Harte Arbeit. Jeder Schritt ist anstrengend, nicht nur weil ich meinen Gurt trage, sondern weil ich komplett aus der Form und ohne Puste bin. Ich schaffe einen Kilometer gut, beim zweiten beginnt die Quälerei und dann explodiert der Pulswert. Ohne Worte eigentlich.

Nach zwei Kilometern habe ich den Friedhof erreicht. Ist das ein Omen? Möglichst bitte nicht. Für Friedhof habe ich noch gar keine Kapazitäten frei. Ich beginne also einfach so mit Walken. Es bringt ja schließlich nichts. Hier im Wald interessiert es eh keinen, ob ich walke oder renne, das Wetter ist wunderbar und ich versuche diesen Laufausflug zu genießen. Immerhin geht es doch hauptsächlich darum. Wenn man nicht genießen kann, dann kann man es auch einfach lassen.

Trotzdem ist es ziemlich anstrengend. Aber ohne Training wird es auch nicht besser, das ist klar. Ich weiß bereits heute, dass ich am Montag auf jeden Fall einen Ruhetag brauche. Und vielleicht auch noch einen, so anstrengend ist es heute.